Wir machen heute mit dem Starkungstrank weiter. Sie werden Ihre Mixturen so vorfinden, wie sie sie in der letzten Stunde verlassen haben; Wenn Sie sie richtig gemacht haben, sollten sie ubers Wochenende gut gereift sein -

Anweisung-«er schwang seinen Zauberstab noch einmal -»an der Tafel. Fahren Sie fort.«

Professor Umbridge verbrachte die erste halbe Stunde damit, in ihrer Ecke Notizen zu machen. Harry war daran interessiert, zu horen, wie sie Snape befragte; so interessiert, da? er wieder unvorsichtig mit seinem Zaubertrank wurde.

»Salamanderblut, Harry,«stohnte Hermine und packte sein Handgelenk, um ihn zum dritten mal daran zu hindern, die falsche Zutat hinzuzufugen,»nicht Granatapfelsaft.«

»Richtig,«sagte Harry unbestimmt, stellte die Flasche wieder hin und schaute weiter in die Ecke. Umbridge war gerade aufgestanden.»Ha,«sagte er leise, als sie zwischen zwei Tischreihen zu Snape schritt, der sich gerade uber den Kessel von Dean Thomas beugte.

»Nun, die Klasse scheint fur ihren Jahrgang ziemlich weit fortgeschritten zu sein,«sagte sie energisch.»Allerdings frage ich mich, ob es ratsam ist, ihnen einen Trank wie den Starkungstrank beizubringen. Ich denke, das Ministerium wurde es begru?en, wenn er vom Lehrplan gestrichen wurde.«

Snape richtete sich langsam auf und drehte sich um, um sie anzusehen.»Nun…wie lange unterrichten Sie schon in Hogwarts?«fragte sie, mit der Feder uber dem Klemmbrett…»Vierzehn Jahre,«antwortete Snape. Seine Mine war unergrundlich. Harry betrachtete ihn genau und fugte seinem Zaubertrank gleichzeitig ein paar Tropfen hinzu; der zischte bedrohlich und wechselte die Farbe von turkis zu orange.

»Sie haben sich zuerst als Lehrer fur Verteidigung gegen die Dunklen Kunste beworben, glaube ich?«fragte Professor Umbridge Snape.

»Ja,«sagte Snape ruhig.

»Aber Sie waren erfolglos?«

Snape schurzte die Lippen.

»Offensichtlich.«

»Und sie haben sich regelma?ig wieder fur die Verteidigung gegen die Dunklen Kunste beworben, seit Sie hier an die Schule kamen, glaube ich?«

»Ja,«sagte Snape ruhig, fast ohne die Lippen zu bewegen. Er sah sehr wutend aus.

»Haben Sie eine Idee, warum Dumbledore es immer wieder ablehnte, sie dafur einzustellen?«fragte Umbridge.

»Ich schlage vor, Sie fragen ihn.«sagte Snape abgehackt.

»Oh, das werde ich,«sagte Professor Umbridge mit einem su?lichen Lacheln.

»Ich nehme an, da? das von Bedeutung ist?«fragte Snape, und seine schwarzen Augen verengten sich.

»Oh ja,«sagte Prof. Umbridge,»ja, das Ministerium mochte ein eingehendes Wissen uber die – ah – Hintergrunde der Lehrer.«

Sie drehte sich weg, ging hinuber zu Pansy Parkinson und begann, sie uber den Unterricht zu befragen. Snape sah heruber zu Harry und ihre Augen trafen sich fur einen Moment. Harry wandte seinen Blick hastig seinem Zaubertrank zu, der jetzt widerlich stinkend erstarrte und stark nach verbranntem Gummi roch.

»Also wieder null Punkte, Potter,«sagte Snape boshaft, indem er Harrys Kessel mit einem Schwung seines Zauberstabs leerte.»Sie schreiben mir einen Aufsatz uber die richtige Zubereitung dieses Zaubertranks, in dem Sie aufzeigen, was schief gegangen ist und warum, zur nachsten Stunde, verstehen Sie?«

»Ja,«sagte Harry wutend. Snape hatte ihnen schon Hausaufgaben gegeben und an diesem Abend hatte er Quidditch-Training; das wurde wieder ein paar schlaflose Nachte bedeuten. Es schien ihm unmoglich, da? er sich an diesem Morgen beim Aufwachen so glucklich gefuhlt hatte. Alles, was er jetzt spurte, war der brennende Wunsch, da? dieser Tag zu Ende ginge.

»Vielleicht schwanze ich Wahrsagen,«sagte er niedergeschlagen, als sie nach dem Mittagessen im Hof standen und der Wind an den Saumen ihrer Umhange und an den Randern der Hute riss. Ich werde so tun, als sei ich krank und werde stattdessen Snapes Aufsatz schreiben, dann mu? ich nicht die halbe Nacht aufbleiben.«

»Du kannst Wahrsagen nicht schwanzen,«sagte Hermine streng.

»Schau, wer da spricht, du bist aus Wahrsagen davongelaufen, du hasst Trelawney,«sagte Ron emport.

»Ich hasse sie nicht,«sagte Hermine hochmutig, ich finde nur, da? sie eine entsetzliche Lehrerin und eine richtige alte Schwindlerin ist. Aber Harry hat schon Geschichte der Zauberei verpasst und ich glaube nicht, da? er heute noch etwas verpassen sollte.«

Darin war einfach zu viel Wahrheit, um es zu ignorieren, und so nahm Harry eine halbe Stunde spater in der hei?en, parfumgeschwangerten Atmosphare des Wahrsagen-Klassenzimmers Platz und argerte sich uber jeden.

Professor Trelawney teilte wieder einmal Exemplare von Das Traum-Orakel aus. Harry dachte, da? er zweifellos mit Snapes Strafarbeit besser beschaftigt ware, als hier zu sitzen und die Bedeutung einer Menge erfundener Traume herauszufinden.

Er war aber, so schien es, nicht die einzige Person in Wahrsagen, die wutend war.

Professor Trelawney knallte ein Exemplar des Orakels auf den Tisch zwischen Harry und Ron und rauschte mit gespitzten Lippen davon; sie schleuderte das nachste Exemplar zu Seamus und Dean und verfehlte dabei nur knapp Seamus«Kopf, und schlie?lich stie? sie eines mit solcher Wucht in Nevilles Brustkorb, da? er von seinem Sitz rutschte.

»So, macht weiter!,«sagte Professor Trelawney laut – ihre Stimme war schrill und etwas hysterisch -»Ihr wi?t, was ihr zu tun habt! Oder bin ich ein derma?en unzulanglicher Lehrer, da? ihr nie gelernt habt, wie man ein Buch offnet?«

Die Klasse starrte perplex erst zu ihr und dann zueinander. Harry aber glaubt zu wissen, worum es hier ging. Als Professor Trelawney – ihre vergro?erten Augen voll zorniger Tranen – zu ihrem Lehrersessel mit hoher Lehne.zuruckstolzierte, neigte er seinen Kopf zu Rons und murmelte:»Ich glaube, sie hat die Ergebnisse ihrer Uberprufung zuruckbekommen.«

»Professor?,«sagte Parvati Patil mit gedampfter Stimme (sie und Lavender hatten Professor Trelawney stets ziemlich bewundert)»Professor, ist irgendwas – ah – verkehrt?«

»Verkehrt!,«schrie Professor Trelawney mit vor Aufregung bebender Stimme.»Bestimmt nicht! Ich bin beleidigt worden, gewiss…Anspielungen wurden gegen mich gemacht…haltlose Anschuldigungen erhoben…aber nein, es ist nichts verkehrt, bestimmt nicht!«

Sie holte tief, schlotternd Luft und schaute von Parvati weg, Tranen quollen unter ihrer Brille hervor.

»Ich sage ja nichts,«sie schluckte,»von sechzehn Jahren ergebenen Dienstes…er ist vergangen, und das offenbar unbemerkt…Aber ich lasse mich nicht beleidigen! Nein, ich lasse mich nicht!«

»Aber, Professor, wer beleidigt sie denn?,«fragte Parvati schuchtern.

»Das Establishment!«2, sagte Professor Trelawney mit tiefer, dramatischer und bebender Stimme.»Ja, genau jene, deren Augen durch irdische Dinge zu sehr getrubt sind, um zu Sehen wie ich Sehe, um zu Wissen wie ich Wei?…aber naturlich, wir Seher sind schon immer gefurchtet worden, immer verfolgt…es ist – ach – unser Verhangnis.«

Sie schluckte, betupfte ihre feuchten Wangen mit dem Ende ihres Schals, zog dann ein kleines, besticktes Taschentuch aus dem Armel und putzte sich heftig die Nase mit einem Gerausch, das wie Peeves«verachtliches Schnauben klang.

Ron kicherte. Lavender warf ihm einen emporten Blick zu.

»Professor,«sagte Parvati,»wollen Sie sagen, es hat etwas mit Professor Umbridge -?«

»Sprich mit mir nicht uber diese Frau!,«kreischte Professor Trelawney aufspringend, ihre Perlenkette klapperte und ihre Brillenglaser blitzten.

»Wurdet ihr dann bitte mit eurer Arbeit fortfahren!«

Und sie verbrachte den Rest der Stunde damit, zwischen ihnen hindurchzuschreiten, wahrend immer noch Tranen hinter ihrer Brille hervortropften, wobei sie etwas murmelte, was sich fast wie geflusterte Drohungen anhorte.

»Vielleicht ist es besser zu gehen…diese Demutung…auf Bewahrung…wir werden ja sehen…ob sie das wagt…«

»Du hast mit Umbridge etwas gemeinsam,«flusterte Harry zu Hermine, als sie sich in Verteidigung gegen die Dunklen Kunste wieder trafen.»Auch sie halt offenbar Trelawney fur eine alte Schwindlerin…Es sieht so aus, als ob

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