Da sprach der Fiedelspieler: “Wenn ihr den Saiten mein Die guten Töne raubtet, eures Helmes Schein Müsste trübe werden dabei von meiner Hand, Wie ich auch reiten möge in der Burgonden Land.” (2338) Da wollt er zu ihm springen; doch war nicht frei die Bahn: Hildebrand sein Oheim hielt ihn mit Kräften an: “Ich sehe, du willst wüten in deinem dummen Zorn: Nun hätten wir auf immer meines Herrn Huld verlorn.” (2339) “Lasst los den Leuen, Meister, er ist so verwegen; Doch kommt er mir zu nahe,” sprach Volker der Degen, “Hätt er mit seinen Händen die ganze Welt erschlagen, Ich schlag ihn, dass er ein Widerwort nimmer wieder weiß zu sagen.” (2340) Darob erzürnte heftig den Bernern der Mut. Den Schild rückte Wolfhart, ein schneller Degen gut: Gleich einem wilden Leuen lief er auf ihn an; Die Schar seiner Freunde ihm rasch zu folgen begann. (2341) Mit weiten Sprüngen setzt' er bis vor des Saales Wand, Doch ereilt' ihn vor der Stiege der alte Hildebrand: Er sollte vor ihm selber nicht kommen in den Streit. Zu ihrem Willen fanden sie die Gäste gern bereit. (2342) Zu Hagen von Tronje sprang Meister Hildebrand: Man hörte Schwerter klingen beiden an der Hand. Sie waren sehr im Zorne das zeigte sich geschwind: Von der Helden Schwertern ging ein feuerroter Wind. (2343) Doch wurden sie geschieden in des Streites Not, Das taten die von Berne wie ihr Mut gebot. Da wandte sich von Hagen Meister Hildebrand: Da kam der starke Wolfhart auf den kühnen Volker gerannt. (2344) Er schlug den Fiedelspieler auf des Helmes Schein, Dass des Schwertes Schärfe drang auf die Spangen ein. Das vergalt mit Kräften der kühne Fiedelmann; Da schlug er Wolfharten, dass er zu straucheln begann. (2345) Feuers aus den Panzern hieben sie genug; Grimmen Hass jedweder zu dem andern trug. Da schied sie von Berne der Degen Wolfwein; Wär er kein Held gewesen, so konnt es nimmermehr sein. (2346) Gunther der Degen mit kampfbereiter Hand Empfing die starken Helden aus Amelungenland. Geiselher der Herre, die lichten Helme gut Macht' er in dem Sturme manchem nass und rot von Blut. (2347) Dankwart, Hagens Bruder, war ein grimmer Mann: Was er zuvor im Streite Herrliches getan An König Etzels Recken, schien alles nur ein Wind: Nun erst begann zu toben des kühnen Aldrians Kind. (2348) Ritschart und Gerbart, Helfrich und Wichart, In manchen Stürmen hatten die selten sich gespart: Das ließen sie wohl schauen die in Gunthers Lehn. Da sah man Wolfbranden auch im Sturme herrlich gehn. (2349) Da focht als ob er wüte der alte Hildebrand. Viel gute Recken mussten vor Wolfhartens Hand Auf den Tod getroffen sinken in das Blut: So rächten Rüdgers Wunden diese Recken kühn und gut. (2350) Da focht der Herzog Siegstab wie ihm der Mut gebot: Hei! Was guter Helme brach in des Sturmes Not Den Feinden gegenüber Dietrichens Schwestersohn! Er konnt in dem Sturme nicht gewaltiger drohn. (2351) Volker der starke, als er das ersah, Wie Siegstab der kühne aus harten Panzern da Bäche Blutes lockte, der Held geriet in Zorn: Er sprang ihm hin entgegen: Gar bald da hatte verlorn (2352) Von dem Fiedelspieler das Leben Siegestab: Volker ihm solche Proben seiner Künste gab, Er fiel von seinem Schwerte nieder in den Tod. Der alte Hilbrand rächte das wie ihm sein Eifer gebot. (2353) “O weh des lieben Herren,” sprach Meister Hildebrand,
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