und in einem Wirbel seines Umhangs verschwand. In der nachsten Sekunde tauchte er hinter Voldemort wieder auf und schwang seinen Zauberstab in Richtung der Uberreste des Springbrunnens. Die anderen Statuen erwachten zum Leben.

Die Statue der Hexe rannte auf Bellatrix zu, die aufschrie und ihr Zauberspruche entgegenschickte, die wirkungslos von ihrer Brust abglitten, bevor sie sie ansprang und sie auf den Boden warf. Inzwischen eilten der Kobold und der Hauself zu den Feuerstellen an den Wanden, und der einarmige Zentauer gallopierte auf Voldemort zu, der sich in Luft.aufloste und neben dem Becken wieder auftauchte. Die kopflose Statue schob Harry nach hinten, von dem Kampf weg, wahrend Dumbledore auf Voldemort zukam und der goldene Zentauer um sie herum gallopierte.

»Es war dumm von dir, heute nacht hierher zu kommen, Tom,«sagte Dumpledore ruhig.»Die Auroren sind schon auf dem Weg -«

»Wenn sie hier eintreffen, bin ich langst fort, und du bist tot!«fauchte Voldemort. Er schickte einen weiteren Totungszauber gegen Dumbledore, verfehlte ihn aber und traf stattdessen das Pult des Wachpersonals, das in Flammen aufging.

Dumbledore schnippte mit seinem eigenen Stab; die Kraft des Zaubers die ihm entstromte war so stark, da? Harry trotz der Deckung hinter seinem goldenen Wachter fuhlte, wie ihm das Haar zu Berge stand, als er an ihm vorbeiflog, und diesmal mu?te Voldemort einen glanzenden silbernen Schild aus der Luft zaubern, um ihn abzuwehren. Worin auch immer der Zauber bestand, er verursachte keine sichtbare Beschadigung an dem Schild, obwohl ein tiefer, gongartiger Ton von ihm widerhallte, ein eigenartig kalter Klang.

»Du versuchst nicht, mich zu toten, Dumbledore?«rief Voldemort, seine scharlachroten Augen verengten sich uber dem Rand des Schildes.»Du stehst wohl uber solcher Brutalitat, oder?«

»Wir wissen beide, da? es andere Wege gibt, einen Menschen zu vernichten, Tom.«sagte Dumbledore ruhig und ging weiter auf Voldemort zu, als ob er nichts in der Welt zu furchten hatte, als ob nichts geschehen ware, das ihn dabei gestort hatte, durch die Halle zu spazieren.»Nur dein Leben zu nehmen, wurde mich nicht zufriedenstellen, das gebe ich zu -«

»Es gibt nichts schlimmeres als den Tod, Dumbledore!«knurrte Voldemort.

»Da liegst du vollig falsch,«sagte Dumbledore, wahrend er sich Voldemort immer weiter naherte und so unbefangen sprach, als wurden sie die Angelegenheit bei einem Glaschen besprechen. Harry fuhlte Entsetzen, als er ihn weitergehen sah, ungedeckt und schutzlos; er wollte ihm eine Warnung zurufen, aber sein kopfloser Wachter schob ihn weiter nach hinten zur Wand, und vereitelte jeden seiner Versuche, hinter ihm hervor zu kommen.»In der Tat, deine Unfahigkeit zu begreifen, da? es viel schlimmere Dinge als den Tod gibt, war immer deine gro?te Schwache -«

Ein weiterer Strahl aus grunem Licht zischte hinter dem silbernen Schild hervor. Diesmal fing der einarmige Zentaur, der sich gallopierend vor Dumbledore stellte, den Strahl ab und zersprang in hundert Teile, aber noch bevor die Bruchstucke den Boden erreichten, hatte Dumbledore wieder seinen Zauberstab gezogen und lie? ihn durch die Luft sausen wie bei einem Peitschenschlag. Eine lange, dunne Flamme schoss aus der Spitze hervor; sie wickelte sich um Voldemort mitsamt seinem Schild. Einen Moment lang schien es, als hatte Dumbledore gewonnen, aber dann verwandelte sich das flammende Band in eine Schlange, die sofort ihren Griff um Voldemort loste und sich mit einem wutenden Zischen Dumbledore zuwandte.

Voldemort verschwand; die Schlange richtete sich vom Boden auf, bereit zum Zusto?en -

Ein Feuerball entstand mitten in der Luft uber Dumbledore, gerade als Voldemort wieder erschien, er stand auf dem Podest in der Mitte des Beckens, wo kurz vorher noch die funf Statuen gestanden hatten.

»Passen sie auf!«schrie Harry.

Aber schon wahrend er schrie, flog ein neuer Strahl aus grunem Licht von Voldemorts Zauberstab auf Dumbledore zu, und die Schlange stie? zu -

Fawkes stie? vor Dumbledore herab, offnete weit seinen Schnabel und verschluckte den grunen Lichtstrahl in einem Stuck; er ging in Flammen auf und fiel auf den Boden, als kleines, verschrumpeltes, flugelloses Kuken. Im gleichen Moment schwang Dumbledore seinen Stab in einer langen, flie?enden Bewegung – die Schlange, die kurz davor war, ihre Fange in ihn zu schlagen, flog hoch in die Luft und verschwand in einer Wolke aus dunklem Rauch; und das Wasser in dem Becken erhob sich und umschloss Voldemort wie ein Kokon aus geschmolzenem Glas.

Ein paar Sekunden lang war Voldemort nur als eine dunkle, gekrauselte, gesichtslose Gestalt erkennbar, die undeutlich auf dem Podest schimmerte und offensichtlich darum rang, die erstickende Masse um sie herum abzuwerfen -

Dann war er verschwunden, und das Wasser sturzte klatschend wieder in sein Becken zuruck, schwappte heftig uber die Rander hinweg und uberspulte den Boden.

»MEISTER!«schrie Bellatrix.

Sicher, da? es vorbei war, und sicher, da? Voldemort die Flucht ergriffen hatte, versuchte Harry, hinter seiner Wachterstatue hervorzulaufen, aber Dumbledore brullte»Bleib, wo du bist, Harry!«

Zum ersten mal klang Dumbledore besorgt. Harry konnte nicht erkennen, warum. Die Halle war vollig leer, abgesehen von ihnen beiden, der schluchzenden Bellatrix, die immer noch unter der Hexenstatue gefangen war, und dem Phonixkuken Fawkes, der leise auf dem Boden krachzte -.Dann schien Harrys Narbe zu explodieren, und er dachte, er musse sterben; es war Schmerz jenseits jeglicher Vorstellung, Schmerz bis zum Unertraglichen -

Er war nicht langer in der Halle, er war gefangen im Leib einer Kreatur mit roten Augen, so eng mit ihr verwachsen, da? er nicht wu?te, wo sein Korper endete und der der Kreatur begann; sie waren miteinander verschmolzen, verbunden durch Schmerzen, und es gab kein Entkommen -

Und als die Kreatur sprach, benutzte sie Harrys Mund, und in seiner Agonie fuhlte er, wie sich sein Kiefer bewegte…

»Tote mich doch, Dumbledore…”

Blind und sterbend, wahrend jeder Teil seines Korpers nach Erlosung schrie, spurte Harry, wie die Kreatur ihn erneut benutzte…

»Wenn der Tod nichts bedeutet, Dumbledore, dann tote den Jungen…«

Der Schmerz soll aufhoren, dachte Harry… soll er uns toten… mach ein Ende, Dumbledore… der Tod ist nichts im Vergleich hierzu…

Und ich werde Sirius wiedersehen…

Doch als Harrys Herz sich mit Emotionen fullte, losten sich die Windungen der Kreatur, der Schmerz war voruber;

Harry lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, seine Brille war fort, und er zitterte, ab ob er auf Eis statt Holz lage…

Und da waren Stimmen, die durch den Raum hallten, mehr Stimmen, als dort hatten sein durfen… Harry offnete seine Augen und sah seine Brille neben der Ferse der kopflosen Statue liegen, die ihn beschutzt hatte, aber nun flach auf ihrem Rucken lag, zerbrochen und unbeweglich. Er setzte sich die Brille auf, hob ein wenig den Kopf, und sah Dumbledores krumme Nase, nur Zentimeter von seiner eigenen entfernt.

»Bist du in Ordnung, Harry?«

»Ja,«sagte Harry, wahrend er so stark zitterte, da? er seinen Kopf nicht ruhig nach oben halten konnte.»Ja, ich bin -

wo ist Voldemort, wo – wer sind alle diese Leute – was ist -«

Das Atrium war voller Menschen; der Boden spiegelte die smaragdgrunen Flammen wider, die in den Feuerstellen an der Wand zum Leben erwacht waren; und Strome von Zauberern und Hexen tauchten daraus hervor. Als Dumbledore ihn wieder auf seine Fu?e zog, sah Harry die kleinen goldenen Statuen des Hauselfs und des Kobolds, die einen verdutzt aussehenden Cornelius Fudge vorwartsfuhrten.

»Er war dort!«schrie ein Mann mit einem scharlachroten Umhang und einem Pferdeschwanz, und deutete auf einen goldenen Schutthaufen auf der anderen Seite der Halle, wo noch einen Moment zuvor die gefangene Bellatrix gelegen hatte.»Ich habe ihn gesehen, Mr. Fudge, Ich schwore ihnen, es war sie-wissen-schon-wer, er hat eine Frau gepackt und ist mit ihr verschwunden!«

»Ich weiss, Williamson, ich weiss, ich habe ihn auch gesehen!«keuchte Fudge, der einen Pyjama unter seinem Nadelstreifenumhang trug und nach Luft schnappte, als ware er gerade meilenweit gelaufen.»Merlins Bart – hier -

hier! – im Zaubereiministerium! – grundgutiger Himmel – es kann einfach nicht wahr

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