»Nein, das wurde er nicht tun«, sagte sie.»Ich wei?, er ist nicht besonders nett, aber er wurde nichts zu stehlen versuchen, was Dumbledore sicher aufbewahrt.«

»Ehrlich gesagt, Hermine, du glaubst, alle Lehrer seien so etwas wie Heilige«, fuhr Ron sie an.»Ich finde, Harry hat Recht. Snape trau ich alles zu. Aber hinter was ist er her? Was bewacht der Hund?«

Als Harry zu Bett ging, surrte ihm noch immer diese Frage durch den Kopf. Neville schnarchte laut, doch Harry konnte ohnehin nicht schlafen. Er versuchte die Gedanken daran zu vertreiben – er brauchte Schlaf. Er mu?te schlafen, denn in ein paar Stunden hatte er sein erstes Quidditch-Spiel – doch den Ausdruck auf Snapes Gesicht, nachdem Harry sein Bein gesehen hatte, konnte er einfach nicht vergessen.

Strahlend hell und kalt zog der Morgen herauf Die Gro?e Halle war erfullt mit dem kostlichen Geruch von Bratwursten und dem frohlichen Geschnatter all derer, die sich auf ein gutes Quidditch-Spiel freuten.

»Du mu?t etwas fruhstucken.«

»Ich will nichts.«

»Nur ein wenig Toast«, redete ihm Hermine zu.

»Ich hab keinen Hunger.«

Harry fuhlte sich elend. In einer Stunde wurde er das Spielfeld betreten.

»Harry, du brauchst Kraft«, sagte Seamus Finnigan.»Im Quidditch versucht man immer, den Sucher der anderen Mannschaft auszulaugen.«

»Danke, Seamus«, sagte Harry und sah ihm zu, wie er Ketchup auf seine Wurste schuttete.

Um elf schien die ganze Schule drau?en auf den Rangen um das Quidditch-Feld zu sein. Viele Schuler hatten Fernglaser mitgebracht. Die Sitze mochten zwar hoch oben angebracht sein, doch manchmal war es trotzdem schwierig zu sehen, was vor sich ging.

Ron und Hermine setzten sich in die oberen Range zu Neville, Seamus und Dean, dem ungebrochenen Fu?ballfan. Als Uberraschung fur Harry hatten sie aus einem der Leintucher, die Kratze ruiniert hatte, ein gro?es Spruchband gemacht und Potter vor – fur Gryffindor draufgeschrieben. Dean, der gut malen konnte, hatte einen gro?en Gryffindor-Lowen darunter gesetzt. Hermine hatte das Bild dann mit einem kleinen Zaubertrick in verschiedenen Farben zum Leuchten gebracht.

Unterdessen zogen Harry und die anderen aus der Mannschaft ihre scharlachroten Quidditch-Umhange an (Slytherin wurde in Grun spielen).

Mit einem Rauspern verschaffte sich Wood Ruhe.

»Okay, Manner«, sagte er.

»Und Frauen«, sagte die Jagerin Angelina Johnson.

»Und Frauen«, stimmte Wood zu.»Das ist es.«

»Das Gro?e«, sagte Fred Weasley.

»Auf das wir alle gewartet haben«, sagte George.

»Wir kennen Olivers Rede auswendig«, erklarte Fred Harry,»wir waren schon letztes Jahr im Team.«

»Ruhe, Ihr beiden«, sagte Wood.»Dies ist die beste Mannschaft von Gryffindor seit Jahren. Wir gewinnen. Ich wei? es.«

Er sah sie alle durchdringend an, als ob er sagen wollte:»Und wehe, wenn nicht.«

»Gut, es wird Zeit. Viel Gluck euch allen.«

Harry folgte Fred und George aus dem Umkleideraum und lief in der Hoffnung, die Knie wurden ihm nicht nachgeben, unter lauten Anfeuerungsrufen hinaus auf das Spielfeld.

Madam Hooch machte die Schiedsrichterin. Sie stand in der Mitte des Feldes, ihren Besen in der Hand, und wartete auf die beiden Mannschaften.

»Hort zu, ich will ein schones, faires Spiel sehen, von allen«, sagte sie, als sie sich um sie versammelt hatten. Harry fiel auf, da? sie dabei vor allem den Kapitan der Slytherins, Marcus Flint, anschaute, einen Funftkla?ler. Harry kam es vor, als ob Flint ein wenig Trollblut in den Adern hatte. Aus den Augenwinkeln sah er hoch oben uber der Menge das flatternde Transparent, das Potter vor fur Gryffindor verkundete. Sein Herz machte einen Hupfer. Er fuhlte sich mutiger.

»Besteigt eure Besen, bitte.«

Harry kletterte auf seinen Nimbus Zweitausend.

Madam Hooch hob ihre silberne Pfeife an den Mund und lie? einen gellenden Pfiff ertonen.

Funfzehn Besen stiegen in die Lufte empor, hoch und immer hoher. Es konnte losgehen.

»Und Angelina Johnson von Gryffindor ubernimmt sofort den Quaffel – was fur eine glanzende Jagerin dieses Madchen ist, und au?erdem auffallend hubsch

»JORDAN!«

»Verzeihung, Professor.«

Der Freund der Weasley-Zwillinge, Lee Jordan, machte den Stadionsprecher, unter den strengen Ohren von Professor McGonagall.

»Und haut dort oben machtig rein in den Ball, jetzt ein sauberer Pa? zu Alicia Spinnet, eine gute Entdeckung von Oliver Wood, letztes Jahr noch auf der Reservebank – wieder zu Johnson und – nein, Slytherin hat jetzt den Quaffel, ihr Kapitan Marcus Flint holt sich ihn und haut damit ab – Flint fliegt dort oben rum wie ein Adler – gleich macht er ein To… – nein, eine glanzende Parade von Gryffindor-Torwart Wood stoppt ihn, und jetzt wieder die Gryffindors in Quaffelbesitz – das ist die Jagerin Katie Bell von Gryffindor dort oben, elegant ist sie unter Flint hindurchgetaucht und schnell jagt sie uber das Feld und – AU – das mu? wehgetan haben, ein Klatscher trifft sie im Nacken – der Quaffel jetzt wieder bei den Slytherins – das ist Adrian Pucey, der in Richtung Tore losfegt, doch ein zweiter Klatscher halt ihn auf – geschickt von Fred oder George Weasley, ich kann die beiden einfach nicht auseinander halten – gutes Spiel vom Treiber der Gryffindors jedenfalls, und Johnson wieder in Quaffelbesitz, hat jetzt freie Bahn, und weg ist sie – sie fliegt ja buchstablich – weicht einem schnellen Klatscher aus – da sind schon die Tore -ja, mach ihn rein, Angelina – Torhuter Bletchley taucht ab, verfehlt den Quaffel – und TOR FUR GRYFFINDOR!«

Jubelrufe fur Gryffindor fullten die kalte Luft, von den Slytherins kam Heulen und Stohnen.

»Bewegt euch da oben, ruckt ein Stuck weiter.«

»Hagrid!«

Ron und Hermine drangten sich eng aneinander, um fur Hagrid Platz zu machen.

»Hab von meiner Hutte aus zugeschaut«, sagte Hagrid und tatschelte ein gro?es Fernglas, das um seinen Hals hing.»Aber es ist einfach was anderes, dabei zu sein. Noch kein Zeichen vom Schnatz, oder?«

»Null«, sagte Ron.»Harry hat noch nicht viel zu tun.«

»Hat sich aber auf der sicheren Seite gehalten bisher, das ist schon mal was«, sagte Hagrid, setzte das Fernglas an die Augen und spahte himmelwarts auf den Fleck, der Harry war.

Hoch uber ihnen glitt Harry uber das Spiel hinweg und hielt Ausschau nach einem Anzeichen vom Schnatz. Das hatten er und Wood miteinander abgesprochen.

»Halt dich raus, bis du den Schnatz sichtest«, hatte Wood gesagt.»Besser, wenn du nicht angegriffen wirst, bevor es sein mu?.«

Nach Angelinas Tor hatte Harry ein paar Loopings hingelegt, um seiner Freude Luft zu machen. Nun war er wieder damit beschaftigt, nach dem Schnatz Ausschau zu halten. Einmal hatte er etwas Goldenes aufblitzen sehen doch es war nur ein Lichtreflex von der Armbanduhr eines Weasley, und wenn ein Klatscher sich entschied, einer Kanonenkugel gleich auf ihn zuzujagen, wich ihm Harry aus und Fred Weasley kam hinter ihm hergefegt.

»Alles in Ordnung bei dir?«, konnte er noch rufen, bevor er den Klatscher wutend in Richtung Marcus Flint schlug.

»Slytherin im Quaffelbesitz«, sagte Lee Jordan.»Jager Pucey duckt sich vor zwei Klatschern, zwei Weasleys und Jager Bell und rast auf die – Moment mal – war das der Schnatz?«

Ein Gemurmel ging durch die Menge, als Adrian Pucey den Quaffel fallen lie?, weil er es nicht lassen konnte, sich umzudrehen und dem goldenen Etwas nachzuschauen, das an seinem linken Ohr vorbeigezischt war.

Harry sah es. Mit plotzlicher – Begeisterung sturzte er sich hinab, dem goldenen Schweif hinterher.-, Der Sucher der Slytherins, Terence Higgs, hatte ihn ebenfalls gesehen. Kopf an Kopf rasten sie hinter dem Schnatz her

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