verschlissenen Ruschenkragen und dazu passende Spitzensaume an den Armeln.
Es klopfte und Mrs Weasley trat mit einem Arm voll frisch gewaschener Hogwarts-Umhange ein.
»Bitte sehr«, sagte sie und verteilte sie zwischen den beiden.»Und jetzt pa?t auf, da? ihr sie richtig einpackt, damit sie nicht knittern.«
»Mum, du hast mir Ginnys neues Kleid gegeben«, sagte Ron und hielt seiner Mutter das Samtkleid hin.
»Wie kommst du darauf«, sagte Mrs Weasley.»Das ist fur dich. Dein Festumhang.«
»Mein was?«, sagte Ron wie vom Donner geruhrt.
»Dein Festumhang!«, wiederholte Mrs Weasley.»Auf der Schulliste hei?t es, ihr braucht dieses Jahr einen Umhang… fur festliche Anlasse.«
»Du machst Witze«, sagte Ron unglaubig.»Das Teil zieh ich nie und nimmer an.«
»Alle tragen so was, Ron!«, sagte Mrs Weasley verdrossen.»Die sehen nun mal so aus! Dein Vater hat welche fur schicke Partys!«
»Bevor ich so was anziehe, geh ich lieber splitternackt«, sagte Ron verbissen.
»Stell dich nicht so an«, sagte Mrs Weasley,»du brauchst unbedingt einen Festumhang, das steht auf der Liste! Fur Harry hab ich auch einen… zeig ihn mal, Harry…«
Mit leise bebender Hand offnete Harry das letzte Paket auf seinem Feldbett. Es war jedoch nicht so ubel, wie er befurchtet hatte; sein Festumhang hatte keine Ruschen; tatsachlich sah er ungefahr so aus wie seine Schulumhange, nur war er nicht schwarz, sondern grun.
»Ich dachte, der bringt deine Augenfarbe gut zur Geltung, mein Lieber«, sagte Mrs Weasley vergnugt.
»Na also, der ist in Ordnung!«, sagte Ron und musterte zornig Harrys Umhang.»Warum hab ich nicht auch so einen gekriegt?«
»Weil… na ja, ich mu?te deinen im Secondhandladen besorgen, und da hatten sie nicht so viel Auswahl«, sagte Mrs Weasley errotend.
Harry starrte auf seine Fu?e. Liebend gern hatte er all sein Geld im Gringotts-Verlies mit den Weasleys geteilt, doch er wu?te, sie wurden es niemals annehmen.
»Den zieh ich nicht an«, sagte Ron hartnackig.»Nie und nimmer.«
»Schon«, fauchte Mrs Weasley.»Dann geh nackt. Und Harry, pa? auf, da? du ein Foto von ihm machst. Damit ich mal was zu lachen hab, meine Gute aber auch.«
Sie ging hinaus und schlug die Tur hinter sich zu. Vom Fenster her kam ein merkwurdiges Spotzen und Keuchen. Pigwidgeon wurgte an einem Eulenkeks, der zu gro? fur seinen Hals war.
»Warum hab ich eigentlich immer nur Schrott?«, sagte Ron zornig und ging hinuber, um Pigwidgeons Schnabel zu entrumpeln.
Im Hogwarts-Express
Dustere Stimmung lag in der Luft, als Harry am nachsten Morgen erwachte, denn die Sommerferien waren nun endgultig vorbei. Der Regen klatschte noch immer schwer gegen die Scheiben, wahrend er in Jeans und Sweatshirt schlupfte – die Umhange wollten sie erst im Hogwarts-Express anziehen. Er machte sich mit Ron, Fred und George auf den Weg nach unten zum Fruhstuck und hatte gerade den Treppenabsatz im ersten Stock erreicht, als Mrs Weasley mit gequalter Miene am Fu? der Treppe erschien.
»Arthur!«, rief sie durchs Treppenhaus.»Arthur! Dringende Nachricht vom Ministerium!«
Mr Weasley erschien, den Umhang verkehrt herum an, trippelte an Harry vorbei, der sich an die Wand drucken mu?te, und verschwand unten in der Kuche. Als sie kurz danach hinzukamen, fanden sie Mrs Weasley aufgeregt in den Schubladen des Geschirrschranks wuhlen -»Hier hatte ich doch irgendwo 'ne Feder liegen!«-, wahrend sich Mr Weasley uber das Feuer gebeugt mit jemandem unterhielt -
Harry schlo? die Augen und offnete sie wieder, denn er war sich nicht sicher, ob er richtig sah.
Inmitten der Flammen sa? ein gro?es bartiges Ei, und dieses Ei war Amos Diggory. Das Ei redete hastig auf Mr Weasley ein, ohne sich von den umherstiebenden Funken und den um seine Ohren zungelnden Flammen auch nur im Geringsten storen zu lassen.
»… Muggelnachbarn haben Larm und Schreie gehort und deshalb diese, wie hei?en sie noch mal – Blitzisten gerufen. Arthur, du mu?t da unbedingt hin!«
»Hier, bitte!«, keuchte Mrs Weasley und druckte ihrem Mann ein Blatt Pergament, ein Flaschchen Tinte und eine zerzauste Feder in die Hand.
»- wir konnen wirklich von Gluck reden, da? ich davon gehort hab«, sagte Mr Diggorys Kopf.»Ich mu?te heute recht fruh ins Buro, um ein paar Eulen wegzuschicken, und da hab ich all diese Leute von Mi?brauch der Magie losfliegen sehen – wenn Rita Kimmkorn Wind davon kriegt, Arthur -«
»Was hat Mad-Eye denn nun genau gesehen?«, fragte Mr Weasley, schraubte das Tintenflaschchen auf und fullte seine Feder, um sich Notizen zu machen.
Mr Diggory rollte mit den Augen.»Jemand habe sich in seinem Hof rumgetrieben, sagte er. Er sei auf sein Haus zugeschlichen, doch seine Mulleimer hatten sich auf ihn gesturzt.«
»Was haben die Mulleimer gemacht?«, fragte Mr Weasley eifrig kritzelnd.
»Einen Hollenlarm und den ganzen Mull durch die Gegend gepfeffert, soviel ich wei?«, sagte Mr Diggory.»Als dann die Blitzisten auftauchten, ist offenbar immer noch einer umhergetorkelt -«
Mr Weasley stohnte auf.»Und was ist mit dem Eindringling?«
»Arthur, du kennst doch Mad-Eye«, sagte Mr Diggorys Kopf unter erneutem Augenrollen.»Jemand, der sich mitten in der Nacht in seinen Hof schleicht? Wahrscheinlich lauft irgendwo eine zu Tode erschreckte Katze herum, dekoriert mit Kartoffelschalen. Aber sobald Mad-Eye den Leuten von der Mi?brauchsbekampfung in die Hande fallt, ist er erledigt – denk mal an seine Vorstrafen – wir mussen ihm irgendeine Kleinigkeit anhangen, etwas aus deiner Abteilung – was kriegt man fur explodierende Mulleimer?«
»Eine Verwarnung war drin«, sagte Mr Weasley stirnrunzelnd und schrieb immer noch hastig.»Mad-Eye hat seinen Zauberstab nicht benutzt? Er selbst hat niemanden angegriffen?«
»Ich wette, er ist aus dem Bett gesprungen und hat angefangen, alles zu verhexen, was er vom Fenster aus erreichen konnte«, sagte Mr Diggory,»aber die werden Schwierigkeiten haben, das zu beweisen; Verletzte gibt es namlich nicht.«
»Gut, ich mu? los«, sagte Mr Weasley, stopfte das Pergament mit den Notizen in die Tasche und huschte aus der Kuche.
Mr Diggorys Kopf wandte sich Mrs Weasley zu.
»Tut mir Leid, Molly«, sagte er etwas ruhiger,»da? ich euch heute so fruh storen mu?te… aber Arthur ist nun mal der Einzige, der Mad-Eye da raushauen kann, und Mad-Eye sollte heute eigentlich seine neue Stelle antreten. Warum er ausgerechnet letzte Nacht…«
»Schon gut, Amos«, sagte Mrs Weasley.»Magst du nicht ein wenig Toast mit Butter, bevor du gehst?«
»O danke, da sag ich nicht nein.«
Mrs Weasley nahm ein Stuck gebutterten Toast von einem Stapel auf dem Kuchentisch, steckte es in die Feuerzange und schob es Mr Diggory in den Mund.
»Manke«, schmatzte Mr Diggory und verschwand mit einem leisen Plopp.
Harry horte, wie sich Mr Weasley hastig von Bill, Charlie, Percy und den Madchen verabschiedete. Funf Minuten spater tauchte er wieder in der Kuche auf, sich hastig kammend, den Umhang jedoch richtig herum an.
»Ich mu? mich beeilen – ein gutes Schuljahr wunsch ich euch, Jungs«, rief er Harry, Ron und den Zwillingen zu, warf sich einen weiteren Umhang uber die Schulter und machte Anstalten zu disapparieren.»Molly, macht es dir was aus, die Kinder nach King's Cross zu bringen?«
»Ist schon gut«, sagte Mrs Weasley.»Kummere du dich um Mad-Eye, wir kommen schon klar.«
Kaum war Mr Weasley verschwunden, traten Bill und Charlie in die Kuche.»Hat hier jemand was von Mad-Eye gesagt?«, fragte Bill.»Was hat er jetzt schon wieder ausgefressen?«
»Er behauptet, jemand habe versucht, letzte Nacht in sein Haus einzubrechen«, sagte Mrs Weasley.
»Mad-Eye Moody?«, sagte George nachdenklich, wahrend er seinen Toast mit Marmelade bestrich»Ist das nicht dieser durchgeknallte -«