nachdem er eine zuvor vom Zaubereiministerium geschriebene Warnung in ahnlicher Sache erhalten hatte, einen Patronus-
Dementorenabwehrzauber in einem von Muggeln bewohnten Gebiet erzeugt hatte, in Gegenwart eines Muggels, am zweiten August um 23 Minuten nach Neun, was eine Verletzung von Paragraph C des Gesetzes zur vernunftigen Einschrankung der Zauberei Minderjahriger, von 1875, und auch des Abschnitts 13 des Statuts der Geheimhaltung des Internationalen Bundnisses der Zaubererschaft darstellt.
»Du bist Harry James Potter, Ligusterweg 4, Little Whinging, Surrey,«sagte Fudge indem er Harry uber das Pergament hinweg ansah.
»Ja”, sagte Harry.
»Du hast vor drei Jahren eine offizielle Warnung vom Ministerium wegen der Nutzung illegalen Zaubers erhalten, richtig?«
»Ja, aber -«
»Und doch hast du einen Patronus in der Nacht vom zweiten August erzeugt?,«sagte Fudge.
»Ja,«sagte Harry»aber-«
»Wissend, da? du keinen Zauber ausserhalb der Schule benutzen darfst, weil du noch nicht 17 bist?«
»Ja, aber -«
»Wissend, da? du in einem Gebiet voller Muggel warst?«
»Ja, aber -«
»Das du in unmittelbarer Nahe von mehreren Muggeln warst?«
»Ja,«sagte Harry argerlich»aber ich habe ihn nur benutzt weil wir -«
Die Hexe mit dem Monokel fiel ihm mit einer drohnenden Stimme ins Wort.
»Du hast einen voll-entwickelten Patronus hergestellt?«
»Ja,«sagte Harry,«weil -«
»Einen corporealen Patronus?«
»Einen – was?” sagte Harry.
»Der Patronus hatte eine klar erkennbare Form? Ich will sagen, war es mehr als Dampf oder Rauch?«
»Ja,«sagte Harry und fuhlte sich sowohl ungeduldig und auch leicht verzweifelt»es ist ein Hirsch, es ist immer ein Hirsch«
»Immer?,«donnerte Madame Bones.»Du hast bevor jetzt schon einmal einen Patronus hergestellt?«
»Ja,«sagte Harry,»Ich mache ihm schon seit uber einem Jahr«
»Und du bist funfzehn Jahre alt?«
»Ja, und -«.»Du hast das in der Schule gelernt?«
»Ja, Professor Lupin hat es mir in meinem dritten Jahr beigebracht, wegen der -«
»Beeindruckend,«sagte Madame Bones und staunte auf Harry herab,»einen echten Patronus in diesem Alter… wirklich sehr beeindruckend.«
Einige der Zauberer und der Hexen um sie herum murmelten wieder; ein paar nickten, aber andere runzelten ihre Stirn und schuttelten den Kopf.»Es geht nicht darum, wie beeindruckend die Zauberei war,«sagte Fudge mit unwirscher Stimme,»je eindrucksvoller sie war, umso schlechter ist es. Ich wurde meinen, da? es der Junge einfach in Anbetracht eines Muggles gemacht hat.«
Jene, die die Stirn gerunzelt hatten, murmelten ubereinstimmend, aber es war das unglaubige, scheinheilige Nicken von Percy, das Harry wutend machte.
»Ich machte es wegen der Dementoren,«sagte Harry aufgebracht, bevor in wieder jemand unterbrach.
Harry hatte wieder Gemurmel erwartet, aber es wurde ganz still, was Harry noch schlimmer fand.»Dementoren?«
fragte Madam Bones nach einem Moment mit weit aufgerissenen Augen.»Was meinst du damit, Junge?«
»Ich meine damit, da? in dieser Gasse 2 Dementoren waren, die auf mich und meinen Vetter zukamen.«»Ah,«sagte Fudge und sah sich grinsend um, als ob er darauf wartete, da? die anderen den Witz verstunden.»Ja, ja, ich habe mir schon gedacht, da? wir so was horen werden.«
»Dementoren in Little Whinging?«sagte Madame Bones uberrascht.»Ich verstehe das nicht.«
…«…nicht?«fragte Fudge, immer noch grinsend.»Lasst es mich erklaren.«Er dachte nochmals daruber nach und kam zum Ergebnis, da? Dementoren eine nette kleine Titelgeschichte abgeben wurden.»Aber Muggles konnen Dementoren nicht sehen, stimmt doch, oder?«
»Stimmt ganz genau! Und au?erdem haben wir nur dein Wort und keine Zeugen.«
»Ich luge nicht,«erwiderte Harry aufgebracht, nachdem es wieder zu neuen Tuscheleien unter den Anwesenden kam.
»Au?erdem haben tatsachlich einen Zeugen, der die Anwesenheit der zwei Dementoren in dieser Gasse bestatigen kann. Au?er Dudley naturlich,«sagte Dumbledore. Fudges«Gesicht schien kleiner zu werden, als ob ihm jemand die Luft herausgelassen hatte. Er starrte einen Moment auf Dumbledore hinunter und sagte dann:»Ach kommen Sie Dumbledore. Ich furchte wir habe keine Zeit mehr, um uns solche irrsinnigen Geschichten anzuhoren.«
»Aber ist das nicht die Politik der Abteilung fur magische Gesetze, Madame Bones?«fragte er, seinen Blick fest auf Madame Bones gerichtet.»Vielleicht liege ich falsch,«sagte Dumbledore ruhig,»aber ich bin mir sicher, da? vor Gericht der Angeklagte das Recht hat, da? Zeugen in seinem Fall anwesend sind.«
»Stimmt,«sagte Madame Bones,»stimmt genau.«»Ok, ok, ok,«sagte Fude wutend. Wo ist diese Person?«
»Ich habe sie mitgebracht,«sagte Dumbledore.»Sie steht vor der Ture. Soll ich sie…?«
»Nein, Weasly, sie gehen!«fuhr Fudge Percy an…der sofort aufstand, die steinigen Treppen hinabstieg und an Harry und Dumbledore vorbei eilte, ohne sie eines Blickes zu wurdigen. Einen Moment spater kehrte Percy, gefolgt von Misses Figg, in den Saal zuruck. Sie sah angstlicher und gestresster aus als jemals zuvor. Harry wunschte sich, da? sie wenigstens daran gedacht hatte, ihre aus Teppichboden hergestellten Pantoffeln auszuziehen.
Dum bledore stand auf, gab Misses Figg seinen Stuhl und zauberte Sekunden spater einen neunen Stuhl fur sich.
»Voller Name?«fragte Fudge laut, als sich MIsses Figg nervos auf die au?erste Kante ihres Stuhles gesetzt hatte.
»Arabella Doreen Figg,«antwortete sie in ihrer quackigen Stimme.»Und wer sind Sie genau?«sagte Fudge in einer gelangweilten, hochnasigen Stimme.»Ich wohne in Little Whinging, fast genau dort wo Harry Potter lebt,«antwortete Misses Figg.»Wir haben keine Daten von einer Hexe oder einem Zauberer, au?er Harry Potter, von denen wir wissen, da? sie in Little Whinging leben,«sagte Madame Bones sofort.
»Ich bin ein Squib,«sagte Misses Figg.»Deshalb haben sie keine Informationen uber mich.«»Ach, ein Squib,«
bemerkte Fudge, die Augen zu Schlitzen verengt.»Das werden wir uberprufen.«
»Geben Sie meinem Assistenten Percy Informationen uber Ihre Herkunft! Ubrigens, konnen Squibs uberhaupt Dementoren sehen?,«fugte er hinzu und schaute sich fragend links und rechts um.»Naturlich konnen wir!«antwortete Misses Figg entrustet. Fudge schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr herunter.»Na gut. Erzahlen Sie uns Ihre Geschichte.«
»Ich bin hinausgegangen, um Katzenfutter im Tante-Emma-Laden am Ende des Ligusterwegs zu kaufen. Es war etwa
9.00 Uhr abends am 2. August,«sagte Misses Figg sofort, als ob sie es auswendig gelernt hatte…»Plotzlich horte ich Gerausche unten in der Gasse zwischen Magnolien- und Ligusterweg. Ich bin sofort hingegangen und sah einen Dementoren, der davonrannte.«»Der rannte?«entgegnete Madam Bones uberrascht.»Dementoren rennen nicht, sie schweben.«»Ja, das ist es, was ich sagen will«erwiderte Misses Figg schnell, als ihre verrunzelten Wangen rosarot anliefen.
»Sie schwebten durch die Gasse auf etwas zu, das wie zwei Jungs aussah.«»Wie sahen diese Jungs aus?,«fragte Madame Bones mit zu Schlitzen verengten Augen.
»Nun, der eine war ziemlich gro? und der andere sehr schmal.«
»Nein, nein,«sagte Madam Bones ungeduldig.»Ich meine die Dementoren, konnen Sie sie beschreiben?«
»Oh,«antwortete Misses Figg mit deutlich erkennbarem Rosa auf ihren Wangen,»sie waren gro? und hatten Mantel an.«Harry fuhlte sich, als hatte er einen Schlag in die Magengrube erhalten.
Was Misses Figg sagte, horte sich so an, als hatte sie bestenfalls ein Bild von einem Dementoren gesehen. Aber ein Bild kann nicht die Wahrheit dieser schrecklichen Wesen vermitteln, diese unheimliche Art, wie sie sich