Wutanfall.«

»Oh, ich wette, sie hat schon davon getraumt, dort in dem Schulleiter-Buro zu sitzen,«sagte Hermine boshaft, als sie die steinerne Treppe zur Eingangshalle hinaufgingen.»Sich als Herrin uber alle anderen Lehrer aufspielend, diese dumme, aufgeblasene, machtgierige alte -«

»Willst du diesen Satz jetzt wirklich zu Ende sprechen, Granger?«

Draco Malfoy war hinter der Tur hervorgekommen, gefolgt von Crabbe und Goyle. Sein bleiches, spitzes Gesicht war von Bosheit erleuchtet.

»Ich furchte, ich werde Gryffindor und Hufflepuff ein paar Punkte abziehen mussen.«sagte er gedehnt.

»Nur Lehrer konnen den Hausern Punkte abziehen, Malfoy.«sagte Ernie.

»Genau, und wir sind nur Vertrauensschuler, wei?t du?«fauchte Ron.

»Ich wei?, da? Vertrauensschuler keine Punkte abziehen konnen, Wiesel- Konig.«grinste Malfoy hohnisch. Crabbe und Goyle wieherten.»Aber Mitglieder der Inquisitionsmannschaft-«

»Der was?«fragte Hermine scharf.

»Der Inquisitorialmannschaft, Granger,«sagte Malfoy, auf das kleine»I«auf seinem Umhang neben dem Abzeichen der Vertrauensschuler deutend.»Eine ausgewahlte Gruppe von Schulern, die das Zaubereiministerium unterstutzen, sorgfaltig ausgewahlt von Professor Umbridge. Wie auch immer, die Mitglieder der Inquisitorialmannschaft haben das Recht Punkte abzuziehen… also, Granger, funf Punkte Abzug fur deine Unverschamtheit gegen unsere neue Schulleiterin. Macmillan, funf Punkte, weil du mir widersprochen hast. Funf Punkte, weil ich dich nicht ausstehen kann, Potter. Weasley, dein Hemd ist nicht ordentlich, dafur nochmal funf Punkte. Oh und ich verga?: du bist ein Schlammblut, Granger, dafur zehn Punkte Abzug.«

Ron zog seinen Zauberstab heraus, aber Hermine schob ihn weg und flusterte:»Tu das nicht!«

»Weise Entscheidung, Granger,«atmete Malfoy auf.»Neue Schulleiterin, neue Zeiten… sei also brav, Potty… Wiesel-Konig…«.Laut lachend ging er mit Crabbe und Goyle davon.

»Er blufft nur,«sagte Ernie mit einem entsetzten Blick.»Es kann nicht sein, da? er Punkte abziehen darf… das ist doch lacherlich… das wurde das System der Vertrauensschuler vollig untergraben.«

Aber Harry, Ron und Hermine hatten sich gleich zu den riesigen Stundenglasern umgedreht, die in den Wandnischen hinter ihnen angebracht waren und den Punktestand der Hauser anzeigten. Am Morgen war es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Gryffindor und Ravenclaw gewesen. Wahrend sie noch hinsahen, verkleinerten sich die Zahlen in den unteren Kugeln. Tatsachlich schien das einzige Glas, in dem sich die Punktezahl nicht verandert hatte, das von Slytherin zu sein.

»Ihr habt es schon bemerkt, nicht wahr?«erklang Freds Stimme.

Er und George waren gerade die Marmortreppe hinuntergekommen und gesellten sich zu Harry, Ron, Hermine und Ernie an den Stundenglasern.

»Malfoy hat uns gerade um die funfzig Punkte abgezogen,«sagte Harry wutend, wahrend sie einige Punkte mehr aus dem Glas der Gryffindors verschwinden sahen.

»Ja, das hat Montague mit uns auch in der Pause versucht.«sagte George.

»Was meinst du mit»versucht«?«fragte Ron schnell.

»Er hat es nicht mal geschafft, die Worte ganz auszusprechen,«sagte Fred»weil wir ihn kopfuber in diesen Verschwinde-Schrank im ersten Stockwerk gesteckt haben.«

Hermine sah die beiden schockiert an.

»Aber ihr werdet ganz furchtbar in Schwierigkeiten kommen!«

»Nicht solange Montague verschwunden bleibt und bis er wieder auftaucht, konnen Wochen vergehen – keine Ahnung wohin wir ihn geschickt haben,«sagte Fred kuhn.»Egal… wir haben beschlossen, uns nicht mehr darum zu kummern, ob wir Arger bekommen.«

»Habt ihr das denn jemals getan?«fragte Hermine.

»Naturlich haben wir das,«sagte George.»Zumindest sind wir noch nicht von der Schule geflogen, nicht wahr?«

»Wir wu?ten immer, wo wir uns Grenzen setzen mussen.«sagte Fred.

»Es konnte sein, da? wir schon mal kurz mit dem Gedanken gespielt haben.«sagte George.

»Aber wir haben immer rechtzeitig aufgehort um kein volliges Chaos zu verursachen.«sagte Fred.

»Und was ist jetzt?«fragte Ron versichtig.

»Naja, jetzt -«sagte George.

»- wo Dumbledore gegangen ist -«sagte Fred.

»- denken wir, ein bi?chen Chaos -«sagte George.

»- ist genau das, was unsere neue Schulleiterin verdient.«sagte Fred.

»Das durft ihr nicht!«flusterte Hermine.»Ihr durft es wirklich nicht! Sie sucht nur nach einem Grund um euch rauszuwerfen!«

»Du hast es nicht kapiert, was, Hermine?«sagte Fred und grinste sie an.»Es ist uns egal, ob wir bleiben oder nicht. Wir wurden sofort hier rausspazieren, wenn wir nicht fest entschlossen waren, unseren Beitrag fur Dumbledore zu leisten.

So,«Er sah auf die Uhr.»Phase eins beginnt bald. An eurer Stelle wurde ich in die Gro?e Halle zum Mittagessen gehen, damit die Lehrer sehen, da? ihr nichts damit zu tun haben konnt.«

»Womit nichts zu tun haben?«fragte Hermine angstlich.

»Du wirst schon sehen,«sagte George.»Jetzt haut schon ab.«

Fred und George wandten sich ab und verschwanden in der anschwellenden Menschenmenge, die die Treppe zum Mittagessen hinuntereilte. Mit einem sehr beunruhigten Blick murmelte Ernie etwas von nicht erledigten Hausaufgaben fur Verwandlung und huschte davon.

»Ich denke, wir sollten wirklich von hier verschwinden, wi?t ihr,«sagte Hermine nervos.»Nur fur den Fall…«

»Jaah, alles klar.«Sagte Ron und die drei gingen zur Tur der Gro?en Halle, aber Harry hatte kaum einen fluchtigen Blick auf die wolkenbedeckte Decke geworfen, als jemand ihn an die Schulter tippte, und er fand sich selbst fast Nase an Nase mit dem Hausmeister Filch wieder. Hastig trat er ein paar Schritte zuruck…»Die Schulleiterin wurde dich gerne sehen, Potter.«Grinste Filch anzuglich.

»Ich habe es nicht getan,«sagte Harry dummlich, an das denkend, was Fred und George auch immer vorhaben mochten. Filchs Kiefer schwabbelten vor leisem Gelachter.

»Schlechtes Gewissen, was?«schnaubte er.»Komm mit.«

Harry warf einen Blick zuruck auf Ron und Hermine, die sehr besorgt aussahen. Er zuckte die Schultern und folgte Filch zuruck in die Eingangshalle, gegen den Strom hungriger Schuler angehend.

Filch schien besonders gut gelaunt zu sein; er summte leise, als sie die Marmortreppe hinaufgingen. Als sie den ersten Treppenabsatz erreichten, sagte er:»Die Dinge andern sich hier, Potter.«

»Ich habe es mitbekommen.«sagte Harry kuhl.

»Ich habe Dumbledore jahrelang gesagt, er ist zu nachgiebig mit euch allen.«sagte Filch mit einem gemeinen Lachen.

»Ihr dreckigen kleinen Biester hattet nie mit Stinkbomben herumgeworfen, wenn ihr gewusst hattet, da? ich die Macht habe euch Bande auszupeitschen, nicht wahr? Niemand hatte je daran gedacht Bei?ende Frisbees durch die Korridore zu werfen, wenn ich die Moglichkeit gehabt hatte euch dafur in meinem Buro an den Fu?knocheln aufzuspannen, oder?

Aber wenn das Bildungsdekret neunundzwanzig in Kraft tritt, Potter, wird es mir erlaubt sein, genau das zu tun… und sie hat den Minister darum gebeten eine Verordnung zu unterzeichnen, da? man Peeves hier rauswirft… oh ja, die Dinge werden ab jetzt ganz anders sein, wo sie doch die Schule leitet…«

Offensichtlich hatte Umbridge einige Zugestandnisse gemacht um Filch auf ihre Seite zu ziehen, uberlegte Harry, und das schlimmste daran war, da? er sich als ein wichtiger Informant erweisen wurde. Seine Kenntnisse uber die Geheimgange und Verstecke in der Schule wurden wohl nur von den Weasley-Zwillingen uberboten.

»Da sind wir,«sagte er, zu Harry schielend, als er drei Mal an die Tur zu Professor Umbridge«s Buro klopfte,»der junge Potter ist hier fur Sie, Frau Professor.«

Umbridge«s Buro, es war Harry wegen seiner vielen Aufenthalte sehr vertraut, sah aus wie immer – mit Ausnahme eines des grossen Holzklotzes mit der Aufschrift SCHULLEITERIN in goldenen Lettern, der auf ihrem

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