herausgesturzt, so schnell es ihre kurzen Beine zulie?en. Sie zog ihren Zauberstab und rannte in die entgegengesetzte Richtung los. Das bedeutete: jetzt oder nie!

»Harry – bitte!”, flehte Hermine erschopft.

Aber er setzte seine Gedanken in die Tat um. Er hangte seine Tasche sicher uber seine Schulter und begann zu rennen, den anderen Schulern ausweichend, die in die entgegengesetzte Richtung eilten um zu sehen, was gerade im Ostflugel geschah.

Harry erreichte den Korridor zum Buro der Umbridge und fand das Buro verlassen vor. Er warf sich hinter eine gro?e Ritterrustung deren Helm knarrte als schaue sie zu ihm, offnete seine Tasche, ergriff Sirius«s Messer und warf sich den Tarnumhang um. Dann schlich er langsam und sorgfaltig hinter der Rustung vor und entlang des Korridors, bis er die Tur zur Umbridge«s Buro erreichte. Er steckte die Klinge des Zaubermessers in den Turspalt und bewegte sie sanft auf und ab, dann zog er sie zuruck. Es gab einen kleinen Klick, und die Tur schwang auf. Er duckte sich innerhalb des Buros, schloss die Tur schnell hinter sich ab und sah sich um.

Nichts bewegte sich, mit Ausnahme der schrecklichen Katzchen, die noch an den Wandplatten uber den konfiszierten Besenstielen herumtollten.

Harry nahm seinen Tarnumhang ab, ging hinuber zum Kamin und fand innerhalb weniger Sekunden was er suchte: ein kleines Kastchen mit glitzerndem Flohpulver.

Er hockte sich vor der leeren Feuerstelle hin, seine Hande zitterten. Zwar hatte er dies noch nie zuvor getan, dennoch glaubte er zu wissen was zu tun sei. Er steckte seinen Kopf in den Kamin, nahm ein wenig Pulver und tropfte es auf die Holzscheite, die sauber aufgeschichtet waren. Es explodierte sofort mit smaragdgrunen Flammen.

»Nummer 12, Grimmauldplatz!” sagte Harry laut und klar.

Es war eines der seltsamsten Gefuhle, welches er jemals verspurte. Er war auch fruher schon mit Flohpulver verreist, sicher, aber da war es immer sein ganzer Korper, der durch das Flohnetzwerk, welches das ganze Land uberspannte, flog. Dieses Mal blieben seine Knie auf dem kalten Fu?boden im Buro der Umbridge und nur sein Kopf sauste durch das smaragdgrune Feuer…

Und dann, so abrupt wie es begann, horte das Herumwirbeln auf. Sich ziemlich ubel fuhlend und als ob ein ungewohnlich hei?er Schal um seinen Kopf geschlungen ware, offnete Harry seine Augen und fand was er suchte au?erhalb des Kuchenkamins an einem langen Holztisch, wo ein Mann vertieft in das Studium eines Stuckes Pergament sa?.

»Sirius?”

Der Mann sprang auf und schaute sich um. Es war nicht Sirius sondern Lupin.

»Harry!” sagte er, und sah grundlich schockiert aus.»Was machst du – was ist geschehen, ist alles in Ordnung?”

»Ja”, sagte Harry.»Ich wundere mich nur – Ich meine, Ich wollte eigentlich – mit Sirius sprechen.”

»Ich werde ihn rufen,«sagte Lupin, stand auf, immer noch verblufft aussehend,»er ging nach oben um Kreacher zu suchen, der scheint sich wieder in der Dachstube zu verstecken…” Und Harry sah Lupin aus der Kuche eilen.

Nun war er allein und sah nichts als den Stuhl und Tischbeine. Er wunderte sich warum Sirius nie erwahnte, wie wenig komfortabel es ist aus dem Feuer zu sprechen; seine Knie schmerzten schon durch den langen Kontakt zum harten Steinfu?boden im Buro der Umbridge.

Lupin kehrte mit Sirius im Gefolge wenige Momente spater zuruck…»Was ist?”, fragte Sirius eindringlich, fegte sein langes dunkles Haar aus seinen Augen und kam herunter ans Feuer, so da? er und Harry auf einer Hohe waren. Lupin kniete sich ebenfalls hin, sehr besorgt aussehend fragte er:»Bist du in Ordnung? Brauchst du Hilfe?«

»Nein,«sagte Harry,»es ist nicht deswegen… Ich wollte sprechen… uber meinen Vater.«

Sie tauschten uberraschte Blicke aus, aber Harry hatte nicht die Zeit sich beschamt oder peinlich zu fuhlen; seine Knie schmerzten jede Sekunde mehr und er schatzte, da? seit Beginn des Ablenkungsmanovers etwa funf Minuten vergangen waren; George hatte ihm nur zwanzig garantiert. Er sturzte sich deshalb gleich in die Erzahlung uber das was er im Denkarium gesehen hatte.

Als er zu Ende war, sprachen fur einen Moment weder Sirius noch Lupin. Dann sagte Lupin leise,»Ich mochte nicht, da? du deinen Vater beurteilst aufgrund dessen, was du da sahst, Harry. Er war nur funfzehn…«

»Ich bin funfzehn!«sagte Harry aufgeregt.

»Schau, Harry,«sagte Sirius beschwichtigend,»James und Snape hassten sich gegenseitig von dem Augenblick an als sie sich das erste Mal in die Augen sahen, es war eines dieser Dinge, du kannst das verstehen, oder kannst du es nicht?

Ich denke James war all das, was Snape sein wollte – er war beliebt, er war gut im Quidditch – gut in ziemliche allem.

Und Snape war halt dieser kleine komische Kauz, der nur mit den Dunklen Kunsten beschaftigt war, und James – wie es dir auch immer erschien, Harry – er hasste die Dunklen Kunste.«

»Ja”, sagte Harry,»aber er griff Snape ohne guten Grund einfach an, blo? weil – ja, blo? weil du sagtest, dir ware langweilig,«er endete mit einem Ton in seiner Stimme als wolle er sich dafur rechtfertigen.

»Ich bin nicht stolz darauf,«sagte Sirius schnell.

Und Harry sah wie Lupin aus der Kuche eilte. Nun blieb ihm nur, die Stuhl- und Tischbeine anzustarren. Er fragte sich warum Sirius nie erwahnt hatte wie unbequem es war, durch das Feuer zu sprechen; seine Beine protestierten bereits schmerzhaft gegen ihren dauernden Kontakt mit Umbridges hartem Steinboden.

Lupin kehrte einen Augenblick spater zuruck, mit Sirius hinter ihm.

»Was ist los«fragte Sirius eindringlich, wischte sich sein langes dunkles Haar aus den Augen und fiel vor dem Feuer auf die Knie, damit er und Harry auf einer Ebene waren. Lupin kniete sich ebenfalls hin und sah sehr besorgt aus.

»Geht«s dir gut? Brauchst du Hilfe?«

»Nein,«sagte Harry,»gar nicht… ich wollte nur mit dir reden… uber meinen Dad.«

Sie tauschten sehr erstaunte Blicke aus., aber Harry hatte nicht die Zeit Unsicherheit oder Scham zu empfinden; seine Knie taten von Sekunde zu Sekunde mehr weh und er schatzte, da? funf Minuten seit dem Beginn des Ablenkungsmanovers voruber waren; George hatte ihm nur zwanzig garantiert. Deshalb sturzte er sich sofort in die Geschichte, die er im Denkarium gesehen hatte.

Als er zum Ende kam, blieben sowohl Lupin als auch Sirius einen Moment still. Dann sagte Lupin leise:»Ich wurde nach dem was du da gesehen hast kein Urteil uber deinen Vater sprechen wollen. Er war erst funfzehn…«

»Ich bin funfzehn!«sagte Harry hitzig.

»Schau mal, Harry,«sagte Sirius beschwichtigend,»James und Snape haben sich gehasst, vom ersten Augenblick an, so was gibt’s, das kannst du doch verstehen, oder? Ich glaube, James war alles was Snape sein wollte – er war beliebt, er war gut im Quidditch – gut in eigentlich fast allem. Und Snape war dieser kleine Exzentriker, der bis uber beide Ohren in den Dunklen Kunsten steckte und James – egal, wie er dir da vorgekommen ist – er hat die Dunklen Kunste immer gehasst.«

»Ja,«sagte Harry,»aber er hat Snape einfach so angegriffen, ohne Grund, blo? – na ja, blo? weil du gesagt hast, dir war langweilig.«fugte er mit einem entschuldigenden Tonfall hinzu.

»Da bin ich nicht stolz drauf,«sagte Sirius schnell.

Lupin sah Sirius von der Seite an und sagte dann:»Schau mal, Harry, du mu?t verstehen, da? dein Vater und Sirius bei allem was sie taten, die Besten der Schule waren – alle dachten, sie waren absolut cool – und wenn sie drum manchmal ein bischen ubertrieben haben…«

»Du meinst, wenn wir manchmal arrogante, kleine Schnosel waren.«sagte Sirius.

Lupin lachelte.

»Er hat sich dauernd das Haar verwuschelt,«sagte Harry gequalt.

Sirius und Lupin lachten.

»Ich hatte ganz vergessen, da? er das getan hat.«sagte Sirius voller Zuneigung…»Hat er mit dem Schnatz gespielt?«fragte Lupin eifrig.

»Ja,«sagte Harry und sah verstandnislos, wie Sirius und Lupin strahlend in Erinnerungen schwelgten.»Also, ich fand, er war ein ziemlicher Idiot.«

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