diesen Sommer getan hatte. Es war schlimm genug, da? er den Friedhof in seinen Alptraumen wieder und wieder besuchte, ohne dort zu verweilen, da mu?te er sich nicht auch noch tagsuber damit belasten.

Er bog um eine Ecke in den Magnolia Crescent; auf halber Strecke passierte er einen engen Durchgang neben einer Garage, wo er seinen Paten zum ersten mal gesehen hatte. Sirius schien wenigstens zu verstehen, wie Harry sich fuhlte.

Zugegeben, seine Briefe waren was Neuigkeiten anging so leer wie die von Ron und Hermine, aber wenigstens enthielten sie warnende und trostende Worte, statt mit ihn mit Hinweise neugierig zu machen:

Ich wei?, da? dies fur dich frustrierend sein mu?… Halte deine Nase aus anderen Angelegenheiten raus und dir kann nichts passieren… Pass auf diech auf und tu nichts unvernunftiges…

Nun, dachte Harry, als er den Magnolia Crescent uberquerte, in die Magnolia Road wechselte und in Richtung des dunkel werdenden Spielparks ging, wie es Sirius (lang und breit) geraten hatte. Er hatte wenigstens der Versuchung widerstanden, seinen Koffer an seinen Besen zu binden und sich auf eigene Faust auf den Weg zum Fuchsbau zu machen. In der Tat glaubte Harry ein durchaus akzeptables Benehmen an den Tag zu legen, wenn man bedachte, wie frustriert und wutend er sich fuhlte, weil er so lange im Ligusterweg bleiben mu?te, darauf beschrankt, sich in Blumenbeeten zu verstecken, um etwas zu horen, das auf Lord Voldemort zeigen konnte. Dennoch, war es ziemlich argerlich von jemanden aufgefordert zu werden nicht voreilig zu sein, der zwolf Jahre im Zauberer Gefangnis Askaban gesessen hatte, ausgebrochen war, in erster Linie versuchte die Morde zu rachen, fur die er verantwortlich gemacht wurde und mit einem gestohlenen Hippogreif floh.

Harry sprang uber das verriegelte Parktor und landete auf dem ausgetrockneten Gras. Der Park war genauso leer wie die umliegenden Stra?en. Als er die Schaukeln erreichte, sank er auf die einzige, die Dudley und seine Freunde noch nicht zerbrechen konnten, wickelte einen Arm um die Kette und starrte murrisch den Boden an. Er konnte sich nicht noch einmal im Blumenbeet der Dursleys verstecken. Morgen wurde er sich irgenetwas neues einfallen lassen mussen, um die Nachrichten zu verfolgen. Inzwischen hatte er nichts worauf er sich freuen konnte, au?er auf eine weitere schlaflose Nacht. Selbst wenn er den Alptraumen uber Cedric entkam, verfolgten ihn Traume uber lange dunkle Korridore, die alle in Sackgassen und verriegelten Turen endeten, von denen er annahm, da? sie etwas mit Gefuhl zu tun hatten, das ihn plagte, wenn er wach war. Oft prickelte die alte Narbe auf seiner Stirn unangenehm, aber er glaubte.nicht, da? es Ron, Hermine oder Sirius weiterhin interessant finden wurden. In der Vergangenheit hatte ihn seine schmerzende Narbe gewarnt, da? Voldemort wieder starker wurde, aber nun, da Voldemort zuruck war, wurden sie ihn wahrscheinlich daran erinnern, da? die regelma?igen Schmerzen zu erwarten waren…nichts beunruhigendes…alte Nachrichten…

Die Ungerechtigkeit, die er darin sah, lie? alles in ihm hochkommen, so da? er vor Wut schreien wollte. Wenn es ihm nicht passiert ware, hatte niemand gewusst, da? Voldemort zuruck war! Und seine Belohnung war, da? er ganze vier Wochen in KleinWhinging bleiben mu?te, vollig von der magischen Welt abgeschnitten, darauf beschrankt, unter sterbenden Begonien zu hocken, so da? er von Wasserskilaufwellensittichen horen konnte! Wie konnte Dumbledore ihn so einfach vergessen? Warum hatten sich Ron und Hermine getroffen, ohne ihn auch einzuladen? Wie viel langer musste er noch dulden, da? Sirius ihn aufforderte, ruhig zu bleiben und ein guter Junge zu sein; oder der Versuchung wiederstehen zu mussen, an den dummen Daily Prophet zu schreiben und darauf hin zu weisen, da? Voldemort langst zuruckgekehrt war? Diese wutenden Gedanken wirbelten in Harrys Kopf umher und sein Innerstes wand sich vor Arger, als sich die schwule, samtige Nacht um ihn legte. Die Luft roch nach dem warmen, trockenen Gras und das einzige was man horen konnte, war das Murren des Verkehrs auf der Stra?e, das uber die Parkzaune klang.

Er wu?te nicht wie lange er auf der Schaukel gesessen hatte, als der Klang von Stimmen sein Grubeln unterbrach und er aufsah. Die Stra?enlaternen der umliegenden Stra?en spendeten ein nebliges Gluhen, gerade stark genug, um die Silhouette einer Gruppe von Menschen zu erkennen, die sich durch den Park bewegten. Einer von ihnen sang laut und schief ein Lied. Die anderen lachten. Ein leises Tickgerausch kam von einigen teuren Rennradern, die sie neben sich her rollten.

Harry wu?te wer diese Leute waren. Die Figur an der Spitze war unverkennbar sein Vetter Dudley Dursley, der sich auf seinen Heimweg machte, begleitet von seiner getreuen Bande.

Dudley war so gewaltig wie immer, aber ein Jahr strenge Diat und die Entdeckung eines neuen Talents hatten seinen Korperbau ziemlich verandert. Wie Onkel Vernon jedem der zuhorte erfreut mitteilte, war Dudley Junioren Meister im Schulubergreifenden Schwergewicht Boxens des Sudostens geworden. Der stattliche Sport, wie ihn Onkel Vernon nannte, hatte Dudley noch furchteinflo?ender gemacht, als er Harry in ihren Grundschultagen schien, in denen er Dudley als erster Punchball gedient hatte. Harry furchtete sich nicht mehr im Entferntesten vor seinem Vetter, aber er glaubte immer noch nicht, da? Dudley hartere und genauere Schlage lernte, um gefeiert zu werden. Alle Nachbarschaftskinder erschraken vor ihm – sogar noch mehr, als vor»diesem Potter-Jungen,«vor dem sie gewarnt worden waren, er sei ein Rowdy und besuche das St.-Brutus-Sicherheits-Zentrum fur unheilbar kriminelle Jungen.

Harry beobachtete die dunklen Gestalten das Gras uberqueren und fragte sich, wen sie heute Abend zusammengeschlagen hatten. Dreh euch um, dachte Harry, wahrend er sie beobachtete. Kommt schon… ich sitze hierganz allein…kommt doch wenn ihr euch traut…

Wenn Dudleys Freunde ihn hier sitzen sahen, wurden sie sicher schnurgerade auf ihn losgehen, und was wurde Dudley dann tun? Er wurde sein Gesicht nicht vor der Bande verlieren wollen, aber er wurde Angst haben, Harry zu provozieren… es ware wirklich lustig zu beobachten, Dudley in seinem Dilemma zu verspotten und ihn zu beobachten, nicht in der Lage zu antworten… und wenn einige von den anderen versuchten Harry zu schlagen, war er bereit. – er hatte seinen Zauberstab. Sie sollten es nur versuchen… er wurde gerne etwas von seiner Wut an den Jungen ablassen, die einst sein Leben zur Holle machten.

Aber sie drehten sich nicht um, sie sahen ihn nicht, sie waren fast an den Zaunen. Harry widerstand dem Drang nach ihnen zu rufen… einen Kampf zu suchen war kein netter Zug… er darf keine Zauberei verwenden… er wurde wieder riskieren ausgeschlossen zu werden.

Die Stimmen von Dudleys Bande legten sich; sie waren aus Sicht, geradewegs entlang der Magnolia Road.

Da siehst du«s, Sirius, dachte Harry leise. Nichts voreiliges. Hab meine Nase aus allem rausgehalten. Genau das Gegenteil von dem, was du getan hattest.

Er stand auf und streckte sich. Tante Petunia und Onkel Vernon waren der Meinung, da? jedes Mal wenn Dudley nach Hause kam auch die richtige Zeit fur Harry war zu Hause zu sein und jede Minute danach war viel zu spat. Onkel Vernon hatte gedroht, Harry unter der Treppe einzusperren, wenn er noch einmal nach Dudley zu Hause ware. Ein Gahnen unterdruckend und immer noch ein murrisches Gesicht machend, ging Harry in Richtung des Parktors…Die Magnolia Road war – wie auch der Ligusterweg – voll von gro?en, viereckigen Hausern mit perfekt gemahten Vorgarten, alle im Besitz von gro?en, viereckigen Eigentumern, die sehr saubere Autos – ahnlich wie Onkel Vernon -

fuhren. Harry bevorzugte Klein Whinging bei Nacht, wenn die zugezogenen Fenster juwelenartig in der Dunkelheit schimmerten und er sich kein Gemurmel uber seine»ruckstandige«Erscheinung anhoren mu?te, wenn er die Wohnungsinhaber passierte. Er ging schnell, so da? er Dudleys Bande auf halber Strecke der Magnolia Road wieder sehen konnte. Am Eingang zum Magnolia Crescent verabschiedeten sie sich. Harry trat in den Schatten eines gro?en fliederfarbenen Baumes und wartete.

»…jammerte wie ein Schwein, nicht wahr?«sagte Malcolm, begleitet vom schallenden Lachen der anderen.

»Netter rechter Haken, Big D,«sagte Piers.

»Gleiche Zeit morgen?«sagte Dudley.

»Bei mir, meine Eltern sind nicht da,«sagte Gordon.

»Bis dann,«sagte Dudley.

»Bye, Dud!«

»See ya, Big D!«

Harry wartete bis der Rest der Bande verschwunden war, bevor er weiterging. Als ihre Stimmen wieder erloschen waren, bog er um die Ecke in den Magnolia Crescent und mit schnellen Schritten, hatte er Dudley bald eingeholt, der versuchte locker zu gehen und unmelodisch murmelte.

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