Dumbledore war schon am Fu? der Treppe, als die nachststehenden Todesser ihn bemerkten und den anderen riefen.
Ein Todesser rannte davon, krabbelte wie ein Affe die Treppe auf der gegenuberliegenden Seite empor. Dumbledores Zauberspruch zog ihn zuruck so leicht und muhelos als hatte er ihn an eine unsichtbare Schnur gehakt.
Nur ein Paar war immer noch am kampfen, anscheinend ohne den Neuankommling zu bemerken. Harry sah, wie Sirius sich vor Bellatrixs rotem Lichtstrahl duckte. Er lachte sie aus:»Komm schon, du kannst mehr als das!,«schrie er, seine Stimme widerhallte in dem hohlen Raum.
Ein zweiter Lichtstrahl traf ihn quer uber die Brust. Das Lachen in seinem Gesicht war noch nicht erstorben, aber seine Augen weiteten sich vor Schreck.
Harry erhob sich, wahrend es Neville unmoglich war, es ihm gleich zu tun. Er sprang erneut die Stufen hinunter, seinen Zauberstab herausziehend, als Dumbledore sich dem Podium zuwandte. Es schien als wurde Sirius eine Ewigkeit brauchen um zu fallen, sein Koper zu einem anmutigen Bogen gekrummt, sank zuruck durch den zerlumpten Schleier, der am Torbogen hing. Harry sah den Blick gemischt aus Angst und Uberraschung auf dem, einst hubschen Gesicht seines Paten, als er durch den alten Eingang fiel und hinter dem Schleier verschwand, welcher fur einen Moment flatterte, wie in einem starken Sturm und dann wieder in seine ursprungliche Lage zuruckfiel.
Harry horte Bellatrix Lestranges triumphierenden Schrei, aber er wu?te, da? dieser nichts zu bedeuten hatte – Sirius war nur durch den Torbogen gefallen und wurde in einer Sekunde von der anderen Seite her wieder erscheinen.
Aber Sirius erschien nicht wieder.
»SIRIUS,«schrie Harry.»SIRIUS!«
Er hatte den Boden erreicht und rannte auf das Podium zu. Lupin packte Harry um die Brust und hielt ihn zuruck.
»Du kannst nichts machen, Harry -«
»Hol ihn, rette ihn, er ist nur da durchgefallen!«
»- es ist zu spat, Harry.«
»Wir konnen ihn immer noch erreichen -«Harry kampfte fest und verbissen, aber Lupin lie? nicht los.
Da ist nichts, das du tun kannst, Harry… nichts… er ist fort.«.
Kapitel 36 – Der Einzige, den er jemals furchtete
»Er ist
Er konnte es nicht glauben; er
Lupin verstand offenbar nicht, hinter diesem Vorhang waren Leute – Harry hatte ihr Flustern gehort, als er den Raum zum ersten Mal betreten hatte. Sirius versteckte sich nur, er lauerte nur au?er Sicht -
»SIRIUS!«schrie er.»SIRIUS!«
»Er kann nicht zuruckkommen, Harry,«achzte Lupin, seine Stimme von der Anstrengung verzerrt, Harry festzuhalten.
»Er kann nicht zuruckkommen, denn er ist t-«
»ER – IST – NICHT – TOT!«brullte Harry.»SIRIUS!«
Um sie herum tobte der Kampf in einem wirren Tumult und unter den Blitzen weiterer Zauberspruche weiter. Fur Harry hatte der Larm keine Bedeutung mehr; die Fluche, die als Querschlager an ihnen vorbeiflogen, spielten keine Rolle. Nichts spielte mehr eine Rolle, au?er da? Lupin seine Behauptung uber Sirius zurucknahm, der nur wenige Meter vor ihnen hinter diesem alten Vorhang stand – da? er
Lupin zog Harry von der Estrade fort. Wahrend Harry immer noch auf den Bogengang starrte, wurde er wutend auf Sirius, weil er ihn warten lie? -
Aber wahrend er noch versuchte, von Lupin freizukommen, wurde ihm in seinem Inneren klar, da? Sirius ihn niemals zuvor hatte warten lassen – Sirius war stets jedes Risiko eingegangen, um zu Harry zu gelangen, um ihm zu helfen…
wenn Sirius nicht wieder im Bogengang erschien, wahrend Harry nach ihm rief, als hinge sein Leben davon ab, gab es nur eine Erklarung: Er
Dumbledore hatte die meisten ubrig gebliebenen Todesesser in der Mitte des Raumes zusammengetrieben, wo sie offenbar von unsichtbaren Fesseln festgehalten wurden. Mad-Eye Moody war durch den Raum zu Tonks geschlichen und versuchte sie wiederzubeleben. Hinter der Estrade gab es immer noch Lichtblitze, Grunzen und Schreie – Kingsley war dorthin gelaufen, um Sirius«Kampf mit Bellatrix fortzusetzen.
»Harry?«
Neville war die steinernen Stufen eine nach der anderen bis zu dem Platz hinuntergerutscht, wo Harry stand. Harry wehrte sich nicht langer gegen Lupin, der ihn trotzdem vorsorglich weiter am Arm festhielt.
»Harry, ef dud mir wirglig leid…«sagte Neville. Seine Beine zappelten immer noch unkontrollierbar umher.»War dieder Mann – war Diriuf Black ein Freund von dir?«
Harry nickte.
»Hier,«sagte Lupin leise, er richtete seinen Zauberstab auf Nevilles Beine und sagte»Finite.«Der Zauberspruch wurde aufgehoben; Nevilles Beine fielen zuruck auf den Boden und blieben still liegen. Lupin war bla? im Gesicht. Er sagte
»Wir sollten – wir sollten nach den anderen schauen. Wo sind sie, Neville?«
Lupin wandte sich vom Bogengang ab, wahrend er sprach. Es klang, als bereitete ihm jedes Wort Schmerzen.
»Die find alle dord hinden,«sagte Neville.»Ein Gehirn had Ron angegriffn, aber i glaub er ift OG – und Hermine ift bewuftlof, aber wir gonnden ihren Pulf fuhlen -«
Es gab einen lauten Knall und einen Schrei hinter der Estrade. Harry sah, wie Kingsley schreiend vor Schmerz zu Boden ging. Bellatrix Lestrange wandte sich zur Flucht und rannte los, wahrend Dumbledore sich ruckartig zu ihr wandte. Er schickte ihr einen Fluch nach, den sie jedoch ablenkte; schon war sie die halbe Treppe hinaufgerannt -
»Harry – nein!«rief Lupin, aber Harry hatte sich schon aus seinem gelockerten Griff losgerissen.
»SIE HAT SIRIUS GETOTET!«brullte Harry.»SIE HAT IHN GETOTET – UND JETZT TOTE ICH SIE!«
Und er rannte los und sprang die steinernen Stufen hinauf. Leute riefen hinter ihm her, aber er kummerte sich nicht darum. Der Saum von Bellatrix«Umhang flog vor ihm au?er Sicht, und sie gelangten zuruck in dem Raum, in dem die Gehirne schwammen.
Sie schickte einen Fluch uber ihre Schulter. Der Tank stieg in die Hohe und kippte um. Harry wurde von dem faulig stinkenden Gebrau uberschuttet, die Gehirne rutschten und glitten auf ihn zu und begannen, ihre langen bunten Tentakel zu schwenken, aber er rief
Er rannte los, aber sie hatte bereits die Tur hinter sich zugeschlagen, und die Wande rotierten schon. Wiederum war er von den blauen Lichtstreifen der wirbelnden Leuchter umgeben.
»Wo ist der Ausgang?«rief er verzweifelt, als die Wande wieder anhielten.»Wo geht es nach drau?en?«
Der Raum schien darauf gewartet zu haben, da? er fragte. Die Tur rechts von ihm sprang auf, und der leere Korridor zu den Aufzugen erstreckte sich im Licht der Fackeln vor ihm. Er rannte los.
Vor sich konnte er einen Aufzug klappern horen. Er sprintete den Gang hinunter, jagte um die Ecke und schlug seine Faust auf den Knopf, um einen zweiten Aufzug zu rufen. Dieser quietschte und rumpelte zu ihm herunter; das Gatter offnete sich, Harry sprang hinein und hammerte nun auf den Knopf mit der Beschriftung»Atrium.«Die