Ruth schuttelte den Kopf. »Nicht genau. Aber ich wei? auch nicht mehr, wo Deutschland liegt.«

Kern sah sie an. Dann nahm er ihren Arm. »Wir mussen uns eine Grammatik kaufen und Spanisch lernen, Ruth.«

»Ich habe vorgestern schon eine gekauft. Antiquarisch.«

»So, antiquarisch…« Kern lachelte. »Wir werden schon durchkommen, Ruth, was?«

Sie nickte.

»Auf jeden Fall sehen wir etwas von der Welt. Das hatten wir sonst nicht gehabt, zu Hause.«

Sie nickte wieder.

Sie gingen weiter, am Rond point voruber. An den Baumen drangte sich das erste junge Grun. Im Licht der fruhen Lampen sah es aus wie ein ?ackerndes Elmsfeuer, das aus der Erde kam und die Aste und Zweige der Kastanien entlang loderte. Die Erde der Anlagen war umgegraben. Ihr starker Duft mischte sich sonderbar mit dem Geruch von Benzin und Ol, der immer uber die breite Stra?e wehte. An einigen Stellen hatten die Gartner bereits bluhende Narzissenbeete eingesetzt. Sie schimmerten in der Dammerung. Es war die Stunde, wo die Geschafte geschlossen wurden, und der Verkehr war so dicht, da? es schwer war, vorwarts zu kommen.

Kern sah Ruth an. »Wie viele Menschen es gibt«, sagte er.

»Ja«, erwiderte sie. »Furchtbar viele Menschen.«

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