»OK, hort mal zu,«sagte Harry und blieb 2 Meter vor der Tur stehen.»Vielleicht… vielleicht sollten einige von uns hier bleiben als – als Wache und -«

»Und wie sollen wir euch wissen lassen, wenn irgendwas passiert,«fragte Ginny mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Ihr konntet kilometerweit weg sein.«

»Wir kommen mit euch mit, Harry,«sagte Neville.

»Dann mal los,«sagte Ron uberzeugt.

Harry wollte sie immer noch nicht alle mitnehmen, aber er schien keine Wahl zu haben. Er drehte sich zur Tur und ging vorwarts… so wie sie es in seinem Traum getan hatte, schwang die Tur auf und er marschierte uber die Schwelle, die anderen an seinen Fersen.

Sie standen in einem gro?en, kreisformigen Raum. Alles hier drinnen war schwarz, auch der Boden und die Decke; identische, unbeschriftete, klinkenlose, schwarze Turen waren in Abstanden in die Wand eingelassen, dazwischen standen Kerzenleuchter, deren Kerzen mit blauer Flamme brannten; ihr kuhles, schimmerndes Licht spiegelte sich auf dem glanzenden Marmorboden und lie? es aussehen, als ware dunkles Wasser unter ihren Fu?en.

»Mach mal einer die Tur zu,«murmelte Harry.

Er bereute, diese Anweisung gegeben zu haben, in dem Moment, als Neville sie ausgefuhrt hatte; Ohne den breiten Lichtstrahl aus dem fackelerleuchteten Korridor hinter ihnen wurde es so dunkel, da? sie fur einen Moment nur noch die flackernden Flammen und ihre geisterhaften Reflektionen auf dem Boden sehen konnten. In seinem Traum war Harry immer entschlossen durch den Raum zur Tur direkt gegenuber und durch diese hindurch gegangen. Aber hier waren ungefahr ein dutzend Turen. Wahrend er an die Turen gegenuber starrte und sich uberlegte, welche die Richtige sein konnte, gab es ein polterndes Gerausch und die Kerzen begannen, sich seitwarts zu bewegen. Die runde Wand drehte sich. Hermine ergriff Harrys Arm, als ob sie Angst hatte, der Boden konnte sich auch bewegen, doch er tat es nicht. Einige Sekunden lang verschwammen die blauen Flammen um sie herum und ahnelten neonfarbenen Linien, wahrend die Wand sich schneller drehte; dann, genauso plotzlich, wie es begonnen hatte, horte das Poltern auf und alles stand wieder still.

In Harrys Augen hatte sich blaue Streifen eingebrannt; das war alles, was er sehen konnte.

»Wozu war das denn gut?«flusterte Ron angstlich.

»Ich denke dazu, da? wir nicht mehr wissen, durch welche Tur wir hereingekommen sind,«sagte Ginnie mit ruhiger Stimme…Harry erkannte plotzlich, da? sie Recht hatte. Er konnte den Ausgang nicht mehr schneller finden als eine Ameise auf dem rabenschwarzen Fu?boden. Und die Tur, durch die sie gehen mu?ten, konnte jede der zwolf sein, die sie umgab.

»Wie kommen wir jetzt wieder zuruck?«sagte Neville unbehaglich.

»Na ja, das ist jetzt erst einmal egal,«sagte Harry bestimmt, wahrend er blinzelte um die die blauen Linien aus seinem Blick zu vertreiben und umklammerte seinen Zauberstab starker als je zuvor,»wir brauchen nicht rauszukommen, bevor wir Sirius gefunden haben -«

»Aber fang bitte nicht an ihn zu rufen,«sagte Hermine schnell; aber Harry hatte ihren Rat noch nie weniger gebraucht; sein Instinkt sagte ihm, so leise wie moglich zu bleiben.

»Wo gehen wir dann jetzt hin, Harry,«fragte Ron.

»Ich wei? es n-,«begann Harry. Er schluckte. In den Traumen bin ich durch die Tur am Ende des Ganges mit den Aufzugen in einen dunklen Raum gegangen – das ist der hier – und dann ging ich durch eine andere Tur in einen Raum der irgendwie… glanzte.

»Wir sollten ein paar Turen probieren,«sagte er hastig.»Ich werde den richtigen Weg erkennen wenn ich ihn sehe.

Kommt schon.«

Er ging direkt auf die Tur zu, die sich ihm gegenuber befand, die Anderen folgten dicht hinter ihm, legte seine linke Hand auf ihre kuhle, glanzende Oberflache, hob seinen Zauberstand, bereit, in dem Moment zuzuschalgen, in dem sie sich offnete, und drucke.

Sie schwang mit Leichtigkeit auf. [»leicht«hort sich an, als wars leicht, sie zu Offnen]

Im Gegensatz zur Dunkelheit im ersten Raum wirkte dieser lange, rechteckige Raum mit seinen an langen goldenen Ketten von der Decke hangenden Lampen viel heller, doch es gab keine glanzenden/funkelnden, schimmernden Lichter, so wie Harry sie in seinen Traumen gesehen hatte. Der Raum war ziemlich leer, bis auf einige Schreibtische und, genau in der Mitte des Raums, einen riesigen, glasernen Tank, gefullt mit dunkelgruner Flussigkeit, in dem sie alle hatten schwimmen konnen; einige grauwei?e Dinge trieben langsam darin herum.

»Was sind das fur Dinger?«flusterte Ron.

»Wei? ich nicht,«sagte Harry.

»Sind das Fische?«hauchte Ginnie.

»Wassermaden!«sagte Luna aufgeregt.»Papa hat gesagt das Ministerium zuchtet -«

»Nein,«sagte Hermine. Sie horte sich seltsam an. Sie ging vor um durch die Seitenwand des Tanks zu sehen.»Es sind Gehirne.«

»Gehirne?«

»Ja… Ich mochte wissen, was die mit denen machen?«

Harry ging zu ihr zum Tank. Sicherlich, er hatte keine Zweifel, nun, da er sie von Nahem sah. Durch die grune Flussigkeit treibend kamen sie ab und zu schaurig schimmernd in Sicht; sie sahen etwas wie schleimiger Blumenkohl aus.

»Gehen wir raus hier,«sagte Harry,»das ist nicht der richtige Raum. Wir mussen eine andere Tur probieren.«

»Hier gibt’s auch Turen,«sagte Ron und zeigte an die Wande.

Harry verlor langsam den Mut; wie gro? war dieser Ort?

»In meinem Traum bin ich von diesem dunklen Raum in den Zweiten gegangen,«sagte er,»Ich denke wir sollten zuruck gehen und von dort aus weitermachen.«

Also eilten sie zuruck in den dunklen, runden Raum; jetzt schwammen die geisterhaften Umrisse der Gehirne anstatt der blauen Kerzenflammen vor Harrys Augen.

»Wartet!«sagte Hermine scharf, als Luna die Tur zum Gehirnraum hinter ihnen schlie?en wollte. »Flagrate!«

Sie zeichnete mit ihrem Zauberstab in der Luft und ein gluhendes»X«erschien auf der Tur. Sobald die Tur hinter ihnen ins Schloss gefallen war, gab es ein lautes Rumpeln und und wieder begann die Wand sich schneller und schneller zu drehen, doch dieses mal waren rotgoldene Schlieren unter dem schwachen Blau und, nachdem alles wieder still stand, leuchtete das gluhende Kreuz immer noch und zeigte, welche Tur sie schon probiert hatten.

»Gut mitgedacht,«sagte Harry.»OK, probieren wir die aus -«.Wieder schritt er zielstrebig auf die Tur ihm gegenuber zu und druckte sie, mit immer noch erhobenem Zauberstab, die anderen folgten gleich hinter ihm.

Dieser Raum war gro?er als der letzte, schwach beleuchtet und rechteckig, und die Mitte war abgesenkt und bildete eine gro?e 20 Fu? tiefe Steingrube. Sie standen auf der obersten Reihe von etwas was schien als waren es Steinbanke die durch den gesamten Raum gingen und in steilen Schritten abfielen, wie in einem Amphitheater oder dem Gerichtssaal in dem Harry von dem Zaubererrat verhort wurde. Anstelle von einem angeketteten Stuhl gab es in der Mitte der Grube einen angehobenen Steinpodest, auf welchem ein Torbogen aus Stein stand welcher so alt, angeknackst und zerbrockelt aussah, da? Harry uberrascht war, da? das Ding uberhaupt noch stand.

Nicht gehalten von irgendeiner der umgebenden Wande wurde der Torbogen mit einem zerfetzten schwarzen Umhang oder Schleier zugehangt, welcher trotz der kompletten Stille der kalten umgebenden Luft sehr schwach flatterte als wenn er gerade eben beruhrt worden ware.

»Wer ist da?«sagte Harry, und sprang auf die untere Bank. Es antwortete keine Stimme aber der Schleier flatterte weiterhin.

»Vorsicht!«flusterte Hermine.

Harry stieg die Banke eine nach der anderen hinunter bis er den steinernen Boden der abgesenkten Grube erreichte.

Seine Schritte hallten laut wider als er langsam in Richtung des Podestes ging. Der Torbogen sah von dort wo er jetzt stand viel hoher aus als von oben wo er auf ihn herabgeschaut hat. Der Schleier bewegte sich immer noch leicht, als wenn irgendjemand gerade durch ihn durchgegangen ware.

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