Umbridge kritzelte auf ihrem Klemmbrett. Die wenigen unverletzten Teile von Hagrids Gesicht roteten sich, aber er versuchte, so zu tun, als hatte er Pansy Parkinsons Antwort nicht gehort.
»Ah… yeah… gute Sachen uber Thestrals. Also, wenn sie erst mal gezahmt sind, wie dieser Haufen, kann man nicht mehr verloren gehen. Super Orientierungssinn, man mu? ihnen nur sagen, wohin man will -«
»Vorausgesetzt, man nimmt an, da? sie einen verstehen konnen,«sagte Malfoy laut, und Pansy Parkinson brach mit einem erneuten Lachanfall zusammen. Professor Umbridge lachelte sie nachsichtig an und drehte sich zu Neville um.
»Du kannst die Thestrals sehen, Longbottom, nicht wahr?«fragte sie.
Neville nickte.
»Wen hast du sterben sehen?«fragte sie in gleichgultigem Ton.
»Meinen… meinen Gro?vater,«sagte Neville.
»Und was haltst du von ihnen?«sagte sie und wedelte mit ihrer plumpen Hand in Richtung der Pferde, die inzwischen den Kadaver bis fast auf die Knochen abgefressen hatten.
»Ahm,«sagte Neville nervos, mit einem Blick zu Hagrid.»Nun, sie sind… ah… OK…«
»Nein!«Sagte Neville und sah besturzt aus,»ich habe keine Angst vor ihnen!«
»Schon gut,«sagte Umbridge. Sie tatschelte Neville die Schulter mit einem Lacheln, das wohl ein verstandnisvolles sein sollte, aber auf Harry wirkte es einfach fies.»Nun, Hagrid,«sie drehte sich herum, um ihn wieder anzusehen, und sprach wieder mit dieser lauten, langsamen Stimme,» ich glaube, ich wei? jetzt genug, um klarzusehen. Sie erhalten«
(sie tat so, als wurde sie etwas aus der Luft vor sich nehmen)»die Ergebnisse ihrer Inspektion«(sie zeigte auf das Klemmbrett)»in 10 Tagen.«Sie hielt 10 plumpe Finger hoch. Dann hastete sie, ihr Lacheln breiter und krotenartiger als jemals zuvor unter ihrem grunen Hut, aus ihrer Mitte davon. Sie hinterlie? Malfoy und Pansy Parkinson vor Lachen geschuttelt, Hermine regelrecht zitternd vor Zorn, und Neville verwirrt und traurig aussehend…»Dieser dreckige, lugende, verdrehte alte Wasserspeier!«wutete Hermine eine halbe Stunde spater, als sie durch die Wege, die sie vorher in den Schnee getrampelt hatten, zum Schlo? zuruckgingen.»Seht ihr, was sie vorhat?
Das ist wieder ihr Problem, das sie mit den Halbblutern hat, sie versucht, aus Hagrid eine Art damlichen Troll zu machen, nur weil er eine Riesin zur Mutter hatte – und oh, das ist nicht fair, das war uberhaupt keine schlechte Stunde -
ich meine, na gut, wenn es wieder Knallrumpfige Kroter gewesen waren, aber Thestrals sind in Ordnung – tatsachlich sind sie fur Hagrid sogar richtig gut!«
»Umbridge hat gesagt, sie seien gefahrlich,«sagte Ron.
»Ach, es ist so wie Hagrid gesagt hat, sie konnen auf sich selbst aufpassen,«sagte Hermine ungeduldig.» Ich vermute, eine Lehrerin wie Raue-Pritsche wurde sie uns normalerweise nicht vor dem UTZ-level zeigen, aber, nun, sie
»Tust du das?«Fragte Harry sie leise.
Sie sah plotzlich geschockt aus.
»Oh, Harry, – es tut mir leid – nein, naturlich nicht – es war wirklich dumm von mir, das zu sagen.«
»Schon OK,«sagte er rasch,»Keine Sorge.«
»Es uberrascht mich, da? so viele Leute sie sehen konnten,«sagte Ron.»Drei aus einer Klasse -«
»Yeah, Weasley, wir haben uns gerade etwas gefragt«ertonte eine hamische Stimme. Keiner von ihnen hatte in dem alles umhullenden Schnee gehort, da? Malfoy, Crabbe und Goyle direkt hinter ihnen herliefen.
»Glaubst Du eigentlich, wenn Du jemanden beobachten wurdest, der ihn abschnuffelt, da? du dann den Quaffel besser sehen konntest?«
Er, Crabbe und Goyle brullten vor Lachen, wahrend sie sich weiter durch den Schnee arbeiteten, dann begannen sie im Chor zu singen» Weasley ist unser Konig.«Rons Ohren wurden scharlachrot.
»Ignorier sie, ignorier sie einfach,«sagte Hermine, wahrend sie ihren Zauberstab zuckte und erneut den Spruch anwendete, der hei?e Luft produzierte, so da? sie ihnen einen einfacheren Weg in den unberuhrten Schnee zwischen sich und den Gewachshausern schmelzen konnte.
Es wurde Dezember, was mehr Schnee und eine richtige Lawine an Hausaufgaben fur die Funftklassler mit sich brachte. Und auch Rons und Hermines Pflichten als Vertrauensschuler wurden immer muhsamer, als es auf Weihnachten zuging. Sie hatten die Auftrage, das Dekorieren der Burg zu leiten (»Versuch mal, Lametta aufzuhangen, wenn Peeves das andere Ende halt und versucht, dich damit zu erwurgen,«sagte Ron«), aufzupassen, da? die Erst- und Zweitklassler ihre Pausen wegen der klirrenden Kalte im Gebaude verbrachten (»Und sie sind freche kleine Rotznasen, wei?t du, wir waren ganz sicher nicht so unverschamt, als wir in der ersten Klasse waren,«sagte Ron) und abwechselnd mit Argus Filch, der argwohnte, da? sich die Ferienstimmung in einem Ausbruch von Zauberer-Duellen au?ern konnte,
Kontrollgange auf den Fluren zu machen (»Er hat nur Stroh im Kopf, dieser Kerl,«sagte Ron wutend). Sie hatten so viel zu tun, da? Hermine sogar aufhorte, Mutzen fur die Hauselfen zu stricken und sich argerte, weil nur noch drei fehlten.
»All die armen Elfen, die ich noch nicht befreit habe, jetzt mussen sie uber Weihnachten hier bleiben, weil es nicht genug Hute gibt!«
Harry, der es nicht ubers Herz brachte, ihr zu sagen, da? Dobby alles einsammelte, was sie strickte, beugte sich tiefer uber seinen Aufsatz fur Geschichte der Zauberei. Er wollte sowieso nicht uber Weihnachten nachdenken. Zum ersten Mal in seiner Schulzeit wunschte er sich, die Ferien nicht in Hogwarts zu verbringen. Mit seinem Quidditch-Verbot und der Sorge daruber, ob Hagrid auf Bewahrung gesetzt werden wurde, nahm er diesem Ort zur Zeit einiges sehr ubel. Das einzige, worauf er sich wirklich freute, waren die DA-Treffen, aber sie wurden in den Ferien ausfallen mussen, weil fast jeder der DA die Zeit mit seiner Familie verbringen wurde. Hermine wurde mit ihren Eltern Ski fahren, eine Tatsache, die Ron kostlich amusierte, der noch nie davon gehort hatte, da? Muggel schmale Holzstucke an ihre Fu?e banden, um damit Berge hinunter zu gleiten. Ron fuhr nach Hause zum Fuchsbau. Harry stand einige Tage voller Neid durch, bis Ron als Antwort auf Harrys Frage, wie er Weihnachten nach Hause kommen wolle, sagte:»Aber du kommst doch mit! Hab ich das nicht gesagt? Mam hat mir schon vor Wochen geschrieben und gesagt, da? ich dich einladen soll!«
Hermine verdrehte die Augen, aber Harrys Laune stieg schlagartig: Der Gedanke, Weihnachten im Fuchsbau zu verbringen, war einfach gro?artig, obwohl er etwas verdorben wurde von Harrys Schuldgefuhlen, weil er die Ferien nicht mit Sirius wurde verbringen konnen. Er fragte sich, ob er moglicherweise Mrs Weasley uberzeugen konnte,.seinen Patenonkel zu dem Fest einzuladen. Obwohl er bezweifelte, da? Dumbledore Sirius uberhaupt erlauben wurde,
Grimmauld Place zu verlassen, konnte er den Gedanken nicht verhindern, da? Mrs Weasley ihn vielleicht nicht da haben wollen wurde; sie lagen sich so oft in den Haaren. Sirius hatte seit seinem letzten Erscheinen im Feuer uberhaupt keinen Kontakt zu Harry aufgenommen, und obwohl Harry wu?te, da? der Versuch, Verbindung mit ihm aufzunehmen, nicht klug ware, solange Umbridge standig auf Lauer lag, gefiel ihm der Gedanke nicht, wie Sirius allein in dem alten Haus seiner Mutter sa? und sich vielleicht zusammen mit Kreacher ein einsames Knallbonbon teilte.
Harry kam zum letzten DA-Treffen vor den Ferien zu fruh im Raum fur Bedarfsfalle an und war sehr froh daruber, denn als die Fackeln sich entzundeten, sah er, da? Dobby es ubernommen hatte, den Raum weihnachtlich zu schmucken. Er wu?te, da? es der Elf gewesen war, weil niemand sonst hundert goldene Kugeln an die Decke gebunden hatte, von denen jede ein Bild von Harry trug und die Aufschrift:»HAVE A VERY HARRY CHRISTMAS!«
Harry hatte es gerade geschafft, die letzten davon abzunehmen, als die Tur sich knarrend offnete und Luna Lovegood hereinkam, vertraumt wie ublich aussehend.
»Hallo,«sagte sie unbestimmt und schaute auf das, was von der Dekoration ubrig war.»Die sind schon, hast du sie aufgehangt?«