Er schlug Harry auf die Schulter und verlie? die Kammer. Harry blieb allein im Dunkeln zuruck.

* * *

Alle au?er Harry schliefen den Rest des Vormittags. Er ging hinauf in das Schlafzimmer, welches er sich mit Ron schon die ganzen letzten Wochen des Sommers geteilt hatte, doch wahrend Ron ins Bett schlupfte und in wenigen Minuten eingeschlafen war, sa? Harry voll bekleidet uber die kalten Metallstangen des Bettgestells gebeugt und hielt sich absichtlich unbequem, entschlossen nicht in einen Schlummer zu fallen. Er befurchtete, da? er sich im Schlaf wieder in eine Schlange verwandelte und beim Aufwachen merken wurde, da? er Ron angegriffen hatte, oder sich durch das Haus geschlangelt hatte auf der Suche nach einem der anderen a Als Ron aufwachte, gab Harry vor, sich ebenfalls eines erfrischenden Schlafes erfreut zu haben. Ihre Koffer kamen von Hogwarts, wahrend sie Mittag a?en. und so konnten sie sich fur ihren Weg nach St. Mungos wie Muggel kleiden. Alle au?er Harry waren ausgelassen, frohlich und mitteilsam als sie ihre Roben mit Jeans und T-Shirt tauschten. Und als Tonks und Mad-Eye sich aufmachten, um sie quer durch London zu begleiten, gru?ten sie sie heiter, lachten uber die Melone welche Mad-Eye schief auf dem Kopf trug um sein magisches Auge zu verbergen. Und versicherten ihm, da? Tonks mit ihren kurzen und pinken Haaren viel weniger Aufmerksamkeit in der U-Bahn erregen wurde.

Tonks war sehr an Harrys Vision des Angriffs auf Mr Weasley interessiert, etwas das Harry nicht im entferntesten diskutieren wollte.

»Es gibt in deiner Familie nicht irgendwelches Seherblut,«fragte sie neugierig, als sie im Zug Seite an Seite Richtung Stadtzentrum fuhren.

»Nein,«sagte Harry, dachte dabei an Professor Trelawney und fuhlte sich beleidigt…»Nein,«grubelte Tonk,»nein, ich denke du machst keine richtigen Prophezeiungen. Ich meine, du siehst nicht wirklich die Zukunft, du siehst die Gegenwart. Es ist eigenartig; nicht? Aber dennoch nutzlich!«

Harry gab keine Antwort, und zum Gluck stiegen sie an der nachsten Station aus und im Gedrange beim Verlassen des Zuges konnte er es einrichten, da? Fred und Georg sich zwischen ihn und Tonks schoben, welche voraus ging. Alle folgten ihr die Rolltreppe hinauf, Moody klirrte am Ende der Gruppe, seinen Hut tief ins Gesicht geschoben, eine knorrige Hand steckte zwischen den Knopfen seines Mantels, seinen Zauberstab fest gepackt haltend. Harry dachte zu spuren, wie das magische Auge auf ihn starrte. Er versuchte, weitere Fragen nach seinem Traum zu vermeiden, indem er Mad-Eye fragte, wo St. Mungos verborgen war.

»Nicht weit von hier,«grummelte Moody, als sie hinaus in die winterliche Luft auf eine Ladenstra?e voller Menschen beim Weihnachtseinkauf traten. Er schob Harry ein Stuckchen vor sich und stampfte genau hinter im entlang; Harry wu?te, da? das Auge sich nach allen Richtungen unter dem Hut drehte.

»War gar nicht so einfach, einen guten Platz fur ein Krankenhaus zu finden. Nichts in der Winkelgasse war gro? genug und wir konnten es nicht im Untergrund haben wie das Zaubereiministerium, ware nicht gesund. Schlie?lich gelang es, hier ein Gebaude zu bekommen. Theoretisch sollten kranke Zauberer einfach kommen und gehen und mit der Menschenmenge verschmelzen konnen.«

Er hielt Harrys Schulter um zu verhindern, da? sie durch die Einkaufenden getrennt wurden, welche nur in einen Elektrowarenladen eintreten wollten.

»Hier sind wir,«sagte Moody einen Moment spater.

Sie standen vor einem gro?en, altertumlichen Warenhaus aus roten Ziegelsteinen, benannt Purge & Dowse Ltd. Der Ort war schabig, hatte schlechte Luft; die Fenster zeigten ein paar verdreht stehende Schaufensterpuppen mit schiefen Haarteilen, v”llig durcheinander aufgestellt und bekleidet mit einer mindestens 10 Jahre alten Mode. Gro?e Buchstaben verkundeten auf allen Turen:»Geschlossen wegen Renovierung«Harry horte im Vorbeigehen eine mit Einkaufstaschen voll gepackte Frau zu ihrer Freundin sagen:»Hier ist niemals geoffnet.«

»Okay,«sagte Tonks, und winkte sie zu einem Fenster heruber, welches nichts au?er einer sehr hasslichen weiblichen Schaufensterpuppe zeigte. Die falschen Wimpern hingen herunter und sie war bekleidet mit einer grunen Nylonschurze.»Sind alle bereit?«

Sie nickten. Moody gab Harry einen weiteren Schlag zwischen die Schultern, um ihn vorwarts zu schieben. Tonks lehnte sich ganz nah an das Glas, sah zu der sehr hasslichen Puppe und ihr Atem beschlug die Scheibe.»Warter,«sagte sie,»wir mochten Arthur Weasley sehen.«

Harry dachte, wie absurd es sei, von Tonks zu glauben, die Schaufensterpuppe wurde sie mit so leiser Stimme gegen die Scheibe gesprochen horen, obwohl hinter ihr die Busse larmten und der Krach der Einkaufer zu horen war.

Dann fiel ihm ein, da? Puppen sowieso nicht h”ren k”nnen. In der nachsten Sekunde ”ffnete sich sein Mund geschockt daruber, da? die Schaufensterpuppe kurz nickte und mit den gegliederten Fingern winkte; Tonks packte Ginny und Mrs Weasley an den Ellbogen, schritt geradewegs durchs Glas und war pl”tzlich verschwunden.

Fred, George und Ron gingen nach ihnen. Harry schaute uber die larmende Menge. Weder hatte einer von ihnen auch nur einen fluchtigen Blick ubrig fur Fenster, die so hasslich wie diese von Purge & Dowse Ltd waren; noch schien auch nur einer zu bemerken, da? sich gerade sechs Leute vor ihren Augen in Luft aufgel”st hatten.

»Na los,«grummelte Moody, Harry einen weiteren Schlag in den Rucken verpassend und zusammen gingen sie gerade durch etwas, da? sich anfuhlte wie ein Blatt kaltes Wasser, sich aber auf der anderen Seite als warm und trocken herausstellte.

Es gab kein Anzeichen der ha?lichen Puppe oder des Raumes, wo sie gestanden hatte. Sie waren in einem, wie es schien, uberfulltem Empfangsbereich, wo Reihen von Zauberern auf wackeligen, holzernen Stuhlen sa?en, einige sahen vollkommen normal aus und lasen veraltete Ausgaben der Hexenwoche, andere protzten mit schaurigen Verunstaltungen wie Elefantenrusseln oder zusatzlichen Handen, die seitlich an ihrem Brustkorb sa?en. Der Raum war kaum weniger ruhig, als die Stra?e au?erhalb, da viele Patienten sehr seltsame Gerausche machten; eine Hexe mit einem verschwitzten Gesicht in der Mitte der ersten Reihe, die sich kraftig mit einer Ausgabe des Tagespropheten Luft zufachelte, lie? ein hohes Pfeifen erklingen, als ihr Dampf aus ihrem Mund quoll; ein schmuddelig aussehender Zauberer in der Ecke, erklang jedesmal wie eine Glocke, wenn er sich bewegte, mit jedem Schlag begann sein Kopf furchtbar zu vibrieren, so da? er sich selbst an den Ohren festhalten mu?te, um ihn stabil zu halten.

Hexen und Zauberer in lindgrunen Roben gingen die Reihen hinauf und hinunter, stellten Fragen und machten Notizen auf Klemmbrettern, wie dem von Umbridge. Harry bemerkte das gestickte Emblem uber ihren Brustkorben: ein Zauberstab und ein Knoche, gekreuzt.

»Sind das Arzte?«fragte er Ron leise…»Arzte?«sagt Ron, erstaunt aussehend.»Die verruckten Muggle, die andere Leute aufschneiden? Neh, sie sind Heiler.«

»Hier ruber!«rief Mrs. Weasley uber ein erneutes schallen des Zauberers in der Ecke, und sie folgten ihr zu der Schlange for einer vollschlanken, blonden Hexe, die an einem Schreibtisch mit der Aufschrift Erkundigungen sa?.

Die Wand hinter ihr war ubersat mit Notizen und Plakaten, auf denen Sachen standen, wie: EIN-REINRE- KESSEL-VERHINDERT-

DAS-AUS-TRANKEN-GIFTE-WERDEN und GEGENGIFTE-SIND-GEGNERISCHE-GIFTE-SOLANGE-

SIE-NICHT-DURCH-EINEN-QUALIFIZIERTEN-HEILER-UBERPRUFT-WURDEN. Ebenso hing da auch das Bildnis einer Hexe mit langen, silbernen Ringellocken mit einem Schild darunter:

Dilys Derwent St. Mungo Heilerin 1722 -

Schulleiterin von Hogwarts Schule fur Hexerei und Zauberei 1741 -

Dilys betrachtete die Weasleys so eingehend, als wurde sie sie zahlen; als Harrys und ihr Blick sich trafen, zwinkerte sie ihm zu, ging seitlich aus dem Bild und verschwand.

Inzwischen fuhrte ein junger Zauberer, am Anfang der Schlange, einen Feiztanz auf und versuchte, zwischen Schmerzensschreien, seine missliche Lage der Hexe hinter dem Schreibtisch zu erklaren.

»Es sind diese – autsch – Schuhe, die mein Bruder mir gegeben hat – aua – sie fressen meine – AUTSCH – Fu?e, sehen sie nur, es mu? eine Art – AARGH – Verhexung auf ihnen liegen und ich kann sie nicht- AAAAAARGH – ausziehen.«

Er hupfte von einem auf den anderen Fu?, als wurde er auf hei?en Kohlen tanzen.

»Die Schuhe verhindern doch nicht, das sie lesen, oder?«sagte die blonde Hexe, gereizt auf ein gro?es Schild

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