wahrend das Publikum mitsang.
Und sie veranstalteten Amateurwettbewerbe. Frieda sah sorgfaltig den Lokalteil der Zeitung durch, um festzustellen, wo Wettbewerbe stattfanden. Sie ging mit Toby hin und sa? im Publikum, wahrend er seine Imitationen von Al Jolson, James Cagney und Eddie Cantor vortrug, und schrie laut: »Himmel! Was fur ein begabter Junge!« Toby gewann fast immer den ersten Preis.
Er war gro?er geworden, war aber immer noch dunn, ein ernstes Kind mit arglosen hellblauen Augen im Gesicht eines Cherubs. Wenn man ihn ansah, hatte man sofort den Eindruck von Unschuld. Er weckte den Wunsch, ihn zu umarmen, zu herzen und vor dem Leben zu schutzen. Die Menschen liebten ihn, und auf der Buhne spendeten sie ihm Beifall. Zum ersten Mal begriff Toby, wozu er bestimmt war: Er wurde ein Star werden, zuerst fur seine Mutter, an zweiter Stelle fur Gott.
Tobys Geschlechtstrieb begann sich zu regen, als er funfzehn war. Er pflegte im Badezimmer zu onanieren, dem einzigen Ort, an dem er ungestort sein konnte, aber das war nicht genug. Er stellte fest, dass er ein Madchen brauchte.
Eines Abends fuhr Clara Connors, die verheiratete Schwester eines Klassenkameraden, Toby von einem Botengang, den er fur seine Mutter gemacht hatte, nach Hause. Clara war eine hubsche Blondine mit gro?en Brusten, und als Toby neben ihr sa?, bekam er eine Erektion. Nervos lie? er seine Hand zu ihrem Scho? hinuber und unter ihren Rock gleiten, bereit, sich sofort zuruckzuziehen, falls sie schreien sollte. Clara war eher amusiert als bose, aber als Toby seinen Penis hervorholte und sie sah, wie gro? er war, lud sie ihn zum folgenden Nachmittag in ihr Haus und fuhrte Toby in die Freuden des Geschlechtsverkehrs ein. Es war ein phantastisches Erlebnis. Statt einer seifigen Hand hatte Toby ein weiches, warmes Gefa? gefunden, das pochte und nach seinem Penis griff. Claras Stohnen und ihre Schreie lie?en ihn immer wieder hart werden, so dass er einen Orgasmus nach dem anderen hatte, ohne das warme, nasse Nest zu verlassen. Fruher hatte er sich wegen der Gro?e seines Penis geschamt. Jetzt war er plotzlich stolz darauf. Clara konnte dieses Phanomen nicht fur sich behalten, und bald stellte Toby fest, dass er ein halbes Dutzend verheirateter Frauen in der Nachbarschaft begluckte.
Wahrend der nachsten zwei Jahre brachte Toby es fertig, beinahe die Halfte der Madchen in seiner Klasse zu entjungfern. Einige von Tobys Klassenkameraden waren Fu?ballhelden oder sahen besser aus als er oder waren reich – aber wo sie scheiterten, war Toby erfolgreich. Er war das Komischste und Reizendste, was die Madchen je gesehen hatten, und es war unmoglich, gegenuber diesem unschuldigen Gesicht und diesen versonnenen blauen Augen nein zu sagen.
In seinem letzten Schuljahr in der High School, er war achtzehn, wurde er ins Direktorzimmer gerufen. Dort befanden sich bereits Tobys Mutter mit grimmigem Gesicht, ein schluchzendes sechzehnjahriges Madchen namens Eileen Henegan und ihr Vater, ein Polizeibeamter in Uniform. Sowie Toby das Zimmer betrat, wusste er, dass er in gro?ten Schwierigkeiten war.
»Ich will gleich zur Sache kommen, Toby«, sagte der Direktor. »Eileen ist schwanger. Sie sagt, dass Sie der Vater ihres Kindes sind. Haben Sie korperliche Beziehungen zu ihr gehabt?«
Toby spurte, wie sein Mund trocken wurde. Alles, woran er denken konnte, war, wie sehr es Eileen gefallen hatte, wie sie gestohnt und nach mehr verlangt hatte. Und jetzt das!
»Antworte, du kleiner Bastard!« brullte Eileens Vater. »Hast du meine Tochter beruhrt?«
Toby blickte verstohlen zu seiner Mutter hinuber. Dass sie da war, um seine Schande mitzuerleben, besturzte ihn mehr als alles andere. Er hatte sie enttauscht, hatte sie blamiert. Sie wurde von seinem Benehmen angewidert sein. Toby fasste den Entschluss, nie wieder ein Madchen anzuruhren, solange er lebte, wenn er je aus dieser Sache herauskame, wenn Gott ihm nur dieses eine Mal helfen und eine Art Wunder geschehen lassen wurde. Er wurde sofort zu einem Arzt gehen und sich kastrieren lassen, um nie wieder an Sex zu denken und…
»Toby…« Jetzt sprach seine Mutter, mit strenger und kalter Stimme. »Bist du mit diesem Madchen ins Bett gegangen?« Toby schluckte, holte tief Atem und murmelte: »Ja, Mutter.« »Dann wirst du sie heiraten.« Das klang endgultig und entschieden. Sie sah das schluchzende, verquollene Madchen an. »Willst du das?«
»J-ja«, rief Eileen. »Ich liebe Toby.« Sie drehte sich zu Toby um. »Sie haben mich dazu gezwungen. Ich wollte ihnen deinen Namen nicht nennen.«
Ihr Vater, der Polizeisergeant, verkundete allen im Zimmer Anwesenden: »Meine Tochter ist erst sechzehn. Nach dem Gesetz handelt es sich um eine Vergewaltigung. Er konnte fur den Rest seines elenden Lebens ins Gefangnis kommen. Aber wenn er sie heiratet…«
Alle wandten sich um und sahen Toby an. Er schluckte wieder und sagte: »Ja, Sir. Es – es tut mir leid, dass es passiert ist.«
Wahrend der Fahrt nach Hause, die schweigsam verlief, sa? Toby unglucklich neben seiner Mutter. Er wusste, wie sehr er sie verletzt hatte. Jetzt musste er einen Job finden, um Eileen und das Kind zu ernahren. Wahrscheinlich wurde er im Fleischerladen arbeiten und seine Traume, all seine Zukunftsplane vergessen mussen. Als sie zu Hause waren, sagte seine Mutter zu ihm: »Komm nach oben.«
Toby folgte ihr in sein Zimmer hinauf, machte sich auf eine Strafpredigt gefa?t. Er sah zu, wie sie einen Koffer hervorholte und seine Anzuge einzupacken begann. Verwundert starrte Toby sie an. »Was tust du da, Mama?« »Ich? Ich tue gar nichts. Du tust etwas. Du reist ab.« Sie hielt inne, drehte sich um und blickte ihn voll an. »Hast du vielleicht geglaubt, dass ich dir erlauben wurde, dein Leben fur dieses Nichts von einem Madchen wegzuwerfen? Sie hat dich in ihr Bett gelassen, und sie wird ein Kind bekommen. Das beweist zwei Dinge – dass du menschlich bist und sie damlich ist! O nein – niemand legt meinen Sohn mit einer Heirat herein. Gott beabsichtigt, dich einen gro?en Mann werden zu lassen, Toby. Du fahrst nach New York, und wenn du ein beruhmter Star bist, wirst du mich nachkommen lassen.«
Er blinzelte sie tranenuberstromt an und flog in ihre Arme, und sie wiegte ihn an ihrem riesigen Busen. Toby fuhlte sich plotzlich verloren und verangstigt bei dem Gedanken, sie zu verlassen. Und doch erfullte ihn eine Erregung, die Freude daruber, ein neues Leben zu beginnen. Er wurde im Showgeschaft Einzug halten. Er wurde ein Star sein; er wurde beruhmt werden. Seine Mutter hatte es gesagt.
2.
Im Jahre 1939 war New York ein Mekka der Theaterwelt. Die Depression war voruber. Prasident Franklin Roosevelt hatte versprochen, dass nichts zu furchten sei als die Furcht selbst, dass Amerika die wohlhabendste Nation auf der Welt werden wurde, und so war es auch. Jedermann hatte Geld und gab es aus. Drei?ig Theaterstucke wurden am Broadway gespielt, und alle schienen Erfolge zu sein.
Toby kam in New York mit hundert Dollar an, die seine Mutter ihm gegeben hatte. Toby wusste, dass er reich und beruhmt werden wurde. Er wurde seine Mutter nachkommen lassen, und sie wurden in einem schonen Penthouse wohnen. Und sie wurde jeden Abend ins Theater gehen, um mit anzusehen, wie das Publikum ihm applaudierte. In der Zwischenzeit musste er einen Job finden. Er ging zu den Buhneneingangen aller Broadway- Theater und erzahlte den Leuten von all den Amateurwettbewerben, die er gewonnen hatte, und wie begabt er sei. Man warf ihn hinaus. In den Wochen, die Toby auf Jobsuche war, schmuggelte er sich in Theater und Nachtklubs und beobachtete die Arbeit der Spitzendarsteller, besonders der Komiker. Er sah Ben Blue und Joe E. Lewis und Frank Fay. Toby wusste, dass er eines Tages besser sein wurde als sie alle.
Da sein Geld zu Ende ging, nahm er einen Job als Tellerwascher an. Jeden Sonntagmorgen, wenn die Telefongebuhren niedrig waren, rief er seine Mutter an. Sie erzahlte Toby von der Aufregung, die sein Davonlaufen verursacht hatte.
»Du solltest sie sehen«, sagte seine Mutter. »Der Polizist kommt jeden Abend in seinem Streifenwagen her. Wie der angibt, konnte man denken, wir seien Verbrecher. Er fragt dauernd, wo du bist.«
»Und was antwortest du ihm?« fragte Toby angstlich.
»Die Wahrheit. Dass du dich wie ein Dieb in der Nacht aus dem Staub gemacht hast, und wenn ich dich je erwischte, wurde ich dir personlich den Hals umdrehen.«
Toby lachte schallend.
Im Sommer gelang es Toby, einen Job als Gehilfe eines Zauberkunstlers zu bekommen, eines untalentierten Pfuschers mit kleinen Glitzeraugen, der unter dem Namen »der gro?e Merlin« auftrat. Sie gastierten in einer Reihe zweitklassiger Hotels in den Catskills, und Tobys Hauptaufgabe bestand darin, die schwere