»Oja -«

»Das hat sie -«

»Lugt mich nicht an«, stohnte Myrte, und jetzt kullerten Tranen ihr Gesicht hinunter, wahrend Peeves glucklich uber ihre Schulter hinweg gluckste.»Meint ihr, ich wei? nicht, wie mich die Leute hinter meinem Rucken nennen? Fette Myrte! Ha?liche Myrte! Elende, maulende, trubselige Myrte!«

»Du hast >picklig< vergessen«, zischte ihr Peeves ins Ohr.

Die Maulende Myrte brach in verzweifeltes Schluchzen aus und floh aus dem Kerker. Peeves scho? ihr nach, bewarf sie mit pilzigen Erdnussen und rief»Picklig! Picklig!«

»Ach je«, sagte Hermine traurig.

Der Fast Kopflose Nick schwebte ihnen durch die Gasteschar entgegen.

»Macht's Spa??«

»O ja«, logen sie.

»Es sind doch einige gekommen«, sagte der Fast Kopflose Nick stolz.»Die Klagende Witwe ist immerhin aus Kent angereist… es ist Zeit fur meine Rede, ich geh lieber und sag dem Orchester Bescheid… e

Das Orchester horte jedoch in diesem Moment zu spielen auf. Und auch alle andern im Kerker verstummten und drehten sich entgeistert um, als ein Jagdhorn ertonte.

»Oh, da sind sie«, sagte der Fast Kopflose Nick verbittert.

Durch die Kerkerwande brach ein Dutzend Geisterpferde, jedes geritten von einem kopflosen Reiter. Die Versammelten klatschten begeistert und auch Harry begann zu klatschen, hielt beim Anblick von Nicks Gesicht jedoch rasch inne.

Die Pferde galoppierten in die Mitte der Tanzflache, wo sie aufbaumend und ausschlagend Halt machten; ein gro?er Geist an der Spitze, der seinen bartigen Kopf unter dem Arm trug, sprang herab und hob den Kopf in die Luft, um uber die Menge sehen zu konnen (alles lachte). Er setzte den Kopf auf den Hals und schritt auf den Fast Kopflosen Nick zu.

»Nick«, drohnte er.»Wie geht's? Hangt der Kopf immer noch dran?«

Unter schallendem Gelachter klopfte er dem Fast Kopflosen Nick auf die Schulter.

»Willkommen, Patrick«, sagte Nick steif.

»Lebendige!«, rief Sir Patrick, als er Harry, Ron und Hermine erblickte, und zuckte mit gespieltem Entsetzen zusammen, so da? sein Kopf wieder herunterkullerte (die Menge johlte auf).

»Sehr amusant«, sagte der Fast Kopflose Nick mit dusterer Miene.

»Stort euch nicht an Nick!«, rief Sir Patricks Kopf vom Fu?boden hoch,»der ist immer noch sauer, weil er nicht an der Jagd teilnehmen darf! Aber ich wurde meinen – schaut euch den Kerl doch mal an -«

»Ich denke«, sagte Harry rasch auf einen bedeutungsvollen Blick von Nick hin,»Nick ist sehr – furchteinflo?end und – ahm -«

»Ha!«, rief Sir Patricks Kopf,»wette, er hat Sie gebeten, das zu sagen!«

»Durfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten, es ist Zeit fur meine Rede!«, sagte der Fast Kopflose Nick laut, schritt auf das Podium zu und trat in das eisblaue Licht einer Kerze.

»Meine beklagenswerten verstorbenen Lords, Ladys und Gentlemen, es ist mir ein gro?es Mi?vergnugen…«

Doch niemand mochte mehr zuhoren. Sir Patrick und der Rest seiner Kopflosen Jager hatten eine Partie Kopfhockey begonnen und die Gaste wandten sich dem Spiel zu. Der Fast Kopflose Nick bemuhte sich vergeblich, die Aufmerksamkeit seines Publikums zuruckzugewinnen, gab jedoch auf, als Sir Patricks Kopf unter lautem Johlen an ihm vorbeisegelte.

Harry war es inzwischen sehr kalt, ganz zu schweigen von seinem Hunger.

»Ich halt's hier nicht mehr lange aus«, knurrte Ron mit klappernden Zahnen, als das Orchester wieder zu sagen begann und die Geister auf den Tanzboden zuruckschwebten.

»Gehen wir«, stimmte ihm Harry zu.

Den Umstehenden lachelnd zunickend machten sie sich auf den Weg in Richtung Tur, und kurze Zeit spater hasteten sie zuruck durch den mit schwarzen Kerzen gesaumten Gang.

»Vielleicht sind sie mit dem Nachtisch noch nicht fertig«, sagte Ron hoffnungsvoll und betrat als Erster die Stufen zur Eingangshalle.

Und dann horte Harry es.

»Rei?en… zerfetzen… toten…«

Es war dieselbe Stimme, dieselbe kalte, morderische Stimme, die er schon in Lockharts Buro gehort hatte.

Stolpernd hielt er inne, legte die Hande auf die steinerne Wand, blickte gangauf und gangab und lauschte mit aller Kraft.

»Harry, was

»Da ist wieder diese Stimme – sei mal still -«

»… so hungrig… schon so lange…«

»Hort«, sagte Harry eindringlich, und Ron und Hermine erstarrten und richteten die Augen auf ihn.

»… toten… Zeit zu toten…«

Die Stimme wurde schwacher. Sie bewegte sich fort von ihnen, da war sich Harry sicher – nach oben. Er starrte an die dunkle Decke, und eine Mischung aus Angst und Erregung erfullte ihn; wie konnte sie sich nach oben bewegen? War sie ein Phantom, dem steinerne Decken nichts ausmachten?

»Hier lang«, rief er und lief die Stufen zur Eingangshalle hoch. Doch hier war gewi? nichts mehr zu horen, denn Stimmengewirr vom Halloween-Fest drang aus der Gro?en Halle. Ron und Hermine dicht auf den Fersen rannte Harry die Marmortreppe zum ersten Stock hoch.

»Harry, was tun wir -«

»SCHHH!«

Harry spitzte die Ohren. Aus dem nachsten Stockwerk, aus weiter Ferne, horte er die verblassende Stimme:»… ich rieche Blut… ICH RIECHE BLUT!«

Harry drehte sich der Magen um -

»Es wird jemanden umbringen!«, rief er und rannte los. Ohne auf Rons und Hermines verwirrte Gesichter zu achten, nahm er drei Stufen der nachsten Treppe auf einmal und versuchte uber das Getrappel der eigenen Schritte hinweg zu lauschen -

Harry jagte durch alle Gange im zweiten Stock und Ron und Hermine keuchten hinter ihm her. Erst, als sie in den letzten, verlassenen Korridor eingebogen waren, hielten sie an.

»Harry, was ist eigentlich los?«, fragte Ron, wahrend er sich den Schwei? vom Gesicht wischte.»Ich hab nichts gehort…«

Da stie? Hermine einen kurzen Seufzer aus und deutete den Gang hinunter.

»Seht mal!«

An der Wand vor ihnen leuchtete etwas. Sie spahten durch die Dunkelheit und traten vorsichtig naher. An die Wand zwischen zwei Fenstern waren halbmeterhohe Worter geschmiert, die im flackernden Licht der Fackeln schimmerten.

DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEOFFNET.

FEINDE DES ERBEN, NEHMT EUCH IN ACHT

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