fortsetzen, nicht wahr?«

Gryffindor hatte die Hausmeisterschaft die letzten drei Jahre in Folge gewonnen.

»Pritchard, Graham!«

»Slytherin!«

»Quirke, Orla!«

»Ravenclaw!«

Und endlich, nach»Whitby, Kevin!«(»Hufflepuff!«) verstummte der Sprechende Hut. Professor McGonagall nahm Hut und Stuhl hoch und trug sie davon.

»Wird allmahlich Zeit«, sagte Ron, packte Messer und Gabel und blickte erwartungsvoll auf seinen goldenen Teller.

Professor Dumbledore hatte sich erhoben. Lachelnd sah er in die Runde und breitete die Arme zu einer Geste des Willkommens aus.

»Ich habe euch nur zwei Worte zu sagen«, verkundete er, und seine tiefe Stimme hallte von den Wanden wider.»Haut rein.«

»Hort, hort!«, sagten Harry und Ron laut, und schon fullten sich die leeren Schusseln unter ihren Augen von Zauberhand mit Speisen.

Der Fast Kopflose Nick sah traurig zu, wie Harry, Ron und Hermine ihre Teller beluden.

»Mmmh, schom bescher«, sagte Ron, den Mund voll Kartoffelbrei.

»Ihr habt Gluck, da? es heute Abend uberhaupt ein Festessen gibt«, sagte der Fast Kopflose Nick.»Vorhin gab's namlich Arger in der Kuche.«

»Warum? Wa'n paschiert?«, schmatzte Harry mit einem machtigen Stuck Steak im Mund.

»Peeves, naturlich«, sagte der Fast Kopflose Nick und schuttelte den Kopf, der dabei gefahrlich ins Trudeln geriet. Er zog seine Halskrause ein wenig hoher.»Der ubliche Streit, ihr wi?t schon. Wollte beim Essen dabei sein – und das kommt uberhaupt nicht in Frage, ihr kennt ihn ja, ungehobelter Kerl, er kann keinen Teller mit Essen sehen, ohne ihn durch die Gegend zu werfen. Wir haben Geisterrat gehalten – der Fette Monch wollte ihm unbedingt eine Chance geben – aber der Blutige Baron war strikt dagegen, vollig zu Recht, wenn ihr mich fragt.«

Der Blutige Baron war der Geist von Slytherin, ein ausgemergeltes und stummes Gespenst, das mit silbrigen Blutflecken bespritzt war. Als Einziger in Hogwarts hatte er Peeves wirklich im Griff.

»Ja, wir haben mitgekriegt, da? Peeves aus irgendeinem Grund vollig von der Rolle war«, sagte Ron stirnrunzelnd.»Also, was hat er in der Kuche angestellt?«

»Ooch, das Ubliche«, sagte der Fast Kopflose Nick achselzuckend.»Verwustung und Chaos. Uberall lagen Topfe und Pfannen herum. Die ganze Kuche schwamm in Suppe. Hat die Hauselfen fast zu Tode erschreckt -«

Klang. Hermine hatte ihren goldenen Trinkbecher umgesto?en. Der Kurbissaft breitete sich unaufhaltsam uber das Tischtuch aus und lie? ein paar Meter wei?en Linnens orangerot anlaufen, doch Hermine war das schnuppe.

»Hier gibt es Hauselfen?«, sagte sie und sah den Fast Kopflosen Nick starr vor Entsetzen an.»Hier in Hogwarts?«

»Naturlich«, sagte der Fast Kopflose Nick, vollig uberrascht von der Wirkung seiner Worte.»Mehr als in jedem anderen Hause Britanniens, glaube ich. Uber hundert.«

»Ich hab noch nie welche gesehen!«, sagte Hermine.

»Naturlich nicht, sie verlassen tagsuber kaum die Kuche«, sagte der Fast Kopflose Nick.»Nachts kommen sie raus, um ein wenig sauber zu machen… nach den Feuern zu schauen und so weiter… au?erdem soll man sie ja auch gar nicht sehen. Zeichnet es nicht gerade einen guten Hauselfen aus, da? man ihn uberhaupt nicht bemerkt?«

Hermine starrte ihn an.

»Aber sie werden doch bezahlt?«, fragte sie.»Sie kriegen Urlaub, oder nicht? Und – sie sind krankenversichert und bekommen eine Rente?«

Der Fast Kopflose Nick gluckste so heftig, da? ihm die Halskrause herunterrutschte. Sein Kopf fiel zur Seite und blieb baumelnd an dem Fingerbreit Gespensterhaut und Muskelfaser hangen, der ihn noch mit dem Hals verband.

»Krankenversicherung und Rente?«, sagte er, setzte seinen Kopf zuruck auf den Hals und befestigte ihn wieder mit der Krause.»Hauselfen wollen sich nicht krankschreiben lassen und auch nicht in Rente gehen!«

Hermine warf einen Blick auf ihr kaum beruhrtes Essen, legte Messer und Gabel auf den Teller und schob ihn von sich weg.

»Ey, 'or mal, 'Ermine«, sagte Ron und bespruhte Harry versehentlich mit Stuckchen seines Yorkshire- Puddings.»Uuhps – Verzeihung, 'Arry -«Er schluckte den Bissen hinunter.»Selbst wenn du dich zu Tode hungerst, kriegen sie keinen Urlaub!«

»Sklavenarbeit«, sagte Hermine und atmete schwer durch die Nase.»Das steckt hinter diesem Abendessen. Sklavenarbeit.«

Und sie weigerte sich, einen weiteren Bissen zu sich zu nehmen.

Noch immer trommelte der Regen hart gegen die hohen, dunklen Fenster. Wieder lie? ein Donnergrollen die Scheiben klirren, am sturmgepeitschten Himmel blitzte es, und die goldenen Teller erstrahlten kurz, wahrend die Reste des ersten Ganges verschwanden und sofort der Nachtisch erschien.

»Siruptorte, Hermine!«, sagte Ron und fachelte mit der Hand den Duft der Torte zu ihr hinuber.»Rosinenpudding, sieh mal! Und Schokoladenkuchen!«

Doch Hermine versetzte ihm einen Blick, der dem Professor McGonagalls um nichts nachstand, und Ron gab klein bei.

Als auch der Nachtisch verschlungen war, die letzten Krumel von den Tellern gefegt und diese wieder blitzblank waren, erhob sich noch einmal Albus Dumbledore. Das Gesumme und Geschnatter, das die Gro?e Halle erfullte, verstummte jah, und nur noch das Heulen des Windes und das Trommeln des Regens waren zu horen.

»So!«, sagte Dumbledore und lachelte in die Runde.

»Nun, da wir alle gefuttert und gewassert sind (»Hmfff!«, machte Hermine), mu? ich noch mal um eure Aufmerksamkeit bitten und euch einige Dinge mitteilen.

Mr Filch, der Hausmeister, hat mich gebeten, euch zu sagen, da? die Liste der verbotenen Gegenstande in den Mauern des Schlosses fur dieses Jahr erweitert wurde und nun auch Jaulende Jo-Jos, Fangzahnige Frisbees und Bissige Bumerangs enthalt. Die vollstandige Liste zahlt, soviel ich wei?, etwa vierhundertundsiebenunddrei?ig Gegenstande auf und kann in Mr Filchs Buro eingesehen werden, falls jemand sie zu Rate ziehen will.«

Dumbledores Mundwinkel zuckten.

»Wie immer«, fuhr er fort,»mochte ich euch daran erinnern, da? der Wald auf dem Schlo?gelande fur Schuler verboten ist, wie auch das Dorf Hogsmeade fur alle Schuler der ersten und zweiten Klasse.

Ich habe zudem die schmerzliche Pflicht, euch mitzuteilen, da? der Quidditch-Wettbewerb zwischen den Hausern dieses Jahr nicht stattfinden wird.«

»Was?«, keuchte Harry. Er sah sich nach Fred und George um, seinen Mitspielern im Quidditch-Team. Sie waren offenbar zu entsetzt, um einen Ton hervorzubringen, und von ihren Lippen war nur ein stummes Flehen in Richtung Dumbledore abzulesen.

»Der Grund ist eine Veranstaltung, die im Oktober beginnt«, fuhr Dumbledore fort,»und den Lehrern das ganze restliche Schuljahr viel Zeit und Kraft abverlangen wird – doch ich bin sicher, ihr werdet alle viel Spa? dabei haben. Mit gro?tem Vergnugen mochte ich ankundigen, da? dieses Jahr in Hogwarts -«

Doch in diesem Moment gab es ein ohrenbetaubendes Donnergrollen und die Flugelturen der Gro?en Halle schlugen krachend auf.

Ein Mann, auf einen langen Stock gestutzt und in einen schwarzen Reiseumhang gehullt, stand am Eingang. Jeder Kopf in der Gro?en Halle wirbelte zu dem Fremden herum, den ein spinnbeiniger Blitz am Himmel jah ins Licht tauchte. Er nahm seine Kappe ab, befreite mit einem Kopfschutteln seine lange, grauwei?e Haarmahne und wandte seine Schritte dem Lehrertisch zu.

Ein dumpfes Klonk wummerte bei jedem zweiten Schritt durch die Gro?e Halle. Er bestieg das Podium, wandte sich nach rechts und humpelte auf Dumbledore zu. Erneut scho? ein Blitz uber den Himmel. Hermine hielt den

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