Nachdem sie ihr Weihnachtsessen verzehrt hatten, planten die Weasleys, Harry und Hermine, Mr. Weasley einen weiteren Besuch abzustatten, begleitet von Mad-Eye und Lupin. Mundugus, der punktlich zum Weihnachtspudding erschien, hatte es geschafft, dafur einen Wagen zu»borgen,«weil die Untergrundbahn am Weihnachtstag nicht verkehrte. Der Wagen, bei dem Harry stark bezweifelte, da? er mit Einwilligung des Besitzers genommen worden war, war mit einem Zauber vergro?ert worden wie jenem von Weasleys altem Ford Anglia. Obwohl er von Au?en normal.proportioniert aussah, pa?ten mit Mundugus, der fuhr, zehn Leute bequem hinein. Mrs. Weasley zogerte, bevor sie einstieg – Harry wu?te, da? ihre Mi?billigung von Mundugus mit ihrem Mi?fallen fur das Reisen ohne Magie rang -

aber schlie?lich triumphierte die Kalte drau?en und das Flehen ihrer Kinder, und sie lie? sich auf dem Rucksitz zwischen Fred und Bill nieder.

Die Reise zum St. Mungo«s war ziemlich kurz, weil auf den Stra?en sehr wenig Verkehr herrschte. Ein dunner Strom von Hexen und Zauberern schlich verstohlen die ansonsten verlassene Stra?e entlang, um das Spital aufzusuchen.

Harry und die anderen stiegen aus dem Auto, und Mundugus fuhr weiter um die Ecke um auf sie zu warten. Sie schlenderten scheinbar zufallig zum Fenster, wo die Puppe im grunen Nylonkleid stand, dann schritten sie einzeln durch das Glas.

Die Empfangsabteilung sah angenehm festlich aus; die kristallenen Kugeln, welche St. Mungo«s beleuchteten waren rot und golden gefarbt worden und wurden damit zu gigantischen, gluhenden Weihnachtskugeln; Palmzweige hingen an jeder Ture; und wei? scheinende, mit magischem Schnee und Eiszapfen bedeckte Weihnachtsbaume glitzerten in jeder Ecke, jeder von ihnen mit einem gold glanzenden Stern auf der Spitze. Es war weniger gedrangt als das letzte Mal, als sie hier waren; dennoch wurde Harry auf halbem Weg durch den Raum von einer Hexe zur Seite gesto?en, die eine Satsuma in ihrem linken Nasenloch verklemmt hatte.

»Familienkrach, eh?«grinste die blonde Hexe hinter dem Pult.»Sie sind die Dritte, die ich heute gesehen habe…

Zauberspruch-Schaden, vierte Etage.«

Sie fanden Mr. Weasley aufrecht im Bett sitzend, mit den Resten seines Truthahn Abendessens auf einem Tablett auf seinem Scho?, und einem ausgesprochen verlegenen Ausdruck auf seinem Gesicht.

»Ist alles in Ordnung, Arthur?«fragte Mrs. Weasley, nachdem sie alle Mr. Weasley begru?t und ihre Geschenke uberreicht hatten.

»Ja, ja,«sagte Mr. Weasley, ein wenig zu herzlich:»Du – ehm – hast nicht vielleicht Heiler Smethwyck gesehen?«

»Nein,«sagte Mrs. Weasley mi?trauisch,»warum?«

»Nichts, nichts,«sagte Mr. Weasley leichthin und begann, seinen Stapel von Geschenken auszupacken.»Also, haben alle einen guten Tag gehabt? Was habt ihr alle zu Weihnachten bekommen? Oh Harry – das ist absolut wundervoll!«Er offnete gerade Harrys Geschenk: Zundungsdraht und Schraubenzieher.

Mrs. Weasley schien nicht ganz zufrieden mit Mr. Weasleys Antwort. Als ihr Gatte sich zu Harry heruber lehnte, um ihm die Hand zu schutteln, spahte sie nach den Verbanden unter seinem Nachthemd.

»Arthur,«sagte sie, ihre Stimme schnappte zu wie eine Mausefalle:»Du hast neue Verbande. Warum sind deine Verbande einen Tag fruher gewechselt wurden, Arthur? Sie haben mir gesagt, sie mu?ten es nicht vor morgen machen.«

»Was?«sagte Mr. Weasley; er sah ziemlich erschrocken aus und zog die Bettdecke hoch bis zur Brust.»Nein, nein – es ist nichts – es – ich -«

Er schien die Luft anzuhalten unter ihrem durchdringenden Blick.

»Also – nun reg dich nicht auf, Molly, aber Augustus Pye hatte eine Idee… er ist der Heiler in Ausbildung, weist du, ein toller junger Kerl und sehr interessiert in… ehm… komplementare Medizin… Ich meine, einige dieser alten Muggel-Heilmittel… also, man nennt sie Stiche, Molly, und sie funktionieren sehr gut bei – bei Muggel-Wunden -«

Mrs. Weasley gab ein ominoses Gerausch von sich, irgendwo zwischen einem Schrei und einem Knurren. Lupin schlenderte weg vom Bett und hinuber zum Werwolf, der keine Besucher hatte und ziemlich wehmutig zur Gruppe um Mr. Weasley hinuber blickte; Bill murmelte, da? er sich eine Tasse Tee holen wolle und Fred und George sprangen grinsend auf, um ihn zu begleiten.

»Du willst mir also erzahlen,«sagte Mrs. Weasley, wahrend ihre Stimme bei jedem Wort lauter wurde, und offenbar nicht bemerkend, da? ihre Mit-Besucher in Deckung huschten:»da? du mit Muggel-Heilmitteln herumgepfuscht hast?«

»Nicht herumgepfuscht, Molly, Liebes,«sagte Mr. Weasley hilfeflehend:»Es war nur – nur etwas, von dem Pye und ich dachten, wir konnten es versuchen – nur, unglucklicherweise – also, bei dieser speziellen Art von Wunden – scheint es nicht so gut zu wirken, wie wir gehofft haben -«

»Und das hei?t?«

»Also – also, ich wei? nicht, ob du wei?t, was – was Stiche sind?«

»Es tont, wie wenn du versucht hattest, deine Haut wieder zusammenzunahen,«sagte Mrs. Weasley mit einem Schnauben humorlosen Gelachters:»aber nicht einmal du, Arthur, warst dermassen dumm -«

»Ich mochte auch eine Tasse Tee,«sagte Harry und sprang auf…Hermine, Ron und Ginny spurteten fast mit ihm zur Tur. Als sie hinter ihnen zufiel, horten sie Mrs. Weasley schreien:

»Was meinst du damit, das ist die allgemeine Idee?«

»Typisch Dad,«sagte Ginny und schuttelte den Kopf, als sie in den Korridor einbogen:»Stiche… also bitte…«

»Also, wei?t du, sie funktionieren wirklich bei nicht-magischen Wunden,«sagte Hermine gerechterweise:»ich vermute, irgend etwas im Gift jener Schlange lost sie auf oder so. Ich frage mich, wo die Kantine ist.«

»Funfte Etage,«sagte Harry, sich an das Schild uber dem Pult der Begrussungshexe erinnernd.

Sie gingen den Korridor entlang, durch einige Doppelturen und fanden ein wackliges Treppenhaus, das mit weiteren Portraits grimmig blickender Heiler gesaumt war. Wahrend sie hochstiegen, riefen die verschiedenen Heiler zu ihnen hinaus, diagnostizierten alle moglichen, seltsamen Beschwerden und schlugen schreckliche Heilmittel vor. Ron war tief beleidigt, als ein mittelalterlicher Zauberer ausrief, da? er eindeutig einen schweren Fall von Spattergrott habe.

»Und was soll das sein?«fragte er verargert, als ihn der Heiler durch sechs weitere Portraits verfolgte und deren Bewohner aus dem Weg stie?.

»Das ist ein schmerzhaftes Hautleiden, junger Mann, das noch grauenhaftere Pockennarben hinterlassen wird, als Sie jetzt schon haben -«

»Pa? auf, wen du grauenhaft nennst!«sagte Ron, wahrend seine Ohren rot anliefen.

»- Das einzige Heilmittel besteht darin: Nehmen Sie die Leber einer Krote, binden sie fest um ihre Kehle, dann stehen Sie bei Vollmond nackt in ein Fa? mit Aalaugen -«

»Ich habe keinen Spattergrott!«

»Aber die unansehnlichen Makel auf Ihrem Antlitz, junger Herr -«

»Das sind Sommersprossen!«sagte Ron wutend:»jetzt verschwinde in dein eigenes Bild und la? mich allein!«

Er wandte sich den anderen zu, die alle erzwungen unbewegte Gesichter machten.

»Welche Etage ist das?«

»Ich glaube, es ist die funfte,«sagte Hermine.

»Nein, die vierte,«sagte Harry:»noch eine -«

Aber als er auf den Absatz trat, stand er abrupt still und starrte durch das kleine Fenster in den Doppelturen, die den Anfang eines Korridors markierten, der mit ZAUBERSPRUCH-SCHADEN beschildert war. Ein Mann spahte zu ihnen hinaus, seine Nase ans Glas gepre?t. Er hatte gewellte blonde Haare, strahlend blaue Augen und ein breites ausdrucksloses Lacheln, bei dem er blendend wei?e Zahne zeigte.

»Mensch!«Sagte Ron und starrte ebenfalls den Mann an.

»Ach du meine Gute,«sagte Hermine plotzlich und rang nach Luft:»Professor Lockhart!«

Ihr ehemaliger Lehrer fur Verteidigung gegen die Dunklen Kunste druckte die Turen auf und kam auf sie zu. Er trug einen langen lila Morgenmantel.»Hallo, ihr dort!«sagte er:»ich nehme an, ihr mochtet ein Autogramm von mir,

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