wahrend Ron und Hermine sich zu ihnen durchkampften, bepackt mit Buchern von Lockhart.

»oh, du bist es«, sagte Ron und sah Malfoy an, als ob dieser etwas Ekliges an der Nase hatte.»Wette, du bist uberrascht, Harry zu sehen?«

»Nicht so uberrascht wie daruber, dich in einem Laden zu treffen, Weasley«, gab Malfoy zuruck.»Ich vermute mal, deine Eltern werden einen Monat lang hungern mussen, um das ganze Zeug bezahlen zu konnen.«

Ron lief so rot an wie Ginny. Er lie? seine Bucher ebenfalls in den Kessel fallen und sturzte auf Malfoy zu, doch Harry und Hermine packten ihn von hinten am Umhang.

»Ron!«, sagte Mr Weasley, der sich zusammen mit Fred und George zu ihnen durchwuhlte.»Was tust du da? Das ist Unsinn hier drin, la? uns rausgehen.«

»Schon, schon, schon – Arthur Weasley.«

Das war Mr Malfoy. Er stand da, die Hand auf Dracos Schulter gelegt, und sah sie mit demselben hohnischen Blick wie sein Sohn an.

»Malfoy«, sagte Mr Weasley und nickte mit kuhler Miene.

»Viel Arbeit im Ministerium, wie ich hore?«, sagte Mr Malfoy.»Diese ganzen Hausdurchsuchungen… Ich hoffe, man bezahlt Ihnen Uberstunden?«Er steckte die Hand in Ginnys Kessel und zog aus dem Haufen Lockhart-Bucher mit Hochglanzumschlagen ein altes, sehr ramponiertes Exemplar der Verwandlungen fur Anfanger hervor.

»Offensichtlich nicht«, sagte er.»Meine Gute, was nutzt es, eine Schande fur die gesamte Zaubererschaft zu sein, wenn man nicht einmal gut dafur bezahlt wird?«

Mr Weasley lief rot an, dunkler als Ron oder Ginny.»Wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine Schande fur die Zaubererschaft ist, Malfoy«, sagte er.

»Eindeutig«, sagte Mr Malfoy, und seine blassen Augen leuchteten zu den Grangers hinuber, die gebannt zusahen.»Mit solchen Leuten geben Sie sich ab, Weasley, und ich hatte gedacht, Ihre Familie konnte nicht noch tiefer sinken -«

Es gab ein metallisches Klingen, als Ginnys Kessel durch die Luft flog; Mr Weasley hatte sich auf Mr Malfoy gesturzt und ihn mit dem Rucken gegen ein Bucherregal geworfen; Dutzende dickleibige Zauberbucher klatschten auf ihre Kopfe;»Pack ihn, Dad«, rief Fred oder George; Mrs Weasley kreischte»Nein, Arthur, nein«; die Menge wich blitzschnell zuruck und warf noch mehr Regale um;»Meine Herren, bitte – bitte!«, rief der Verkaufer, und dann, lauter als alle andern -»Aufhoren damit, meine Herren, aufhoren -«

Durch das Meer von Buchern watete Hagrid auf sie zu. Im Handumdrehen hatte er Mr Weasley und Mr Malfoy voneinander getrennt. Mr Weasley blutete an der Lippe und Mr Malfoy hatte eine Enzyklopadie der Giftpilze ins Auge bekommen. Noch immer hielt er Ginnys altes Verwandlungsbuch in der Hand. Mit bosartig schimmernden Augen warf er es ihr entgegen.

»Hier, Madchen – nimm dein Buch – das ist alles, was dein Vater dir bieten kann -«Er befreite sich aus Hagrids Griff, trat auf Draco zu und sie stolzierten aus dem Laden.

»Du hattest ihn gar nicht beachten durfen, Arthur«, sagte Hagrid und ri? Mr Weasley beinahe von den Fu?en, wahrend er dessen Umhang zurechtzupfte.»Verdorben bis in den Kern, die ganze Familie, das wei? doch jeder – einem Malfoy darf man nicht zuhoren – boses Blut, das ist es – kommt jetzt – la?t uns von hier verschwinden.«

Der Verkaufer machte Anstalten, sie aufzuhalten, doch er reichte kaum bis zu Hagrids Hufte und schien es sich anders zu uberlegen. Die Grangers, vor Schreck zitternd, und Mrs Weasley, au?er sich vor Zorn, eilten durch die Stra?e.

»Ein gutes Beispiel fur deine Kinder – sich in aller Offentlichkeit zu prugeln – was mu? blo? Gilderoy Lockhart gedacht haben -«

»Er war zufrieden«, sagte Fred,»hast du ihn nicht gehort, als wir gegangen sind? Er hat den Typen vom Tagespropheten gebeten, ja die Schlagerei nicht zu vergessen – das sei die beste Werbung -«

Es war ein niedergeschlagenes Gruppchen, das sich auf den Weg zum Kamin im Tropfenden Kessel machte, von wo aus Harry, die Weasleys und all ihre Einkaufe mittels Flohpulver zum Fuchsbau zuruckreisten. Sie verabschiedeten sich von den Grangers, die den Pub in Richtung Muggelstra?e verlie?en; Mr Weasley wollte sie gerade fragen, wie es an Bushaltestellen zuging, verstummte jedoch sofort beim Anblick von Mrs Weasleys Miene.

Harry nahm die Brille ab und verstaute sie sicher in seiner Tasche, bevor er eine Prise Flohpulver nahm. Das war bestimmt nicht seine Lieblingsart zu reisen.

Die Peitschende Weide

Die Sommerferien gingen zu Ende, viel zu schnell nach Harrys Geschmack. Zwar freute er sich auf Hogwarts, doch dieser Monat im Fuchsbau war der glucklichste seines Lebens gewesen. Es fiel ihm schwer, Ron nicht zu beneiden, wenn er an die Dursleys dachte und daran, wie sie ihn wohl willkommen hei?en wurden, wenn er das nachste Mal im Ligusterweg auftauchte.

An ihrem letzten Abend zauberte Mrs Weasley ein uppiges Mahl aus Harrys Lieblingsspeisen, gekront von einem leckeren Siruppudding. Fred und George rundeten den Abend mit einer kleinen Vorstellung ihres Filibuster-Feuerwerks ab; sie fullten die Kuche mit roten und blauen Sternen, die mindestens eine halbe Stunde lang zwischen Wanden und Decke hin und her schossen. Dann war es Zeit fur den letzten Becher hei?en Kakao und furs Bett.

Am nachsten Morgen brauchten sie recht lange, um in die Gange zu kommen. Schon beim ersten Hahnenschrei wachten sie auf, doch merkwurdigerweise hatten sie alle noch eine ganze Menge zu erledigen: Mrs Weasley hetzte schlecht gelaunt herum und suchte Sockenpaare und Federkiele zusammen. Halb angezogen und mit angebissenen Toastscheiben in den Handen rannten sie standig auf den Treppen ineinander, und Mr Weasley brach sich beinahe den Hals, als er Ginnys Koffer uber den Hof zum Auto schleppte und dabei uber ein verirrtes Huhn stolperte.

Harry konnte sich nicht vorstellen, wie acht Leute, sechs gewaltige Koffer, zwei Eulen und eine Ratte in einen kleinen Ford Anglia passen sollten. Er hatte naturlich nicht mit Mr Weasleys Sonderausstattung gerechnet.

»Kein Wort davon zu Molly«, flusterte er Harry zu, als er den Kofferraum offnete und ihm zeigte, da? er magisch vergro?ert war, so da? die Koffer problemlos hineinpassen.

Als Harry, Ron, Fred, George und Percy endlich bequem auf der Ruckbank Platz genommen hatten, spahte Mrs Weasley durch die Scheibe ins Wageninnere:

»Die Muggel konnen doch mehr, als wir ihnen zutrauen, nicht wahr?«Sie und Ginny nahmen auf dem Vordersitz Platz, der sich auf die Gro?e einer Parkbank ausgedehnt hatte.»Von au?en kommt man nie auf den Gedanken, da? drinnen so viel Platz ist, oder?«

Mr Weasley lie? den Motor an und sie fuhren gemachlich uber den Hof Harry warf einen letzten Blick zuruck aufs Haus. Er hatte kaum Zeit, sich zu fragen, wann er es wieder sehen wurde, als sie auch schon anhielten: George hatte seine Kiste mit Filibuster-Feuerwerk vergessen. Funf Minuten spater kehrten sie mit quietschenden Reifen auf den Hof zuruck und Fred rannte los, um seinen Besen zu holen. Und sie waren kurz vor der Autobahn, als Ginny schreiend verkundete, sie habe ihr Tagebuch vergessen. Als sie endlich wieder in den Wagen stieg, waren sie schon sehr spat dran und die Gemuter waren gereizt.

Mr Weasley blickte auf die Uhr und dann zu seiner Frau hinuber.

»Molly, Liebling -«

»Nein, Arthur -«

»Kein Mensch wurde es sehen – dieser kleine Knopf hier ist fur einen Unsichtbarkeits-Servoantrieb, den ich eingebaut habe – der wurde uns in die Luft heben – und dann fliegen wir uber den Wolken, in zehn Minuten sind wir da, und niemand hatte den geringsten Schimmer -«

»Ich sagte nein, Arthur, nicht am hellichten Tag.«

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