Ebene sein. Die Vorhut fliegt im Morgengrauen. Mit etwas Gluck konnen wir die Stellung halten, wahrend unsere Freunde den Antrieb holen.«

»Wer au?er den Lamotien geht?«fragte Marker neugierig.

»Nur Yulin kann den Antrieb beurteilen, sobald er gefunden ist«, antwortete der Offizier.»Wir schicken also die Dasheen. Sie sind fur ein nichttechnologisches Hex und schmale Pfade ohnehin besser geeignet und fast so gro? wie die Gedemondas.«

»Keiner von uns? Aber wie wollen wir —?«

»Wir haben die Lenkanlagen aus der Brucke entfernt«, sagte der Yaxa.»Wir kontrollieren das vom anderen Ende. Aber nein, da oben gibt es fur die Flugel in der Kalte keinen Schutz, und der Schnee erlaubt wenig Halt. Ich glaube, die Dasheen und Lamotien werden aufeinander aufpassen. Wir halten fur sie die Ebene.«

»Aber ist es nicht gefahrlich, Yulin so aufs Spiel zu setzen? Ich meine, um ihn geht es doch.«

»Nein, um den Antrieb, den einzigen Teil des Schiffes, der nicht nachgebaut werden kann. Wenn er uns den Antrieb besorgt, gut. Wenn nicht, was nutzt er uns dann? Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte nichts dagegen, wenn ein paar Dasheen-Stiere umkamen.«

»Ihr System ist kein logisches«, sagte Marker zustimmend,»und es schmerzt, die Kuhe so behandelt zu sehen.«

»Wenigstens konnen wir besseres Material in das kalte Gebirge schicken als die Makiem. Die Cebu konnten hinaufgehen, aber nicht fliegen, und am Boden taugen sie nichts. Die Makiem schlafen bei starker Kalte halb ein, und die fliegenden Pferde der Agitar sind in diesen Hohen nutzlos.«

»Trotzdem, es wird schwierig werden. Die Agitar sind sehr beweglich, und die Makiem haben Schutzkleidung. In wenigen Tagen wird es einen harten Kampf geben.«

Ein anderer Teil des Feldes

Antor Trelig war zuversichtlich. Der Krieg verlief gut; sie waren in Gedemondas, und nach allem, was sie hinter sich hatten, glaubte niemand, da? sie aufzuhalten waren.

Ein Agitar-General kam in das Zelt, verbeugte sich und gab ihm einen Bericht. Er uberflog ihn zufrieden.

»Hat das sonst jemand gesehen?«fragte er.

»Nein, Sir.«

Dem Bericht beigegeben war eine Fotografie, schwarzwei?, kornig, noch immer nicht scharf genug, aber sie zeigte, worauf es ankam.

Ein Gro?teil des Bildes war wei?, aber dort auf einem Felsgrat befand sich ein glattes, U-formiges Objekt, das die Sonne widerspiegelte, und an der Seite sah man eine nicht entzifferbare Beschriftung.

Er brauchte sie nicht zu lesen. Er wu?te, da? es das Symbol einer aufgehenden Sonne mit einem Menschengesicht war, umgeben von vierzehn Sternen, der Aufschrift NH-CF-ioooi, und darunter, in etwas kleineren Buchstaben: SIEG DES VOLKES.

Es war die Antriebskapsel.

»Wo haben Sie das her? Ich dachte, niemand kann so hoch fliegen?«

»Einer der Cebu-Spaher hat seine Moglichkeiten voll ausgeschopft. Seine Augen sind gut. Er sah uber sich die Spiegelung, wu?te aber, da? das Objekt au?er Reichweite war, deshalb brachte er die starkste Linse an und nahm es auf, so gut er konnte, mit Filter, versteht sich. Es ist die beste Aufnahme.«

»Und die Yaxa? Konnen die das auch finden?«

»Nein. Die Yaxa fliegen nicht hoch genug, und der Cebu hatte es beinahe ebenfalls nicht geschafft. Er ist halb tot. Wenn er uberlebt, wird er ein Held sein. Die Lamotien konnen andere Formen nur nachahmen, nicht dazu werden. Ich glaube, wir sind deutlich im Vorteil.«

Trelig nickte befriedigt.

»Aber sie werden zuerst die Ebene erreichen«, sagte er.»Und nach unseren Berichten konnen die Lamotien einen Agitarschock neutralisieren, wahrend die Yaxa im Fliegen unubertroffen sind.«

»Im gro?en und ganzen gleicht sich alles aus. Sie werden sich eingegraben und verschanzt haben, bis wir ankommen, und sie brauchen nur Zeit zu gewinnen, nicht mehr. Ich schlage vor, da? wir es ein wenig anders machen.«

»Etwas Neues?«antwortete Trelig erstaunt.

Der andere nickte und legte eine Reliefkarte von Gedemondas und Dillia auf den Tisch. Sie zeigte eine Reihe gestrichelter Linien. Trelig konnte nichts lesen.

»Eine Fuhrungskarte der Dillianer«, sagte der Agitar.»Sie verkaufen sie an Interessierte. Es gibt Nagetiere und anderes Wild in der Ode, und sie fangen sie. Den Gedemondas scheint das nichts auszumachen, und sie storen sie nicht, aber die Dillianer wissen offenbar auch nicht mehr uber sie als alle anderen.«

»Die gestrichelten Linien sind also Jagerpfade?«

»Genau. Und die kleinen Rechtecke sind Schutzhutten der Dillianer an den Pfaden. Diese Wege stammen ubrigens zumeist von den Gedemondas. Wenn zu viele Nachbarn auftauchen, werden die Gedemondas unruhig, und sie kippen ihnen ein paar Tonnen Schnee hinauf.«Der Agitar zeigte auf die Karte.»Wir sind hier, die Yaxa werden hier sein, und wenn Sie genau hinsehen, werden Sie etwas Interessantes bemerken.«

Trelig begriff. Mindestens drei Pfade fuhrten bis auf zwei Kilometer ostlich von der Stelle heran, wo sie sich jetzt befanden, und einer davon schien ziemlich tief zu verlaufen.

»1263 Meter«, sagte der General.»Tief genug fur einen unauffalligen Lufteinsatz.«

»Dann brauchen wir vielleicht gar nicht zu kampfen«, erklarte Trelig aufgeregt.»Wir konnen mit einer kleinen Einheit anrucken und sofort zum Antrieb gehen, wahrend sie suchen mussen.«

»Nein, einen Kampf mu? es geben, schon, um das zu tarnen. Die anderen sind nicht dumm. Wenn wir nicht vorgehen, wie sie es erwarten, riechen sie Lunte. Die Schlacht mu? also stattfinden. Wir brauchen sie aber nicht um jeden Preis fur uns zu entscheiden, uns also nicht zu verausgaben. Wenn Sie den Antrieb haben, konnen andere hingeschickt werden, die ihn zu zerlegen versuchen oder sich uberlegen, wie er abtransportiert wird.«

Trelig gefiel der Plan.

»Gut, also ich und ein paar Agitar. Aber was schutzt mich vor der Kalte? Unter dem Gefrierpunkt schlafe ich ein, dagegen ist nichts zu machen.«

Der Agitar brachte einen Karton und holte ein seltsames, silbriges Kostum mit einer gro?en, dunklen Kugel heraus.

»Sie wu?ten nicht, da? wir im vergangenen Jahrhundert funf Makiem-Neuzugange hatten. Und wir brauchen auch das mechanische Zeug nicht. Luft haben Sie.«

Er grinste. Nun lief alles nach seinen Wunschen. Obie, Neu-Pompeii, die Sechseckwelt selbst, alles lag seinem Zugriff offen.

Der Agitar ging, und Trelig schaute sich die Karte noch einmal an, dann stand er seufzend auf und hupfte zu einem durch Vorhange abgeteilten Raum. Etwas huschte vorbei, und auf dem Bett in der Ecke landete ein Objekt.

Sie konnte wahrlich schnell hupfen, dachte er bewundernd.

Es war naturlich eine Vernunftehe gewesen, wie bei allen Makiem-Heiraten, in einer Rasse, die nur eine Woche im Jahr sexuelle Beziehungen unterhielt, und das unter Wasser. Die Ehe entsprach den Wunschen der Halunken an der Spitze von Makiem, nicht den seinen. Seine Frau war die Tochter des guten Ministers und eher noch raffinierter und heimtuckischer als ihr Vater.

»Du brauchst gar nicht so zu tun, meine Liebe«, sagte er.»Du wei?t alles, ich wei? es, du kannst diesmal nicht mit.«

»Ich gehe hin, wo du hingehst«, sagte sie.»Das ist Gesetz und Sitte. Und du kannst mich nicht aufhalten.«

»Aber da oben ist es kalt, Kleines. Was wurdest du als schlafende Schonheit nutzen?«

Sie offnete einen Korb und zog etwas heraus. Das Modell war von etwas anderer Art, aber es handelte sich unzweifelhaft um einen Raumanzug.

Er glotzte sie an.

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