Harry war am Tisch zuruckgeblieben, mit Sirius und Mundungus, der ihn immer noch duster anschaute.»Den alten Figg gesehen seitdem?«fragte er.»Nein,«sagte Harry,»Ich habe niemanden gesehen.«
»Schau, ich war«nicht gegangen«, sagte Mundungus und lehnte sich nach vorne, mit bittendem Ton in der Stimme,
»aber Geschafte riefen Haben mich gerufen-«
Harry fuhlte etwas um seine Knie streichen und erschrak, aber es war nur Krummbein, Hermines bewegliche rote Katze
, die sich um Harrys Beine schlangelte und schnurrte und dann auf Sirius«Scho? sprang und sich zusammenrollte.
Sirius kraulte sie geistesabwesend zwischen den Ohren und drehte sich, immer noch mit grimmigem Gesicht, zu Harry um.»Hattest du soweit einen guten Sommer?«
»Nein, er war lausig,«sagte Harry. Zum ersten Mal huschte der Schimmer eines Grinsens uber Sirius«Gesicht.»Ich wei? ja nicht, woruber du dich beklagst.«
»Was?,«fragte Harry unglaubig.»Ich fur meinen Teil hatte mich uber den Angriff eines Dementoren gefreut. Ein todlicher Kampf fur meine Seele hatte die Langeweile verjagt. Du denkst, du hast es schwer gehabt, wenigstens kanntest du raus, deine Beine bewegen, ein paar Kampfe bestehen… Ich stecke hier seit einem Monat fest.«
»Warum?«, fragte Harry stirnrunzelnd.»Weil das Zauberministerium immer noch hinter mir her ist und Voldemort wird mittlerweile auch wissen, da? ich ein Animagus bin, Wurmschwanz hat ihn sicher informiert, jetzt ist meine tolle Tauschung nutzlos. Es gibt fur mich nicht viel zu tun fur den Orden des Phonix… denkt jedenfalls Dumbledore.«Da war ein schwacher Unterton in Sirius«Stimme, als er Dumbledores Namen erwahnte, der Harry sagte, da? auch Sirius mit dem Schulleiter nicht zufrieden war. Harry spurte eine Aufwallung von Zuneigung zu seinem Paten.»Wenigstens bekommst du mit, was vorgeht,«sagte er besanftigend.»Oh, ja,«sagte Sirius sarkastisch.»Indem ich Snapes Berichte anhore, seine Seitenhiebe einstecken mu?, da? er da drau?en sein Leben riskieren mu?, wahrend ich auf meinem Hintern sitze und es mir gemutlich mache… und er fragt mich wie es mit dem Saubermachen voran geht-«
»Welches Saubermachen?«fragte Harry.
»Saubermachen fur menschliche Bewohnung«, sagte Sirius, mit einer Hand auf die dustere Kuche weisend.»Seit 10
Jahren hat hier niemand mehr gewohnt, nicht seit meine Mutter gestorben ist, au?er du zahlst ihren alten Hauself mit, und der hat sich verzogen, schon seit Jahrzehnten hat er nichts mehr sauber gemacht!«
»Sirius,«sagte Mundungus, der scheinbar dem Gesprach nur zugehort hatte, aber einen leeren Kelch genau inspizierte:«Ist das massives Silber, Freundchen?«
»Ja,«sagte Sirius, ihn mit Ekel musternd.»Feinstes von Kobolden bearbeitetes Silber aus dem 15. Jahrhundert, geschmuckt mit dem Wappen der Familie Black.«
»Das konnte man herunter nehmen,«murmelte Mundungus, indem er es mit seinem Armel polierte.
»Fred- George- nein, tragt sie einfach!«zischte FrauWeasley.
Harry, Sirius und Mundungus schauten sich um, und sprangen dann im Bruchteil einer Sekunde vom Tisch weg. Fred und George hatten einen gro?en Kessel mit Eintopf, einen Zinnkrug mit Butterbier sowie ein schweres Holzbrett, komplett mit Messer, verzaubert, soda? alles durch die Luft sauste. Der Eintopf rutschte die ganze Lange des Tisches entlang und kam genau am Ende zu stehen, eine schwarze Schmauchspur blieb auf der Oberflache des Tisches zuruck, der Krug Butterbier fiel krachend um, sein Inhalt spritzte uberall herum;das Brotmesser glitt vom Holzbrett und landete, nach unten zeigend gefahrlich schwankend, genau dort, wo sich Sekunden zuvor noch Sirius Hand befunden hatte.
»UM HIMMELS WILLEN!«schrie Mrs. Weasley.»ES GAB KEINEN GRUND DAFUR- ICH HAB GENUG
DAVON – NUR WEIL IHR JETZT EURE ZAUBERSTABE BENUTZEN DURFT, HEI?T DAS NICHT, DA? IHR
DAS JETZT BEI JEDER KLEINIGKEIT TUN MUSST!«.»Wir wollten nur ein bi?chen Zeit sparen!«sagte Fred und eilte vor, um das Brotmesser aus dem Tisch zu ziehen.»Tut mir leid, Sirius, mein Freund- das wollte ich nicht-«
Harry und Sirius lachten beide; Mundungus, der ruckwarts mit dem Stuhl umgekippt war, fluchte, als er sich aufrichtete. Krumbein hatte einen zornigen Zisch von sich gegeben und war unter den Geschirrschrank geschossen, von dort unten sah man seine gelben Augen in der Dunkelheit gluhen.
»Jungs,«sagte Mr.Weasley, und schob den Eintopf zur Mitte des Tisches zuruck,» eure Mutter hat Recht, ihr solltet etwas mehr Verantwortung an den Tag legen, jetzt wo ihr so gro? seid-«
»Von euren Brudern hat keiner solchen Arger gemacht!«kreischte Mrs. Weasley die Zwillinge an, als sie einen frischen Krug Butterbier auf den Tisch knallte und fast so viel wie vorher verschuttete.»Bill zauberte nicht auf Schritt und Tritt!
Charlie belegte nicht jeden den er traf mit Zaubern! Percy-«
Sie hielt inne, ihr Atmen stockte, als sie ihren Ehemann angstlich anschaute, dessen Gesichtsausdruck plotzlich versteinert war.
»Lasst uns essen,«sagte Bill schnell.
»Schaut wunderbar aus, Molly,«sagte Lupin, wahrend er Eintopf auf einen Teller lud und an ihren Platz schob.«
Fur ein paar Minuten wurde es still bis auf die Gerausche von Tellern und Besteck und dem Kratzen der Stuhle, als alle zum Essen Platz nahmen.
Dann wandte sich Mrs Weasley an Sirius.»Ich dachte, ich hatte Dir erzahlt, da? irgendetwas in dem Schreibtisch im Zeichensaal eingeschlossen ist; es raschelt und wackelt immer noch. Naturlich konnte es lediglich ein Irrwicht sein, aber ich dachte, wir sollten Alastor bitten, einen Blick darauf zu werfen, bevor wir es herauslassen.«
»Wie Du meinst,«sagte Sirius unverbindlich.
»Und die Vorhange sind voller Zahnfeen,«fuhr Mrs Weasley fort.»Ich denke, wir sollten morgen versuchen, sie einzufangen.«
»Das kann ich kaum erwarten,«sagte Sirius. Harry horte Sarkasmus in seiner Stimme war sich aber nicht sicher, ob die anderen es auch bemerkten. Gegenuber von Harry war Tonks dabei Hermine und Ginny zu unterhalten, indem sie zwischen zwei Bissen standig ihre Nase verwandelte. Jedesmal kniff sie ihre Augen mit dem gleichen schmerzerfullten Ausdruck zusammen, den sie in Harrys Schlafzimmer getragen hatte. Ihre Nase schwoll an zu einem schnabelahnlichen Auswuchs, der an Snapes Nase erinnerte, schrumpfte wieder zusammen auf die Grosse eines Pilzkopfes und dann sprossen eine gehorige Anzahl von Haaren aus jedem Nasenloch. Offenbar war dies eine gelungene Unterhaltung zur Mahlzeit, denn schon bald wunschten sich Hermine und Ginny ihre Lieblingsnasen.
»Jetzt wieder die Schweineschnauze, Tonks.«
Tonks erfullte den Wunsch und Harry, der gerade aufschaute, hatte den fluchtigen Eindruck, ein weiblicher Dudley wurde ihn uber den Tisch hinweg angrinsen. Mr Weasley, Bill und Lupin diskutierten intensiv uber Kobolde.
»Sie haben bisher noch nichts verraten,«sagte Bill.»Ich kann noch nicht erkennen, ob sie daran glauben, da? er zuruckgekehrt ist, oder nicht. Naturlich kann es sein, da? sie uberhaupt keine Position beziehen wollen. Halten sich heraus.«
»Ich bin sicher, sie wurden nie auf die Seite von Du-weisst-schon-wem wechseln,«meinte Mr Weasley und schuttelte seinen Kopf.»Sie haben ebenfalls Verluste erlitten; erinnert Ihr Euch an die Koboldfamilie, die er letztesmal irgendwo in der Nahe von Nottingham ermordet hat?«
»Ich denke, es hangt davon ab, was ihnen angeboten wird,«entgegnete Lupin.»Und ich rede jetzt nicht von Gold.
Wenn ihnen die Freiheiten versprochen werden, die wir ihnen seit Jahrhunderten verwehren, werden sie in Versuchung geraten. Hast Du noch kein Gluck mit Ragnok gehabt, Bill?«
»Er ist derzeit nicht gut auf die Zauberer zu sprechen,«sagte Bill,»Er ist immer noch wutend uber das Geschaft mit Bagman, argwohnt, da? das Ministerium die Sache vertuscht. Die Kobolde haben ihr Gold niemals bekommen, musst Ihr wissen -«
Ein Sturm aus Gelachter von der Tischmitte erstickte Bills restliche Worte. Fred, George, Ron und Mundungus kringelten sich in ihren Stuhlen.