Fingern durch die Haare.»Hatte mir nie traumen lassen, da? sie versuchen wurden, einem unschuldigen Kind ihren Ku? zu verpassen… vollig au?er Kontrolle… nein, ich la? sie heute Abend noch nach Askaban verfrachten… vielleicht sollten wir uber Drachen am Schuleingang nachdenken…«
»Da ware Hagrid gleich dabei«, sagte Dumbledore und lachelte Harry und Hermine zu.
Als er und Fudge den Schlafsaal verlassen hatten, flitzte Madam Pomfrey gleich zur Tur und schlo? ab. Zornig vor sich hin murmelnd eilte sie zuruck in ihr Buro.
Ein leises Stohnen drang vom anderen Ende des Saals heruber. Ron war aufgewacht. Er setzte sich auf, rieb sich den Kopf und sah sich um.
»Was… was ist passiert?«, achzte er.»Harry? Warum sind wir hier? Wo ist Black? Was ist eigentlich los?«
Harry und Hermine sahen sich an.
»Erklar du mal«, sagte Harry und nahm sich noch ein wenig Schokolade.
Als Harry, Ron und Hermine am nachsten Tag um die Mittagszeit den Krankenflugel verlie?en, fanden sie ein fast menschenleeres Schlo? vor. Die flirrende Hitze und das Ende der Prufungen hatten alle auf die Idee gebracht, wieder mal nach Hogsmeade zu gehen. Weder Ron noch Hermine hatten gro?e Lust dazu, und so wanderten sie mit Harry uber die Landereien und unterhielten sich uber die erstaunlichen Ereignisse der vergangenen Nacht. Wo Sirius und Seidenschnabel inzwischen wohl waren?
Sie lie?en sich am Seeufer nieder und beobachteten den Riesenkraken, der mit seinen Greifarmen faul im Wasser planschte. Harry verlor den Gesprachsfaden, als er hinuber auf die andere Seite sah. Vom anderen Ufer her war der Hirsch letzte Nacht auf ihn zugaloppiert…
Ein Schatten fiel uber sie und als sie aufblickten, stand ein recht trubaugiger Hagrid hinter ihnen. Er wischte sich mit einem seiner tischtuchgro?en Taschentucher den Schwei? vom Gesicht und strahlte sie an.
»Ich wei?, ich sollte nicht so guter Laune sein, nach dem, was gestern Nacht passiert ist«, sagte er.»Wo doch Black schon wieder geflohen ist – aber wi?t ihr was?«
»Was?«, sagten sie und setzten ernste Mienen auf.
»Schnabelchen! Er ist entkommen! Er ist frei! Hab die ganze Nacht gefeiert!«
»Das ist ja toll!«, sagte Hermine und warf Ron, der kaum das Lachen unterdrucken konnte, einen vorwurfsvollen Blick zu.
»Jaah… mu? ihn wohl nicht richtig festgebunden haben«, sagte Hagrid und lie? den Blick gluckselig uber das Land schweifen.»Hab mir heute Morgen allerdings doch Sorgen gemacht, Leute… dachte, er ware irgendwo da drau?en vielleicht Professor Lupin uber den Weg gelaufen, aber Lupin sagt, er hatte gestern Nacht uberhaupt nichts gefressen…«
»Wie bitte?«, sagte Harry rasch.
»Hol mich der Teufel, habt ihr's noch nicht gehort?«, fragte Hagrid und sein Lacheln verbla?te ein wenig. Obwohl niemand in der Nahe war, senkte er die Stimme.»Ahm – Snape hat es heute Morgen den Slytherins gesagt… dachte, ihr wu?tet es inzwischen… Professor Lupin ist namlich ein Werwolf. Und er hat sich letzte Nacht auf den Landereien rumgetrieben… er packt jetzt naturlich seine Sachen.«
»Er packt?«, sagte Harry erschrocken.»Warum?«
»Tja, er mu? gehen, nicht wahr?«, sagte Hagrid und schien uberrascht, da? Harry auch noch fragen konnte.»Hat gleich heute Morgen gekundigt. Sagt, er konne es nicht riskieren, da? es noch einmal passiert.«
Harry rappelte sich hoch.
»Ich geh zu ihm«, sagte er zu Ron und Hermine gewandt.
»Aber wenn er gekundigt hat -«
»- klingt nicht so, als konnten wir noch was tun -«
»Ist mir egal. Ich will trotzdem mit ihm reden. Wir treffen uns dann hier.«
Lupins Burotur stand offen. Er war mit Packen fast fertig. Der leere Glasbehalter des Grindelohs stand neben seinem zerbeulten alten Koffer, in dem nicht mehr viel Platz war. Lupin beugte sich uber etwas auf seinem Schreibtisch und sah erst auf, als Harry an die Tur klopfte.
»Ich hab dich kommen sehen«, sagte Lupin lachelnd. Er deutete auf das Pergament, uber dem er gebrutet hatte. Es war die Karte des Rumtreibers.
»Ich hab eben Hagrid gesehen«, sagte Harry.»Und er meinte, Sie hatten gekundigt. Das stimmt doch nicht, oder?«
»Ich furchte, doch«, sagte Lupin. Er fing jetzt an, die Schreibtischschubladen herauszuziehen und sie zu leeren.
»Warum?«, sagte Harry.»Das Zaubereiministerium glaubt doch nicht, da? Sie Sirius geholfen haben, oder?«
Lupin ging zur Tur und schlo? sie.
»Nein. Professor Dumbledore konnte Fudge davon uberzeugen, da? ich versucht habe, euch das Leben zu retten.«Er seufzte.»Das hat das Fa? fur Severus zum Uberlaufen gebracht. Ich glaube, es hat ihn schwer getroffen, da? er den Orden des Merlin nun doch nicht bekommt. Also hat er heute Morgen beim Fruhstuck – ahm – versehentlich ausgeplaudert, da? ich ein Werwolf bin.«
»Sie gehen doch nicht etwa deswegen!«, sagte Harry.
Lupin lachelte gequalt.
»Morgen um diese Zeit trudeln die Eulen von den Eltern ein… sie werden keinen Werwolf als Lehrer ihrer Kinder haben wollen, Harry. Und nach dem, was letzte Nacht passiert ist, kann ich sie verstehen. Ich hatte jeden von euch bei?en konnen… das darf nie mehr vorkommen.«
»Sie sind der beste Lehrer fur Verteidigung gegen die dunklen Kunste, den wir je hatten!«, sagte Harry.»Bleiben Sie!«
Lupin schuttelte den Kopf und schwieg. Er raumte die nachste Schublade aus. Dann, wahrend Harry noch nach einem guten Grund suchte, um ihn zum Bleiben zu bewegen, sagte Lupin:
»Nach dem, was der Schulleiter mir heute Morgen erzahlt hat, hast du letzte Nacht einige Leben gerettet, Harry. Wenn ich dieses Jahr auf etwas stolz sein kann, dann darauf, wie viel du gelernt hast… erzahl mir von deinem Patronus.«
»Woher wissen Sie das?«
»Was sonst hatte die Dementoren vertreiben konnen?«
Harry schilderte Lupin, was geschehen war. Am Ende lachelte Lupin.
»Ja, dein Vater hat sich immer in einen Hirsch verwandelt«, sagte er.»Du hast richtig geraten… darum haben wir ihn Krone genannt.«
Lupin warf die letzten Bucher in den Koffer, schlo? die Schubladen und wandte sich Harry zu.
»Hier – das hab ich letzte Nacht aus der Heulenden Hutte geholt«, sagte er und gab Harry den Tarnumhang zuruck.»Und…«, er zogerte, dann streckte er ihm auch die Karte des Rumtreibers entgegen.»Ich bin nicht mehr dein Lehrer, also fuhle ich mich auch nicht unwohl dabei, wenn ich sie dir zuruckgebe. Ich kann sie nicht gebrauchen und ich bin sicher, Ron und Hermine werden sie noch nutzlich finden.«
Grinsend nahm Harry die Karte entgegen.
»Sie haben gesagt, Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone hatten mich aus der Schule locken wollen… sie hatten das lustig gefunden.«
»Das hatten wir auch getan«, sagte Lupin und buckte sich, um den Koffer zu schlie?en.»Ich will dir nicht verhehlen, da? James machtig enttauscht gewesen ware, wenn sein Sohn nie einen der Geheimgange aus dem Schlo? gefunden hatte.«
Jemand klopfte. Harry stopfte die Karte und den Tarnumhang hastig in die Tasche.
Es war Professor Dumbledore. Er schien nicht uberrascht, Harry vorzufinden.