uberall hin, nur nicht auf das Pferd zwei Meter vor ihnen. Es schien nur zwei andere Schuler zu geben, die es auch sehen konnten: ein sehniger Junge aus Slytherin direkt hinter Goyle, der das Pferd beim Fressen mit einem Ausdruck gro?ten Widerwillens betrachtete; und Neville, dessen Augen dem umherschlagenden, schwarzen Schwanz folgten.
»Oh, und hier kommt noch eins!«Sagte Hagrid stolz, als ein zweites schwarzes Pferd aus den dunklen Baumen auftauchte, seine lederartigen Flugel dicht an seinen Korper faltete und seinen Kopf senkte, um gierig von dem Fleisch zu fressen.»Jetzt…Hande hoch, wer kann sie sehen?«
Harry freute sich enorm, denn er fuhlte, da? er nun wenigstens das Geheimnis dieser Pferde verstehen wurde. Er hob seine Hand. Hagrid nickte ihm zu.
»Yeah…yeah, Ich wu?te Du wurdest das konnen Harry,«sagte er ernsthaft.»Und du auch, Neville, nich? Und -«
»Entschuldigung,«sagte Malfoy mit spottischer Stimme,»aber was genau sollten wir denn sehen konnen?«
Als Antwort zeigte Hagrid auf den Kuhkadaver auf dem Boden.
Die ganze Klasse starrte einige Sekunden darauf, dann keuchten mehrere von ihnen, und Parvati quiekte. Harry verstand warum: Fleischstucke, die sich wie von selbst von den Knochen losten und dann im Nichts verschwanden, mu?ten schon sehr merkwurdig aussehen…»Was tut das?«wollte Parvati mit angstlicher Stimme wissen und zog sich hinter den nachsten Baum zuruck.
»Wer i?t das?«
»Thestrals«sagte Hagrid stolz, und Hermine neben Harrys Schulter gab ein leises, verstehendes»Oh!«von sich.
»Hogwarts hat»ne ganze Herde davon hier drinnen. Nun, wer wei? -?«
»Aber sie sind wirklich, wirklich ungut«unterbrach ihn Parvati, alarmiert aussehend.»Sie sollen den Menschen, die sie sehen konnen, alle moglichen Arten von schrecklichem Ungluck bringen. Professor Trelawney hat mir mal erzahlt -«
»Nein, nein, nein«sagte Hagrid glucksend,»das ist blo? Aberglaube, so ist das, sie sind nicht ungut, sie sind verflixt clever und nutzlich! Sicher, der Haufen hier kriegt nicht viel zu arbeiten, meistens ziehen sie nur die Schulkutschen, es sei denn Dumbledore macht»ne lange Reise und will nicht apparieren – und hier sind noch mehr, seht hin -«
Zwei weitere Pferde kamen leise zwischen den Baumen hervor, eines von ihnen zog sehr dicht an Parvati vorbei.
Die zitterte und druckte sich selbst noch dichter gegen den Baum, wahrend sie sagte:»Ich denke ich habe etwas gefuhlt, ich glaube es ist bei mir in der Nahe!«
»Keine Sorge, es wird dir nix tun,«sagte Hagrid geduldig.»Gut, wer kann mir sagen warum manche von euch sie sehen konnen und manche nich?«
Hermine hob ihre Hand.
»Dann mal los«sagte Hagrid und strahlte sie an.
»Die einzigen Menschen, die in der Lage sind, Thestrals zu sehen«sagte sie,»sind Menschen, die den Tod gesehen haben.«
»Das stimmt genau«sagte Hagrid feierlich,»10 Punkte fur Gryffindor. Nun, Thestrals -«
Professor Umbridge war angekommen. Sie stand einige Meter von Harry entfernt, trug wieder ihren grunen Hut und den Umhang und hielt ihr Klemmbrett bereit. Hagrid, der noch nie zuvor den gekunstelten Husten von Umbridge gehort hatte, betrachtete leicht besorgt das ihm am nachsten stehende Thestral. Er hatte offensichtlich den Eindruck, dieses hatte das Gerausch verursacht.
»Oh hallo!«sagte Hagrid, lachelnd, weil er den Ursprung des Gerausches gefunden hatte.
»Sie haben die Nachricht erhalten, die ich ihnen heute Morgen in ihre Hutte geschickt habe?«sagte Umbridge mit der selben lauten und langsamen Stimme, die sie ihm gegenuber schon fruher benutzt hatte, so als wurde sie zu jemandem sprechen, der sowohl auslandisch, als auch langsam im Denken war.»Die ihnen gesagt hat, da? ich ihre Unterrichtsstunde inspizieren wurde?«
»Oh, yeah,«sagte Hagrid strahlend,»also wie sie sehen konnen. – oder, ich wei? nich – konnen sie? Wir nehmen heute Thestrals durch -«
»Verzeihung?«sagte Umbridge laut, legte ihre gewolbte Hand hinter ihr Ohr und runzelte die Stirn.»Was haben sie gesagt?«
Hagrid sah leicht irritiert aus.
»Ah –
Er schlug hoffnungsvoll mit seinen riesigen Armen. Professor Umbridge zog die Augenbrauen hoch und murmelte, wahrend sie eine Notiz auf ihrem Klemmbrett machte, vor sich hin:
»Also… jedenfalls…» sagte Hagrid, drehte sich wieder zur Klasse zuruck und sah etwas verwirrt aus,»ehm… was habe ich gerade gesagt?«
»Oh, yeah,«sagte Hagrid und warf einen unbehaglichen Blick auf Umbridges Klemmbrett. Aber er zog es tapfer weiter durch.»Yeah, ich wollte euch erzahlen, wie es kommt, da? wir eine Herde haben. Yeah, also, wir haben mit einem mannlichen und funf weiblichen angefangen. Der hier,«er tatschelte das Pferd, das zuerst erschienen war,«sein Name ist Tenebrus, er ist mein besonderer Liebling, der erste der hier im Wald geboren wurde -».»Sind sie sich daruber im Klaren«sagte Umbridge laut, ihn unterbrechend,»da? Thestrals vom Zaubereiministerium als»gefahrlich«klassifiziert wurden?«
Harrys Herz wurde schwer wie ein Stein, aber Hagrid gluckste nur.
»Thestrals sind nich gefahrlich! Na gut, vielleicht bei?en sie ein Stuck aus einem heraus, wenn man sie wirklich argert
– «
»Nein – kommen sie schon!«sagte Hagrid, inzwischen ein wenig beunruhigt aussehend,»Ein Hund wird zuschnappen wenn man ihm den Koder hinhalt, oder nich? – Thestrals haben blo? einen schlechten Ruf wegen dieser Geschichte mit dem Tod – die Leute denken gewohnlich, da? sie ein schlechtes Vorzeichen sind, nich wahr? Haben«s blo? nich verstanden, nich wahr?«
Umbridge antwortete nicht; sie schrieb ihre letzte Notiz zu ende, dann sah sie zu Hagrid hoch und sagte, wieder sehr laut und langsam:»Bitte unterrichten sie weiter wie gewohnlich. Ich werde inzwischen herumgehen,«sie tat so, als wurde sie laufen (Malfoy und Pansy Parkinson lachten still in sich hinein)»zwischen den Schulern«(Sie zeigte rundum auf einzelne Mitglieder der Klasse)»und werde sie befragen.«Sie zeigte auf ihren Mund, um Sprechen anzudeuten.
Hagrid starrte sie an. Es war offensichtlich, da? er nicht begreifen konnte, warum sie sich benahm, als sei er nicht in der Lage, normales Englisch zu verstehen. Hermine standen jetzt Tranen der Wut in den Augen.
»Du altes Weib, du bosartiges altes Weib!«flusterte sie, wahrend Umbridge auf Pansy Parkinson zuging.»Ich wei?, was du hier machst, du schreckliche, verdrehte, tuckische -«
»Ah… jedenfalls,«sagte Hagrid, der offensichtlich darum kampfte, seinen roten Faden wiederzufinden,»also -
Thestrals. Yeah. Nun, es gibt»ne Menge gute Sachen uber sie…«
»Findest du,«sagte Professor Umbridge mit schriller Stimme zu Pansy Parkinson,»da? du in der Lage bist, Professor Hagrid zu verstehen, wenn er spricht?«
Wie Hermine, so hatte auch Pansy Parkinson Tranen in den Augen, aber das waren Lachtranen; ihre Antwort war tatsachlich etwas zusammenhanglos, weil sie versuchte, ihr Kichern zu unterdrucken.
»Nein… weil… es klingt… meistens… wie Gegrunze…«