»Ah – hi,«sagte Harry und schuttelte die Hand des Zentauers, der ihn ohne zu Lacheln unverwandt mit seinen erstaunlich blauen Augen beobachtete.» Ah – schon Sie zu sehen.«

»Ebenso,«sagte der Zentauer, sein wei?blondes Haupt neigend.»Es war vorhergesagt, da? wir uns wieder begegnen.«.Harry bemerkte den Schatten eines hufformigen Blutergusses auf Firenzes Brust. Als er sich umdrehte um sich dem Rest der Klasse anzuschlie?en sah er, da? die anderen ihn mit Ehrfurcht betrachteten, offensichtlich tief beeindruckt davon, da? er so vertraut mit Firenze war, der anscheinend einschuchternd auf sie wirkte.

Als die Tur geschlossen war und der letzte Schuler sich auf einen Baumstumpf neben dem Mulleimer gesetzt hatte, zeigte Firenze durch den Raum.

»Professor Dumbledore hat uns freundlicherweise dieses Klassenzimmer hergerichtet,«sagte Firenze, als sich alle gesetzt hatten,»in Anlehnung an meine naturliche Heimat. Ich hatte euch lieber im Verbotenen Wald unterrichtet, der -

bis Montag – mein Zuhause war… aber das geht nicht mehr.«

»Entschuldigen Sie bitte – ah -» sagte Parvati atemlos und hob ihre Hand, – warum nicht? Wir waren mit Hagrid drinnen, wir haben keine Angst!«

»Es ist keine Frage von Tapferkeit,«sagte Firenze,»sondern von meiner Lage. Ich kann nicht in den Wald zuruckgehen. Meine Herde hat mich versto?en.«

»Herde?«sagte Lavender mit verwirrter Stimme und Harry wu?te, da? sie an Kuhe dachte.» Was – oh!«

Ihr Gesicht zeigte, da? es ihr dammerte.»Es gibt mehr von Ihrer Art?«sagte sie erstaunt.

»Hat Hagrid euch gezuchtet, wie die Thestrals?«fragte Dean eifrig.

Firenze wandte seinen Kopf sehr langsam Dean zu, der sofort zu erkennen schien, da? er etwas sehr Beleidigendes gesagt hatte.

»Ich wollte nicht – Ich meine – Entschuldigung.«beendete er mit dunner Stimme.

»Zentauern sind nicht Diener oder Spielzeuge von Menschen«sagte Firenze ruhig. Es gab eine Pause, dann hob Parvati wieder ihre Hand.

»Entschuldigen Sie… warum haben Sie die anderen Zentauren versto?en?«

»Weil ich zugestimmt habe fur Professor Dumbledore zu arbeiten,«sagte Firenze.»Sie sehen darin einen Verrat an unserer Rasse.«

Harry erinnerte sich wie vor fast vier Jahren der Zentauer Bane Firenze dafur zusammengestaucht hatte, da? er Harry erlaubt hatte, auf seinem Rucken in Sicherheit zu reiten; er hatte ihn ein»gemeines Muli«genannt. Er wunderte sich ob es Bane gewesen war, der Firenze auf die Brust getreten hatte.

»La?t uns anfangen,«sagte Firenze. Er schlug mit seinem langen Palominoschwanz, hob seine Hand in Richtung Blatterdach, senkte sie dann langsam und als er dies tat, wurde es im Zimmer dunkler, so da? sie nun in einer dammrigen Waldlichtung zu sitzen schienen und Sterne erschienen an der Decke. Es gab oohs und Seufzer und Ron sagte horbar,»Mensch!«

»Legt euch auf den Boden zuruck,«sagte Firenze in seiner ruhigen Stimme,»und beobachtet den Himmel. Dort steht fur die, die es sehen konnen, das Schicksal unserer Rassen geschrieben.«

Harry streckte seinen Rucken aus und starrte nach oben an die Decke. Ein blinkender roter Stern funkelte ihn von dort oben an.

»Ich wei?, da? ihr die Namen der Planeten und ihrer Monde in Astronomie gelernt habt«sagte Firenzes ruhige Stimme,

»und da? ihr den Wandel der Sterne durch den Himmel kartiert habt. Zentauern haben die Geheimnisse dieser Bewegungen durch die Jahrhunderte entschlusselt. Unsere Erkenntnisse lehren uns, da? man im Himmel uber uns einen Blick auf die Zukunft erhaschen kann -«

»Professor Trelawney hat mit uns Astrologie gemacht!«Sagte Parvati erregt und streckte ihre Hand vor sich aus, so da? sie in die Luft zeigte, da sie auf dem Rucken lag.»Mars verursacht Unfalle und Brande und so was und wenn er im Winkel zu Saturn steht, wie gerade -» sie zog einen rechten Winkel in die Luft uber sich»- das bedeutet, da? die Leute extra vorsichtig sein mussen, wenn sie mit hei?en Dingen hantieren -«

»Das,«sagte Firenze gelassen,»ist menschgemachter Unsinn.«

Parvatis Hand fiel schlaff herunter.

»Triviale Verletzungen, kleine menschliche Unfalle,«sagte Firenze, wahrend seine Hufe uber den moosigen Boden stampften.»Diese sind nicht wichtiger als das Herumwuseln von Ameisen fur das weite Universum und sie werden von Planetenbewegungen nicht beeinflu?t.«

»Professor Trelawney -» fing Parvati mit verletzter und entrusteter Stimme an.

»- ist ein Mensch.«sagte Firenze schlicht.» Und daher engstirnig und durch die Einschrankungen eurer Art gebunden…Harry drehte seinen Kopf ganz leicht um Parvati anzusehen. Sie sah sehr beleidigt aus, wie auch einige der Leute um sie herum.

»Sybill Trelawney konnte Gesehen haben, ich wei? es nicht,«fuhr Firenze fort, und Harry horte wieder das Schlagen seines Schwanzes, als er vor ihnen auf und ab ging,»aber sie vergeudet ihre Zeit hauptsachlich mit dem selbstschmeichlerischen Unsinn, den Menschen Zukunftsvorhersage nennen. Ich jedoch bin hier, um euch die Weisheit der Zentauern zu erklaren, die unpersonlich und unparteiisch ist. Wir durchforsten den Himmel nach deutlichen Anzeichen des Bosen oder Veranderungen, die manchmal dort angezeigt werden. Es kann zehn Jahre dauern sich daruber sicher zu sein, was wir sehen.«

Firenze zeigte auf den roten Stern direkt uber Harry.»Im vergangenen Jahrzehnt hat es Anzeichen dafur gegeben, da? die magische Gemeinschaft zur Zeit nur in einer kurzen Ruhephase zwischen zwei Kriegen lebt. Mars – der Kriegsbringer – glanzt hell uber uns und deutet darauf hin, da? der Kampf bald wieder ausbrechen mu?. Wie bald, das konnen Zentauren versuchen vorherzusehen, indem sie bestimmte Krauter und Blatter verbrennen und dabei den Rauch und die Flammen beobachten…«

Es war die ungewohnlichste Schulstunde, die Harry jemals miterlebt hatte. Sie verbrannten in der Tat Salbei und Madesuss auf dem Klassenzimmerboden, und Firenze hiess sie, auf bestimmte Formen und Symbole in dem stechenden Rauch zu achten, aber es schien ihm absolut nichts auszumachen, da? nicht einer von ihnen irgendwelche der von ihm beschriebenen Zeichen sehen konnte. Er erklarte ihnen, da? Menschen kaum jemals dazu in der Lage seien, da? es auch Zentauren viele Jahre kostete, bis sie diese Kunst beherrschen und beendete seine Ausfuhrungen mit der Erklarung, da? es ohnehin dumm sei, zu sehr an solche Dinge zu glauben, weil sogar Zentauren sie manchmal falsch deuten. Er war in keiner Weise irgendeinem menschlichen Lehrer ahnlich, den Harry jemals gehabt hatte. Seine vorrangiges Bestreben schien nicht zu sein, ihnen beizubringen, was er wu?te, sondern er versuchte vielmehr, ihnen einzupragen, da? nichts, nicht einmal das Wissen eines Zentauren, wirklich verlasslich war.

»Er ist in keiner Hinsicht wirklich eindeutig, oder?«sagte Ron leise, als sie ihr Madesuss-Feuer ausmachten.»Ich meine, ich konnte ein paar Einzelheiten uber diesen Krieg gebrauchen, der da vor uns liegen soll, was meinst du?«

Die Glocke schellte direkt vor der Klassenzimmertur und alle fuhren zusammen; Harry hatte vollkommen vergessen, da? sie noch innerhalb des Schlosses waren und war uberzeugt gewesen, da? er wirklich im Wald war. Die Klasse verliess den Raum mit verwirrten Gesichtern.

Harry und Ron wollten gerade ebenfalls gehen, als Firenze rief,»Harry – Potter, auf ein Wort, bitte.«Harry drehte sich um. Der Zentauer bewegte sich ein wenig auf ihn zu. Ron zogerte.»Du kannst bleiben,«sagte Firenze,»aber schliess die Tur, bitte.«Ron, beeilte sich zu gehorchen.

»Harry Potter, du bist ein Freund von Hagrid, nicht wahr?«fragte der Zentauer.»Ja,»sagte Harry.

»Ich mochte, da? du ihm ein Warnung von mir uberbringst. Sein Versuch funktioniert nicht. Er sollte es besser aufgeben.«»Sein Versuch funktioniert nicht?«wiederholte Harry ausdruckslos.

»Und er sollte es besser aufgeben,» sagte Firenze und nickte.»Ich wurde Hagrid selbst warnen, aber ich bin verbannt -

es ware unklug fur mich, jetzt in die Nahe des Waldes zu gehen – Hagrid hat Sorgen genug, auch ohne eine Zentaurenschlacht.«»Aber – was versucht Hagrid zu tun?«fragte Harry nervos. Firenze musterte Harry unbewegt.

»Hagrid hat mir vor kurzem einen gro?en Dienst erwiesen,«sagte Firenze,»und er hat sich seit langem meinen Respekt erworben fur die Fursorge, die er allen lebenden Geschopfen entgegen bringt. Ich verrate sein Geheimnis nicht. Aber er mu? zur Vernunft gebracht werden. Sein Versuch funktioniert nicht. Sag ihm das, Harry Potter. Guten Tag.«

Добавить отзыв
ВСЕ ОТЗЫВЫ О КНИГЕ В ИЗБРАННОЕ

0

Вы можете отметить интересные вам фрагменты текста, которые будут доступны по уникальной ссылке в адресной строке браузера.

Отметить Добавить цитату