Arme alte Jungfer Katja, dachte Anton. Gegen den Wald kommst du nicht auf.

Sie kamen auf einen engen Pfad. Der Pfad fuhrte bergab, und der Wald wurde immer dunkler. Farnkraut wucherte hier und hohes saures Gras. Die Stamme der Fohren waren mit Moos bedeckt und mit einem wei?en Schaum von Flechten.

Aber der Wald kennt keine Gnade: Eine heisere, schrille Stimme, in der nichts Menschliches war, brullte plotzlich: »Halt! Werft die Waffen weg – du, edler Don, und du, Dona!« Wenn der Wald fragt, mu? man sofort antworten. Mit einer genau berechneten Bewegung warf Anton Anka in das Farnkraut links vom Weg, und er selber sprang nach rechts ins Farnkraut, rutschte ein wenig aus und versteckte sich hinter dem faulen Flechtenschaum. Das heisere Echo tonte noch von den Fohrenstammen, aber der Pfad war schon leer. Mit einem Mal war es ganz still. Anton drehte sich auf die Seite und spannte seinen Bogen. Da schlug ein Pfeil auf, und auf Anton rieselte allerhand Dreck herab. Die heisere unmenschliche Stimme meldete: »Der Don ist in die Ferse getroffen!« Anton stohnte auf und zog ein Bein an.

»Aber doch nicht in die, in die rechte!« korrigierte die Stimme. Man horte Paschka kichern. Anton lugte vorsichtig aus dem Farnkraut hervor, aber es war nichts zu sehen in dem dammrigen, grunen Dschungel.

Im selben Augenblick ertonte ein durchdringendes Pfeifen und ein Larm, als ob ein Baum umfiele.

»Uauuh …!« brullte Paschka mit gequalter Stimme. »Schonung! Schonung! Bringt mich nicht um!« Anton sprang sofort auf. Aus dem Farnkraut kam ihm schwankend Paschka entgegen. Er hatte die Hande uber dem Kopf erhoben. Die Stimme Ankas fragte:

»Toschka, siehst du ihn?«

»Ganz genau«, sagte Anton aufmunternd. »Nicht von der Stelle ruhren!« schrie er zu Paschka hin. »Hande hinter den Kopf!«

Paschka verschrankte gehorsam die Hande hinter dem Kopf und erklarte:

»Ich werde nichts verraten.«

»Was soll mit ihm geschehen, Toschka?« fragte Anka.

»Wirst du gleich sehen«, sagte Anton, setzte sich gemutlich zurecht und hob die Armbrust auf seine Knie.

»Name!« quakte er mit der Stimme der Hexe von Irukan.

Paschka krummte nur den Rucken und machte eine verachtliche Geste. Er wollte sich nicht unterwerfen. Anton feuerte. Der schwere Pfeil drang mit Krachen in das Geast oberhalb von Paschkas Kopf ein.

»Oho!« sagte die Stimme Ankas.

»Man nennt mich Don Sarandia«, gestand Paschka unwillig. Und dann deklamierte er: »Und hier liegt er, wie man sieht, einer von seinen Komplizen.«

»Ein beruchtigter Gewalttater und Morder«, stellte Anton klar.

»Aber er tut nie etwas umsonst. In wessen Auftrag treibst du dich hier herum?«

»Don Satarina, der Erbarmungslose, hat mich geschickt«, log Paschka.

Anton sagte verachtlich:

»Diese Hand hier zerri? vor zwei Jahren am Platz der Schweren Schwerter den Faden des stinkenden Lebens von Don Satarina.«

»Soll ich ihn mit einem Pfeil durchbohren?« schlug Anka vor.

»Ich habe ganz vergessen«, sagte Paschka eilig. »In Wirklichkeit schickte mich Arata, der Schone. Er hat mir hundert Golddukaten fur eure Kopfe versprochen.«

Anton schlug sich auf die Knie.

»So ein Lugner!« schrie er. »Ja, glaubst du denn, Arata la?t sich mit so einem Gauner wie dir ein?!«

»Vielleicht soll ich ihn doch mit einem Pfeil durchbohren?« fragte Anka blutgierig.

Anton lachte damonisch.

»Ubrigens«, sagte Paschka, »du hast einen Schu? in der rechten Ferse. Du mu?t schon langst vor lauter Blutverlust umgefallen sein!«

»Quatsch!« entgegnete Anton. »Erstens kaue ich standig die Rinde des Wei?en Baumes, und zweitens haben mir zwei schone Barbarinnen die Wunde verbunden.«

Das Farnkraut bewegte sich, Anka trat auf den Pfad heraus. Auf der Wange hatte sie einen Kratzer, und ihre Knie waren mit Erde und Flechtenschaum verschmiert.

»Es ist Zeit, da? wir ihn in den Sumpf werfen«, erklarte sie. »Wenn sich der Feind nicht ergibt, wird er vernichtet.« Paschka lie? die Hande sinken.

»Du haltst dich uberhaupt nicht an die Spielregeln«, sagte er zu Anton. »Bei dir kommt immer heraus, da? die Hexe ein

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