Zieh ich des Weges, Sonne bald, bald Wolke — Und immer uber diesem Volke! 50. Den Kopf verloren. Sie hat jetzt Geist — wie kam's, dass sie ihn fand? Ein Mann verlor durch sie jungst den Verstand, Sein Kopf war reich vor diesem Zeitvertreibe: Zum Teufel gieng sein Kopf — nein! nein! zum Weibe! 51. Fromme Wunsche. «Mogen alle Schlussel doch Flugs verloren gehen, Und in jedem Schlusselloch Sich der Dietrich drehen!» Also denkt zu jeder Frist Jeder, der — ein Dietrich ist. 52. Mit dem Fusse schreiben. Ich schreib nicht mit der Hand allein: Der Fuss will stets mit Schreiber sein. Fest, frei und tapfer lauft er mir Bald durch das Feld, bald durchs Papier. 53. Ein Buch. Schwermuthig scheu, solang du ruckwarts schaust, Der Zukunft trauend, wo du selbst dir traust: Oh Vogel, rechn' ich dich den Adlern zu? Bist du Minerva's Liebling U-hu-hu? 54. Meinem Leser. Ein gut Gebiss und einen guten Magen — Diess wunsch' ich dir! Und hast du erst mein Buch vertragen, Vertragst du dich gewiss mit mir! 55. Der realistische Maler. «Treu die Natur und ganz!«— Wie fangt er's an: Wann ware je Natur im Bilde abgethan? Unendlich ist das kleinste Stuck der Welt! — Er malt zuletzt davon, was ihm gefallt. Und was gefallt ihm? Was er malen kann! 56. Dichter-Eitelkeit. Gebt mir Leim nur: denn zum Leime Find' ich selber mir schon Holz! Sinn in vier unsinn'ge Reime Legen — ist kein kleiner Stolz! 57. Wahlerischer Geschmack. Wenn man frei mich wahlen liesse, Wahlt' ich gern ein Platzchen mir Mitten drin im Paradiese: Gerner noch — vor seiner Thur! 58. Die krumme Nase. Die Nase schauet trutziglich In's Land, der Nuster blahet sich — Drum fallst du, Nashorn ohne Horn, Mein stolzes Menschlein, stets nach vorn! Und stets beisammen find't sich das: Gerader Stolz, gekrummte Nas.
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