der Aktion erstarrt war. Beide, Sirius und Snape schauten zu der Tur, ihre Zauberstabe zeigten auf das Gesicht des anderen und Harry stand unbewegt zwischen ihnen, zu jedem eine Hand ausgestreckt, mit dem Versucht, sie auseinander zu halten.
»Merlins Bart,«sagte Mr. Weasley, das Lacheln rutschte von seinem Gesicht,»was ist denn hier los?«
Sowohl Sirius, als auch Snape senkten ihre Zauberstabe. Harry sah einen nach dem anderen an. Beide hatten einen Ausdruck hochster Verachtung in ihren Augen, dennoch schien das unerwartete Erscheinen so vieler Zeugen sie wieder zur Vernunft zu bringen. Snape steckte seinen Zauberstab in die Tasche, machte auf dem Absatz kehrt und rauschte zuruck durch die Kuche, vorbei an den Weasleys, ohne irgendeinen Kommentar. An der Tur sah er zuruck.
»Sechs Uhr, Montag Abend, Potter.«
Dann war er fort. Sirius starrte ihm wutend nach, den Zauberstab an seiner Seite.
»Was ist hier los?«fragte Mr Weasley noch einmal.
»Nichts, Arthur,» antwortete Sirius, der schwer atmete, als ob er einen Langstreckenlauf hinter sich gebracht hatte.
»Nur ein freundliches kleines Gesprach zwischen zwei alten Schulfreunden.«Er lachelte, auch wenn es so aussah, als ob es ihn eine enorme Anstrengung kostete.»So…du bist wieder gesund? Das sind tolle Nachrichten, wirklich toll.«
»Ja, nicht wahr?«sagte Mrs Weasley, wahrend sie ihren Ehemann zu einem Stuhl fuhrte.»Heiler Smethwycks Magie hat letztlich geholfen, er fand ein Gegenmittel zu dem, was auch immer die Schlange in ihren Fangen hatte und Arthur hat seine Lektion uber die Liebhaberei zur Muggle Medizin gelernt, nicht wahr Liebling?«fugte sie fast drohend hinzu.
»Ja, Molly, Schatz,«sagte Mr Weasley kleinlaut.
Das Nachtmahl sollte eigentlich ein frohliches sein, jetzt, wo Mr Weasley wieder bei ihnen war. Harry sah, da? Sirius sich anstrengte es so zu machen, aber wenn sein Pate nicht gerade jedem etwas mehr zu essen anbot oder sich dazu zwang, lauthals uber Fred und Georges Witze zu lachen, fiel sein Gesicht in einen launischen, brutenden Ausdruck.
Harry sa? getrennt von ihm durch Mundungus und Mad-Eye, die vorbeigeschaut hatten, um Mr Weasley ihre Gluckwunsche auszurichten. Er wollte mit Sirius sprechen, ihm sagen, da? er nicht auf ein einziges Wort horen solle, das Snape zu ihm gesagt hatte, da? Snape ihn vorsatzlich anstachelt und da? der Rest von ihnen nicht denkt, da? Sirius ein Feigling sei, da? zu tun, was Dumbledore ihm aufgetragen hatte, namlich in Grimmauld Place zu bleiben. Aber es gab keine Gelegenheit dazu und er fragte sich, nachdem er den bosen Gesichtsausdruck bei Sirius gesehen hatte, ob er sich uberhaupt getraut hatte etwas zu sagen, hatte er die Moglichkeit dazu gehabt. Stattdessen erzahlte er Ron und Hermine uber seine zukunftigen Occlumantie Stunden mit Snape.
»Dumbledore mochte, da? du nicht mehr diese Traume uber Voldemort hast,«sagte Hermine sofort.»Also, du hast doch nichts dagegen, wenn du sie nicht mehr hast, oder?«.»Zusatzliche Stunden mit Snape!«sagte Ron entsetzt.»ich hatte lieber Alptraume!«
Am nachsten Tag sollten sie mit dem Fahrenden Ritter nach Hogwarts zuruckkehren, ein weiteres mal begleitet von Tonks und Lupin, die beide gerade ihr Fruhstuck einnahmen, als Harry, Ron und Hermine am nachsten Morgen in die Kuche kamen. Die Erwachsenen schienen gerade mitten in einer geflusterten Unterhaltung zu sein, als Harry die Tur offnete; alle sahen sich ruckartig um und verstummten.
Nach einem hastigen Fruhstuck zogen alle ihre Jacken und Schals an, um sich gegen den kuhlen, grauen Januarmorgen zu schutzen. Harry hatte ein bedruckendes Gefuhl in seiner Brust; er wollte sich nicht von Sirius verabschieden. Er hatte ein schlechtes Gefuhl bei dieser Trennung; er wu?te nicht, wann sie sich das nachste mal wieder sehen wurden und er fuhlte sich, als ware es seine Pflicht irgendetwas zu Sirius zu sagen, da? ihn davon abhalten wurde, etwas dummes zu unternehmen. – Harry hatte Angst, da? Snapes Beschuldigungen Sirius so zugesetzt hatten, da? dieser vielleicht sogar irgendeinen unbedachten Ausflug jenseits von Grimmauld Place plante. Bevor er sich uberlegen konnte, was er sagen wollte, kam Sirius an seine Seite.
»Ich mochte, da? du dies hier nimmst,» sagte er leise und druckte ihm ein schlecht eingepacktes Packchen in die Hand, ungefahr von der Gro?e eines Taschenbuchs.
»Was ist das?«fragte Harry.
»Eine Moglichkeit mir mitzuteilen, ob Snape dir das Leben schwer macht. Nein, offne es nicht hier!«sagte Sirius, einen wachsamen Blich auf Mrs Weasley werfend, die gerade versuchte die Zwillinge zu uberreden, handgestrickte Faustlinge zu tragen.»Ich bezweifle, da? Molly damit einverstanden ware – aber ich mochte, da? du es benutzt, wenn du mich brauchst, in Ordnung?«
»OK,«sagte Harry, wahrend er das Paket in seiner Jackentasche verstaute, aber er wu?te, da? er es niemals benutzen wurde, egal was es war. Es sollte nicht ausgerechnet er, Harry, sein, der Sirius aus seinem sicheren Versteck lockte, egal wie fies Snape ihn in den herannahenden Occlumantie Stunden behandeln wurde.
»Dann la? uns gehen,«sagte Sirius, klopfte Harry auf die Schulter und lachelte verbittert. Bevor Harry irgendetwas sagen konnte, liefen sie die Treppe hoch und stoppten vor der mit schweren Ketten behangenen und verriegelten Tur, umgeben von Weasleys.
»Auf wieder sehen Harry, pass auf dich auf,«sagte Mrs Weasley und umarmte ihn.
»Bis bald Harry und halt ein Auge auf die Schlangen fur mich!«sagte Mr Weasley und schuttelte ihm die Hand.
»In Ordnung – ja,«sagte Harry abwesend; es war seine letzte Moglichkeit Sirius zu sagen, er solle vorsichtig sein; er drehte sich um, sah in das Gesicht seines Paten und offnete den Mund, um zu sprechen. Doch bevor er etwas sagen konnte, gab Sirius ihm eine fluchtige einarmige Umarmung und sagte schroff,»Achte auf Dich, Harry.«Im nachsten Moment wurde Harry auch schon in die eisige Winterluft hinausgeschoben, mit Tonks (heute verkleidet als gro?e, formlose Frau mit stahlgrauen Haaren), die ihn die Treppe hinunter hetzte.
Die Tur von Nummer zwolf schlug hinter ihnen zu. Sie folgten Lupin die Vordertreppe hinunter. Als er den Burgersteig erreichte, sah Harry sich um. Nummer zwolf schrumpfte zugig, wahrend die anderen Hauser, die sich auf beiden Seiten davon befanden, sich seitlich streckten und es so aus dem Sichtfeld druckten. Einen Wimpernschlag spater war es verschwunden.
»Komm, je schneller wir den Bus erreichen, desto besser,» sagte Tonks und Harry dachte, da? etwas Nervositat in ihrem Blick mitschwang, den sie uber die Kreuzung warf. Lupin streckte seinen Arm aus.
BANG.
Ein grell violetter trippel-decker Bus erschien aus dem Nichts direkt vor ihnen, knapp den linken Laternenpfahl verfehlend, der ruckwarts aus dem Weg sprang.
Ein dunner, pickeliger Jugendlicher mit abstehenden Ohren und in einer violetten Uniform hupfte auf den Burgersteig und sagte,»Willkommen im -«
»Ja, ja, wir wissen es, danke,» sagte Tonks rasch.»Rein, rein, geh rein -«
Und sie schob Harry vorwarts zu den Stufen, am Schaffner vorbei, der Harry anstarrte, als er vorbeiging.
»ihr – es ist»Arry -!«
»Wenn du seinen Namen rufst, werde ich dich zum Vergessen verfluchen,«murrte Tonks, die nun Ginny und Hermine vorwarts schob.
»Ich wollte schon immer mal mit diesem Teil fahren,«sagte Ron frohlich, wahrend er sich zu Harry gesellte und sich umsah…Das letzte mal war es Abend, als Harry mit dem Fahrenden Ritter gereist war und drei Decks waren voll von Bettgestellen aus Messing gewesen. Jetzt, am fruhen Morgen, war er vollgestopft mit einer Auswahl an nicht zueinander passenden Stuhlen, die planlos um die Fenster gruppiert waren. Einige schienen umgefallen zu sein, als der Bus abrupt im Grimmauld Place stehen geblieben ist; ein paar Hexen und Zauberer waren immer noch norgelnd dabei wieder auf ihre Beine zu kommen und die Einkaufstasche von einem der Insassen hatte sich quer uber den ganzen Bus verteilt: eine unangenehme Mischung aus Froschlaich, Kakerlaken und Vanilleso?e hatte sich uber den ganzen Boden ausgebreitet.
»Sieht so aus, als ob wir uns aufteilen mussen,«sagte Tonks schnell, sich nach freien Platzen umsehend.»Fred, George und Ginny, wenn ihr einfach die Stuhle hinten nehmt…Remus kann bei euch bleiben.«