senkt, reiben Sie die Stelle zwischen ihren Ohren. Das mag sie.«

Mavra tat es und fand den gro?en Pegasus freundlich, neugierig und zuganglich.

Sie ging um das Tier herum und betrachtete den Sattel mit Hohenmesser, Fahrtmesser und anderen Instrumenten.

»Sie mussen mich einmal mit ihr hinaufnehmen«, sagte sie zu Renard.»Ich mochte sie fliegen sehen. Aber zuerst mussen Sie mir alles erzahlen.«

»Wenn Sie mir etwas zu essen besorgen — Obst oder Fleisch, was Sie essen konnen«, sagte er.»Ich bin halb verhungert.«

Sie sa?en im Wald, bis die Sonne unterging und die Lata massenweise herauskamen. Er schilderte seine Erlebnisse und fragte schlie?lich:»Was ist mit Nikki? Wissen Sie, wo sie hingekommen ist? Ich denke immer noch an sie. Sie ist so jung und naiv. Es wird schwer sein fur sie, das wei? ich.«

Mavra warf einen Blick auf Vistaru, die den Kopf schuttelte.»Nichts uber beide Zinder. Das ist seltsam. Es ist naturlich nicht unmoglich, hier unentdeckt zu bleiben, aber es kommt sehr selten vor. Da? die Spur von allen beiden verlorengegangen ist, la?t sich kaum erklaren.«Mavra ubersetzte ihre Worte.»Es ist, als hatte der Schacht sie verschluckt.«

* * *

Mehrere Tage vergingen, gluckliche fur Renard, unterhaltsame fur Mavra, die es vor Langeweile vorher kaum ausgehalten hatte. Er brachte ihr bei, Doma zu fliegen, was ihr leichter fiel, als sie geglaubt hatte.

Dann erreichte die Sud-Allianz Olborn, einige Tage fruher als vorgesehen; Zhonzorp, dessen Bewohner den Unterlagen nach wie aufrecht stehende Krokodile aussahen und Turbane, Umhange und allerlei exotische Dinge trugen, war von unschatzbarem Wert gewesen.

Vistaru brachte ihnen einen Besucher, einen alteren mannlichen Lata.

»Das ist Botschafter Siuthur«, sagte sie. Auf Mavras Betreiben hatte man Renard mit einem Ubersetzer- Kristall ausgestattet, was fur ihn uberaus wichtig war.

Mavra und Renard nickten hoflich.

»Wie Sie wissen, verlaufen beide Kriege gut«, begann Siuthur,»was bedeutet, da? sie fur uns schlecht verlaufen. Unsere Freunde in anderen Hexagons sagen mir, da? das eine oder andere Bundnis auf jeden Fall Erfolg haben wird, da? man das Schiff tatsachlich wieder zusammenbauen kann, und da? wir es wenn nichts unternommen wird, mit einer raumfahrenden Sechseckwelt-Allianz zu tun bekommen werden, die Kontrolle uber den Satelliten und seinen Computer erlangen konnte. Wir konnen nicht langer zusehen.«

Endlich! dachte Mavra, aber sie schwieg, als der Botschafter weitersprach.

»Die einzige Moglichkeit, die wir haben, ist die Hoffnung, die Gedemondas konnen dazu uberredet werden, den Antrieb entweder uns zu uberlassen oder ihn zu zerstoren.«Er berichtete von der abweisenden Art der Gedemondas.»Sie sehen also, da? wir jemanden dort einschleusen mussen, der versucht, den Gedemondas die Lage zu erklaren, ihre Zusammenarbeit zu erreichen oder, wenn das nicht moglich ist, dafur zu sorgen, da? der Antrieb zerstort wird, wenn wir ihn nicht bekommen.«

»Ich bin die einzige Person, die dazu imstande ist«, sagte Mavra sofort.»Keiner von euch kann den Antrieb von der Frachtkapsel unterscheiden, und keiner konnte erkennen, ob er beschadigt oder zerstort ist.«

»Das ist uns klar. Wir hatten gern mehr Zeit gehabt, um bessere Begleiter fur Sie zu finden, aber wir konnen nur dafur sorgen, da? ein erfahrener Dillianer Sie an der Grenze zu Gedemondas trifft. Sie sind Nachbarn, vertragen kaltes Wetter und wissen von den Gedemondas so viel wie nur irgend jemand. Jedenfalls spricht einiges dafur, da? die Gedemondas Ihnen nichts tun, wenn Sie von einer nicht bedrohlichen Lebensform begleitet werden, die sie wenigstens kennen.«

»Ich gehe auch mit«, sagte Renard.»Doma kann Mavra und mich tragen, dann geht es schneller.«

Der Botschafter nickte.

»Darauf haben wir gezahlt. Wir trauen Ihnen nicht ganz, Agitar, aber wir sind uberzeugt davon, da? Sie an Mavra hangen. Das genugt. Vistaru und Hosuru, ebenfalls ein Neuzugang von fruher und ehemaliger Pilot, kommen auch mit.«

»Noch ein Neuzugang?«sagte Mavra.»Ich dachte, sie sind so selten, und Vistaru hier sei die einzige meiner Art.«

»Das ist wahr, Hosuru war nicht von Ihrer Art.«

Es mochte Chauvinismus oder Rassenstolz sein, aber Renard und Mavra hatten vorher gar nicht an die Moglichkeit einer anderen raumfahrenden Rasse gedacht.

»Was war diese Hosuru?«fragte Mavra.»Und wie viele andere raumfahrende Rassen gibt es, von denen hier jemand gelandet ist?«

»Nach der letzten Zahlung im Suden einundsechzig. Uber den Norden wissen wir nichts. Gewi? auch so viele. Sie gehorte fruher zu den Wesen, die wir Ghlmonen nennen. Jemand von Ihrer Rasse hat sie fruher als kleine, grune, feuerspeiende Dinosaurier bezeichnet, was immer das bedeuten soll.«

Hosuru war kein feuerspeiender Dinosaurier mehr. Immer noch im weiblichen Zustand, sah sie genauso aus wie Vistaru, nur war sie dunkelbraun im Gegensatz zum Rosarot der anderen Lata.

Der Botschafter faltete eine Karte auseinander.

»Wir sind hier«, sagte er und zeigte auf ein Hexagon.»ostlich von uns befindet sich das Meer der Sturme. Wie Sie sehen konnen, verliefe der beste Weg uber Tuliga und Galidon nach Palim, das fruher oder spater durchquert werden mu?. Die Galidon sind aber wilde Fleischfresser, und die Atmosphare uber dem Gewasser taugt fur das Fliegen nicht, also kommt das nicht in Betracht. Tuliga mu? also bis hier durchquert werden, mit einer Landung in Olborn. Die Tuliga sind ziemlich abscheuliche Meerschnecken, aber sie sollten Sie nicht belastigen, wenn Sie ihnen nichts tun.«

»Doma schafft unter Druck ungefahr vierhundert Kilometer«, erklarte Renard,»aber das ist viel weiter.«

»Allerdings«, sagte der Botschafter.»Unterwegs gibt es jedoch einige Inseln, so da? Sie landen und rasten konnen. Auf keinen Fall durfen Sie ins Wasser. Es ist brackig und nicht zum Trinken geeignet, aber die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und sollten uber kleine Kraterseen verfugen. Suchen Sie sich den Lagerplatz sorgfaltig aus. Lebewesen gibt es au?er Vogeln und ein paar Krustentieren dort keine. Das Problem taucht erst auf, wenn Sie wieder Land erreichen — da die Porigol die Yaxa unterstutzen, fuhrt einfach kein Weg um Olborn herum.«

»Aber ist Olborn nicht das nachste Ziel der Makiem, Cebu und Agitar?«fragte Renard besorgt.»Wird man uns nicht mit den Feinden verwechseln?«

»Wir haben keine Ahnung, ganz ehrlich gesagt«, erwiderte der Botschafter.»Sie sind fast so unbekannt wie die Gedemondas. Katzenartige Wesen, soviel ich wei?, mit halbtechnologischen Fahigkeiten und, wie in den Hinweisen steht, begrenzter Magie, obwohl ich nicht recht wei?, was das hei?t. Auf jeden Fall brauchen Sie das Hex nur zu uberfliegen. Die Attacke der Zhonzorp ganz im Suden konnte Ihnen sogar zu Hilfe kommen.«

»Hoffentlich«, sagte Renard seufzend.»Und dann?«

»In der Luft durch Palim, so nah an der Grenze, wie Sie konnen, um moglichst zu vermeiden, da? Sie der Yaxa-Allianz begegnen, die durchaus zur selben Zeit durchmarschieren konnte. Gehen Sie aber auf keinen Fall nach Suden, hinein nach Alestol! Da gibt es sehr bewegliche Pflanzen, die giftige Gase ausstromen konnen, mit Wirkungen, die manchmal todlich und immer unangenehm sind. Es handelt sich um Fleischfresser, die jeden von Ihnen verschlingen konnten. Uberlassen Sie den Makiem und ihren Kohorten, sich damit abzugeben. Sie mussen um jeden Preis vor allen anderen bei den Gedemondas sein! Unsere einzige Hoffnung ruht auf Ihnen. Konnen Sie das schaffen?«

»Mit ein wenig Gluck und gelegentlicher Hilfe habe ich noch nie einen Mi?erfolg verbuchen mussen«, sagte Mavra Tschang zuversichtlich.»Auf ein solches Unternehmen habe ich gewartet.«

Der Botschafter sah sie prufend an.

»Wir sind nicht auf einer Kom-Welt«, sagte er mahnend.»Die Regeln andern sich hier sehr rasch.«

Dreieck Tuliga — Galidon — Olborn, Dammerung

Die Durchquerung dauerte, wiewohl ohne Zwischenfalle, drei kostbare Tage. Sie flogen uber rauhe See in

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