zu arbeiten.

»Du kannst meine abzeichnen, wenn du willst«, sagte Ron, beschriftete schwungvoll den letzten Stern und schob die Karte Harry zu.

Hermine, die nichts von Abschreiben hielt, schurzte die Lippen, sagte jedoch nichts. Krummbein starrte immer noch unverwandt auf Ron und lie? die Spitze seines buschigen Schwanzes zucken. Dann, ohne Warnung, sprang er los.

»He!«, brullte Ron und packte seine Tasche, doch Krummbein hatte schon vier klauenbestuckte Pfoten darin versenkt und zog und zerrte wie verruckt.

»Hau ab, du blodes Vieh!«

Ron wollte seine Tasche in Sicherheit bringen, doch der Kater hielt sie fauchend, hauend und kratzend fest.

»Ron, tu ihm blo? nicht weh!«, kreischte Hermine; der ganze Gemeinschaftsraum sah zu; Ron wirbelte die Tasche im Kreis herum, doch Krummbein lie? nicht locker, und jetzt kam Kratze oben herausgeflogen.

»Fangt diesen Kater ein!«, schrie Ron, als Krummbein die Uberreste der Tasche liegen lie?, uber den Tisch sprang und dem panisch davonrasenden Kratze nachjagte.

George Weasley machte einen Hechtsprung, doch er verfehlte Krummbein knapp; Kratze huschte durch zwanzig Paar Beine und verschwand unter einer alten Kommode; Krummbein kam schlitternd zum Halt, legte den Kopf auf den Boden und haute zornig mit den Tatzen unter die Kommode.

Ron und Hermine rannten herbei; Hermine packte Krummbein am Bauch und hob ihn hoch; Ron warf sich auf den Boden und zog Kratze mit gro?er Muhe am Schwanz hervor.

»Schau ihn dir an!«, sagte er wutend zu Hermine und lie? Kratze vor ihrem Gesicht baumeln.»Er ist doch nur noch Haut und Knochen! Halt ihm blo? diesen Kater vom Leib!«

»Krummbein wei? doch nicht, da? man das nicht tut!«, sagte Hermine mit zitternder Stimme.»Alle Katzen jagen Ratten, Ron!«

»Aber an deinem Tier ist irgendwas Komisches!«, sagte Ron, wahrend er versuchte, den vor Aufregung bebenden Kratze zuruck in seine Tasche zu komplimentieren.»Er hat gehort, da? ich gesagt habe, Kratze sei in meiner Tasche!«

»Ach, das ist doch Unsinn«, sagte Hermine ungehalten.»Krummbein kann ihn riechen, Ron, oder wie sonst, glaubst du -«

»Dieser Kater hat es auf Kratze abgesehen!«, sagte Ron und wurdigte das Publikum im Raum keines Blickes, das allmahlich zu kichern begann.»Und Kratze war zuerst hier, und er ist krank!«

Ron marschierte durch das Gemeinschaftszimmer und verschwand auf der Treppe hoch zum Jungenschlafsaal.

Am nachsten Tag war Ron immer noch schlecht auf Hermine zu sprechen. In Krauterkunde sagte er kaum ein Wort zu ihr, obwohl er, Harry und Hermine gemeinsam an einem Kartoffelbauchpilz arbeiteten.

»Wie geht's Kratze?«, fragte Hermine behutsam, wahrend sie fette rosa Schoten von den Pflanzen pfluckten und die glanzenden Bohnen in einen Holztrog warfen.

»Hat sich unter meinem Bett versteckt und zittert immer noch am ganzen Leib«, sagte Ron unwirsch und verfehlte den Trog, so da? die Bohnen uber den Boden des Gewachshauses kullerten.

»Vorsicht, Weasley, Vorsicht!«, rief Professor Sprout, als die Bohnen vor ihren Augen jah aufbluhten.

Als Nachstes hatten sie Verwandlung. Harry hatte beschlossen, Professor McGonagall nach dem Unterricht zu fragen, ob er mit nach Hogsmeade durfe. Er reihte sich in die Warteschlange vor dem Klassenzimmer ein und uberlegte, wie er es am besten sagen konnte. Doch ein kleiner Aufruhr vorn an der Tur lenkte ihn ab.

Lavender Brown schien zu weinen. Parvati hatte den Arm um sie gelegt und sprach mit Seamus Finnigan und Dean Thomas, die sehr ernst wirkten.

»Was ist los, Lavender?«, fragte Hermine beunruhigt, als sie mit Harry und Ron hinzukam.

»Sie hat heute Morgen einen Brief von zu Hause bekommen«, flusterte Parvati.»Es geht um Binky, ihr Kaninchen. Ein Fuchs hat es getotet.«

»Oh«, sagte Hermine,»tut mir Leid, Lavender.«

»Ich hatte es wissen sollen!«, sagte Lavender mit tragischer Miene.»Wei?t du, welcher Tag heute ist?«

»Ahm.«

»Der sechzehnte Oktober! >Das Ereignis, vor dem du dich furchtest, es wird am sechzehnten Oktober geschehen!< Erinnerst du dich? Sie hatte Recht, sie hatte Recht!«

Die ganze Klasse versammelte sich jetzt um Lavender. Seamus schuttelte mit ernster Miene den Kopf, Hermine zogerte, dann sagte sie:

»Du… du hattest Angst, Binky wurde von einem Fuchs getotet?«

»Nun ja, nicht unbedingt von einem Fuchs«, sagte Lavender und blickte mit tranenuberstromten Wangen zu Hermine hoch,»aber ich hab naturlich Angst gehabt, da? es stirbt, oder?«

»Oh«, sagte Hermine. Sie verstummte kurz. Dann -

»War Binky ein altes Kaninchen?«

»N…nein!«, schluchzte Lavender,»es… es war noch ganz klein!«

Parvati druckte Lavender noch fester an sich.

»Aber warum hattest du dann Angst, es wurde sterben?«, fragte Hermine.

Parvati starrte sie wutend an.

»Nun ja, seht euch die Sache mal vernunftig an«, sagte Hermine und wandte sich den Umstehenden zu.»Erstens ist Binky gar nicht mal heute gestorben, Lavender hat heute nur die Nachricht bekommen -«

Lavender fing laut an zu jammern, doch Hermine fuhr fort:»- und sie kann auch gar keine Angst davor gehabt haben, denn es war doch offensichtlich ein Schock fur sie -«

»Mach dir nichts aus dem, was Hermine sagt, Lavender«, sagte Ron laut,»sie schert sich nicht gro? um die Haustiere anderer Leute.«

Es war ein Gluck, da? Professor McGonagall in diesem Augenblick die Klassenzimmertur aufschlo?; Hermine und Ron sahen sich an, als wollten sie gleich aufeinander lossturzen, und drinnen im Zimmer setzten sie sich zu beiden Seiten Harrys und sprachen die ganze Stunde kein Wort miteinander.

Harry wu?te immer noch nicht recht, was er Professor McGonagall sagen wurde, als es schon wieder lautete, doch sie war es, die das Thema Hogsmeade zuerst ansprach.

»Einen Moment noch bitte!«, rief sie, als alle aufstehen wollten.»Als Ihre Hauslehrerin bitte ich Sie, mir die Zustimmungserklarungen fur den Besuch in Hogsmeade noch vor Halloween auszuhandigen. Ohne diese Erklarung durfen Sie nicht mitkommen, also nicht vergessen!«

Neville hob die Hand.

»Bitte, Professor, ich – ich glaube, ich hab meine verloren -«

»Ihre Gro?mutter hat sie direkt an mich geschickt, Longbottom«, sagte Professor McGonagall.»Sie schien es fur sicherer zu halten. Gut, das ist alles, Sie konnen gehen.«

»Frag sie jetzt«, zischte Ron Harry zu.

»Oh, aber -«, warf Hermine ein.

»Los jetzt, Harry«, drangte Ron.

Harry wartete, bis die andern drau?en waren, dann ging er, hibbelig wie er war, hinuber zu Professor McGonagalls Pult.

»Ja, Potter?«

Harry holte tief Atem.

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