»Und du stiehlst kein Essen aus dem Eisschrank.«
»Okay.«
»Ich werde deine Tur abschlie?en.«
»Mach das.«
Onkel Vernon sah Harry wutend und zweifelnd an, verunsichert durch Harrys Verhalten, dann stampfte er aus dem Raum und schloss die Tur hinter ihm. Harry horte, wie sich zunachst der Schlussel im Schloss drehte und dann Onkel Vernon die Treppenstufen schwer hinunter ging.
Ein paar Minuten spater horte er die Autoturen schlagen, den Motor anspringen und das unverkennbare Gerausch eines wegfahrenden Autos.
Harry empfand nichts besonders, als die Dursleys das Haus verlie?en, es war ihm egal, ob sie da waren oder nicht. Er konnte sich nicht aufraffen, aufzustehen und das Licht in seinem Schlafzimmer anzumachen. Der Raum wurde immer dunkler und er horte liegend die Gerausche der Nacht durch das Fenster, welches die ganze Zeit offen stand, wartend auf Hedwigs Ruckkehr.
Das leere Haus knarrte um ihn herum, die Rohre gurgelten. Harry lag auf dem Bett, versunken in Elend.
Dann, sehr leise, horte er ein Klirren unten in der Kuche. Er sa? aufrecht und lauschte gespannt. Die Dursleys konnten noch nicht zuruck sein – das ware zu fruh gewesen und er hatte auch nicht ihr Auto gehort.
Es war still fur einige Sekunden, dann horte er Stimmen.
Einbrecher, dachte er, und er rutsche aus dem Bett auf seine Fu?e – aber eine halbe Sekunde spater wurde ihm klar, da? Einbrecher aufpassen wurden, da? sie nicht so laut sprechen wurden und leise war das, was sich in der Kuche bewegte, nun wirklich nicht.
Er nahm seinen Zauberstab von dem Nachttisch und stand hinter seiner Schlafzimmertur, horte mit seiner ganzen Kraft.
Im nachsten Moment gab das Schloss einen lauten Klick von sich und die Tur schwang vor Harry auf. Bewegungslos stand Harry in der Tur und spitzte die Ohren, ob er noch weitere Gerausche horen wurde. Aber es kam nichts. Er scheute einen Moment, dann schlich er zum Treppenanfang.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Da standen Leute in der schattigen Halle, Schatten schimmerten durch die Glastur.
Es waren acht oder neun und alle guckten ihn an.
»Nimm deinen Zauberstab herunter, Junge, bevor du jemandem das Auge herauszauberst!«sagte eine tiefe, grummelige Stimme.
Harrys Herz schlug unkontrolliert. Er kannte die Stimme, aber er wollte den Zauberstab nicht hinunter nehmen.
»Professor Moody?«fragte er vorsichtig.
»Komm runter, wir wollen dich ganz sehen.«
Harry nahm seinen Stab hinunter, aber er war immer noch vorsichtig. Er hatte wirklich gute Grunde, vorsichtig zu sein.
Er hatte schlie?lich neun Monate damit verbracht, heraus zu finden, da? es nicht Moody war sondern ein Betruger, welcher versucht hatte, unmaskiert Harry umzubringen. Doch bevor er sich uberlegen konnte, was er nun tun sollte, kam eine leise beruhigende Stimme von unten herauf:
»Es ist alles okay Harry. Wir sind gekommen, ob dich hier wegzubringen.«.Harrys Herz stockte. Er kannte diese Stimme ebenfalls, obwohl er sie uber ein Jahr nicht gehort hatte.
»P-Professor Lupin?«fragte er misstrauisch.»Sind sie das?«
»Warum stehen wir alle hier uberhaupt im Dunkeln?«sagte eine dritte weibliche Stimme.»Lumos.«
Einen Zauberstabschwung spater wurde die Halle von magischem Licht erfullt. Harry blinzelte. Die Leute standen am Fu? der Treppe und blickten zu ihm hinauf.
Remus Lupin stand am nachsten zu ihm. Obwohl er noch jung war, sah Lupin mude und krank aus. Er hat mehr graue Haare bekommen, seitdem Harry ihn zuletzt gesehen hatte und sein Umhang sah noch schabiger aus.
Nichtsdestotrotz lachelte er Harry an und Harry versuchte trotz seines Schocks zuruckzulacheln.
»Ohh. Er sieht genau so aus wie ich es mir dachte!«sagte die Hexe, die den Licht-Zauberstab in der Hand hielt. Sie war die jungste in der Halle, sie hatte ein rotgefarbtes Gesicht, dunkle blinkende Augen und kurzes stachliges Haar, welches einen violetten Schimmer hatte.
»Guck dir Harry an!«
»Ja, ich weiss was du meinst, Remus.«Sagte ein anderer schwarzer Zauberer, der am weitesten entfernt stand – er hatte eine tiefe, langsame Stimme und trug einen einzelnen goldenen Ring in seinem Ohr.»Er sieht genau so wie James aus!.«
»Besonders die Augen…«sagte ein Zauberer mit silbernen Haaren leise aus dem Hintergrund.»Lilys Augen.«
Mad – Eye Moody, der langes ergrautes Haar hatte, und dem ein gro?es Stuck seiner Nase fehlte, schielte Harry argwohnisch mit seinen nicht zusammenpassenden Augen an. Ein Auge war klein, dunkel und aufmerksam, das andere gro?, leuchtend blau – das magische Auge, welches durch Wande, Turen und Moodys eigenen Hinterkopf sehen konnte.
»Bist du dir wirklich sicher, da? er es ist, Lupin?«knurrte er.»Es ware eine schone Aussicht, falls wir irgendsoeinen Todesser, der ihn verkorpert, zuruckbringen. Wir mussen ihn etwas fragen, da? nur der echte Potter wissen wurde.
Au?er es hat irgendjemand etwas Veritasserum dabei?«
»Harry, welche Form nimmt dein Patronus an?«fragte Lupin.
»Die eines Hirsches.«
»Das ist er, Mad-Eye,«sagte Lupin.
Harry steig die Treppe hinunter, wobei er sich sehr bewusst war, da? ihn jeder beobachtete, und verstaute seinen Zauberstab in der Hintertasche seiner Jeans, wahrend er kam.
»Steck deinen Zauberstab nicht dort hin!«brullte Moody.»Was ist, wenn er zundet? Stell dir vor, es haben schon bessere Zauberer als du ihren Hintern verloren.«
»Wer, den du kennst, hat seinen Hintern verloren?«fragte die Frau mit den violetten Haaren Mad – Eye interessiert.
»Macht nichts, du lasst einfach deinen Zauberstab aus deiner Hintertasche!«knurrte Moody.»Elementarer Zauberstab -
Schutz, keiner schert sich mehr darum.«Er stapfte zur Kuche.»Und das habe ich gesehen,«fugte er hinzu, als die Frau ihre Augen gegen die Decke rollte.
Lupin streckte seine Hand aus und schuttelte Harrys.
»Wie geht es dir?«fragte er, und sah Harry genau an.
»G – gut…«
Harry konnte kaum glauben, da? dies wahr war. Vier Wochen ohne alles, nicht das kleinste Anzeichen eines Planes, ihn aus dem Ligusterweg zu entfernen, und plotzlich stand ein ganzer Haufen von Zauberern tatsachlich im Haus, als ob dies ein seit langem feststehendes Arrangement gewesen sei. Er warf einen Blick auf die Leute, die um Lupin herumstanden; sie sahen ihn immer noch begeistert an. Er war sich der Tatsache, da? er sein Haar seit vier Tagen nicht gekammt hatte, sehr bewusst.
»Ich bin – ihr habt wirklich Gluck, da? die Dursleys weg sind…«nuschelte er.
»Gluck gehabt – ha!«sagte die Frau mit den violetten Haaren.
»Ich habe sie aus dem Weg gelockt. Habe per Muggelpost einen Brief geschickt, da? sie im Bester Gepflegter Vorstadtischer Rasen In Ganz England Wettbewerb in die engere Auswahl aufgenommen worden sind. Sie sind momentan auf dem Weg zur Preisverleihung… oder zumindest denken sie das.«.Harry hatte eine fluchtige Vorstellung von Onkel Vernons Gesicht, wenn er herausfand, da? es gar keinen Bester Gepflegter Vorstadtischer Rasen In Ganz England Wettbewerb gab.
»Wir gehen, oder?«fragte er.»Bald?«
»Fast sofort,«sagte Lupin,»wir warten blo? auf die offizielle Erlaubnis.«
»Wo gehen wir hin? Zum Fuchsbau?«fragte Harry hoffnungsvoll.
»Nein, nicht zum Fuchsbau,«erwiderte Lupin, der Harry bedeutete in die Kuche zu gehen; der kleine Pulk von Zauberern folgte, und alle beaugten Harry noch immer neugierig.»Zu riskant. Wir haben unser Hauptquartier