Jacob erzahlte, was sich auf der Farm ereignet hatte.

Anschlie?end befreite der Sheriff seinen desertierten Stallburschen von dem Knebel und fragte: »Stimmt das, Mann? Lug mich blo? nicht an. Du wei?t, ich merke das!«

»Es stimmt«, sagte Rohlfing kleinlaut. »Alles.«

»Auch, da? Barry Hood bei der Sache in Wasco mitgemacht hat?«

»Ja.«

»Luge!« schrie Wallace Hood. »Das ist ein Komplott!«

»Wirklich?« fragte Jacob. »Und weshalb ist Ihr Sohn so plotzlich erkrankt, als wir in die Stadt kamen und nach Dilger fragten? Wer hat gestern einen Schlagertrupp auf Mi? Sommer und mich gehetzt? Und warum haben Sie Ihren Bruder gerade gestern losgeschickt, um langst fallige Steuern einzutreiben?«

»Ja, das mochte ich auch wissen«, sagte der Sheriff. »Zumal mir Lester Kershaw erzahlt hat, du hattest ihm die Steuern bis zum Fruhjahr gestundet, Wallace!«

In dem Burgermeister ging eine Veranderung vor. Jegliche Energie schien ihn in Windeseile zu verlassen. Seine Schultern sackten nach vorn. Und sein eben noch so herrischer Gesichtsausdruck wirkte plotzlich schlaff.

Er setzte sich auf den einzigen Stuhl und sagte leise: »Ich kenne die ganze Geschichte erst seit gestern, Eric. Barry hat sie mir erzahlt, als der Reverend und die Deutschen hier herumschnuffelten. Vorher wu?te ich nur, da? irgend etwas in Wasco vorgefallen war. Ich hatte Barry schon den Umgang mit Pape - oder Rohlfing - verboten. Es hat alles nichts genutzt. Ich wollte Barry doch blo? beschutzen.«

Der eben noch so stolze Mann sah mitleidsuchend in die Runde.

*

Am nachsten Morgen, der Schneesturm hatte sich schon am vergangenen Nachmittag gelegt, verlie?en Jacob und Irene Hoodsville. Sie waren nicht traurig daruber.

Eric Hood hatte versprochen, fur eine ordentliche Gerichtsverhandlung zu sorgen, bei der sich Rohlfing und Barry Wood fur ihre Untaten verantworten sollten. Die Verhandlung sollte nicht in Hoodsville, sondern in Wasco stattfinden.

Joe Haslip und Blake Haggard sollten auf dem Friedhof bestattet werden, letzterer neben seinem Sohn.

»Ich freue mich«, sagte Irene, die neben Jacob auf dem Bock des Planwagens sa?, als die letzten Hauser von Hoodsville aus ihrem Blickfeld verschwanden.

»Worauf?«

»Darauf, das Weihnachtsfest zusammen mit Jamie, Martin und Urilla zu verbringen. Und mit dir.«

»Das freut mich auch«, sagte Jacob. »Nachstes Weihnachten feiern du und Jamie wohl mit Carl. Sobald der Schnee schmilzt, brechen wir auf nach Kalifornien.«

»Danke«, sagte Irene und druckte seinen Arm.

Jacob sah mit versteinertem Gesicht nach vorn und trieb die Pferde an.

ENDE

Und so geht das Abenteuer weiter

Die Wege der Freunde trennen sich: Wahrend Martin Bauer in Oregon bleibt, brechen Jacob und Irene nach Kalifornien auf. Dort hoffen sie Carl Dilger zu finden, Irenes Verlobten und Vater ihres kleinen Sohnes - auch wenn sich alles in Jacob gegen diese Suche straubt.

Sie sind noch nicht lange unterwegs, als sie Schusse horen: Ein kleiner Treck verteidigt sich gegen angreifende Indianer! Jacob kommt den Siedlern zu Hilfe, und sie schlie?en sich den Mannern und Frauen an.

Doch bald merken sie, da? etwas mit den Leuten nicht stimmt. Zu gro? ist deren Ha? auf die Roten, zu brutal ihre Vorgehensweise. Welches Geheimnis steckt hinter diesem

TRECK DER VERDAMMTEN von J.G. Kastner

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