»Wie?«

»Nun … er schlief. Und alle andern … rundherum … lagen auch auf dem Boden. Einige schliefen und einige … nun … Don Reba hat man auch gefunden …« Paschka warf einen raschen Blick auf Anka und schlug dann gleich wieder die Augen nieder. »Sie haben ihn genommen, das hei?t, sie haben Anton genommen und ihn zur Basisstation geschafft … Verstehst du, Anka, er erzahlt ja nichts. Und uberhaupt spricht er jetzt wenig.«

Anka sa? kerzengerade und ganz bla? da und blickte uber Paschkas Kopf hinweg auf die kleine Wiese vor dem Holzhaus. Die Fohren rauschten und schwankten leicht, am blauen Himmel zogen langsam ein paar dicke Wolken dahin. »Und was war mit dem Madchen?« fragte sie. »Ich wei? es nicht«, sagte Paschka hart.

»Hor mal, Paschka«, sagte Anka. »Vielleicht hatte ich uberhaupt nicht herfahren sollen.«

»Jetzt mach aber einen Punkt! Bestimmt wird er sich freuen uber dich …«

»Und ich hab das Gefuhl, er versteckt sich hier irgendwo im Gebusch, schaut uns zu und wartet, bis ich wieder weg bin.« Paschka lachte.

»Nein, nein«, sagte er. »Der Anton sitzt nicht im Gebusch, das kannst du mir glauben. Er hat blo? keine Ahnung, da? du hier bist. Er ist irgendwo fischen, wie immer.«

»Und wie ist er denn zu dir?«

»So – so. Wir kommen ganz gut aus. Aber du wolltest doch etwas anderes …« Sie schwiegen.

»Anka«, sagte Paschka. »Erinnerst du dich an die anisotrope Stra?e?«

Anka runzelte die Stirn. »Was fur eine?«

»Die anisotrope. Dort hing ein Einbahnschild. Kannst du dich erinnern? Wir waren zu dritt …«

»Ja, jetzt erinnere ich mich. Anton hat damals diesen Ausdruck verwendet.«

»Er ging damals gegen die Einbahn, und als er zuruckkehrte, sagte er, er habe dort eine verfallene Brucke vorgefunden und das Skelett eines Deutschen, das an ein MG gekettet war.«

»Daran kann ich mich nicht erinnern«, sagte Anka. »Nun, und weiter?«

»Ich mu? jetzt oft an diese Stra?e denken«, sagte Paschka. »Als ware da irgendein Zusammenhang … Die Stra?e war anisotrop – wie die Geschichte. Es gibt kein Zuruck. Und er ist drauflosgegangen. Und auf ein angekettetes Skelett gesto?en.«

»Ich kann dir nicht folgen. Was soll hier das angekettete Skelett?«

»Ich wei? nicht«, gestand Paschka. »Mir kommt es eben so vor.« Anka sagte:

»La? ihn nicht zu viel zum Grubeln kommen! Schau, da? du die ganze Zeit mit ihm sprichst uber irgendwelche belanglosen Dinge. Damit er auf andere Gedanken kommt.« Paschka seufzte. »Das wei? ich schon selber. Aber nur, was sollen ihm meine Belanglosigkeiten? … Er hort ein wenig zu, lachelt und sagt dann: Du, Paschka, setz du dich hin, und ich gehe ein bi?chen spazieren. Und er geht weg. Und ich bleib da sitzen … Die erste Zeit bin ich wie ein Dummer heimlich hinter ihm hergegangen, jetzt aber sitz ich blo? hier und warte. Vielleicht konntest du …« Plotzlich erhob sich Anka. Paschka blickte sich um und stand gleichfalls auf. Mit angehaltenem Atem verfolgte Anka, wie uber eine Lichtung im Wald Anton auf sie zugeschritten kam – riesengro?, breit und mit einem bleichen, ungebraunten Gesicht. Nichts hatte sich verandert an ihm, er war schon immer ein wenig duster gewesen.

Sie ging ihm entgegen.

»Anka«, sagte er zartlich. »Anka, mein kleiner Freund …« Er streckte ihr seine riesigen Arme entgegen. Schuchtern beugte sie sich vor, sprang aber gleich wieder zuruck. An seinen Fingern … Aber es war kein Blut, nur der Saft von Erdbeeren.

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