gingen.

Harry und Ron warteten, bis sie weiter oben im Turm zwei Schlafsaalturen zugehen horten, dann warfen sie sich den Tarnumhang uber und kletterten durch das Portratloch.

Wieder war es eine schwierige Wanderung durch das Schlo?, bei der sie vielen Lehrern ausweichen mu?ten, bis sie endlich die Eingangshalle erreichten. Sie entriegelten das eichene Tor und schoben es auf. wobei sie Acht gaben, da? es nicht knarrte. Dann traten sie hinaus auf das mondbeschienene Schlo?gelande.

»Kann naturlich sein«, sagte Ron urplotzlich, wahrend sie uber das schwarze Gras marschierten,»da? wir zum Wald kommen und dann nicht wissen, wie weiter. Die Spinnen sind vielleicht gar nicht dorthin gekrabbelt. Ich wei?, es sah so aus, als ob sie grob in die Richtung gegangen seien, aber…«

Hoffnungsvoll verlor sich seine Stimme in der Dunkelheit.

Sie erreichten Hagrids Hutte, die mit ihren leeren Fenstern traurig und wehmutig aussah. Harry stie? die Tur auf und als Fang sie erkannte, spielte er verruckt vor Freude. Aus Sorge, er konne mit seinem tiefen, donnernden Bellen das ganze Schlo? aufwecken, gaben sie ihm hastig Sirupbonbons aus einer Dose auf dem Kaminsims zu fressen, die seine Zahne zusammenklebten.

Harry lie? den Tarnumhang auf Hagrids Tisch zuruck. Im stockdunklen Wald wurden sie ihn nicht brauchen.

»Komm mit, Fang, wir gehen spazieren«, sagte Harry und tatschelte Fang. Glucklich tollte Fang hinter ihnen her und jagte hinuber zum Waldrand, wo er an einer hohen Platane das Bein hob. Harry zuckte seinen Zauberstab und murmelte»Lumos!«. An der Spitze erschien ein kleines Licht, gerade hell genug, um den Weg nach Spinnen abzusuchen.

»Klug von dir«, sagte Ron.»Ich wurde meinen ja auch anzunden, aber du wei?t ja – er wurde wahrscheinlich explodieren oder so etwas…«

Harry tippte Ron auf die Schulter und deutete ins Gras. Zwei einzelne Spinnen entflohen dem Licht des Zauberstabs in den Schatten der Baume.

»Na schon«, seufzte Ron, als ob er sich mit dem Schlimmsten abgefunden hatte.»Ich bin bereit. Gehen wir.«

Mit dem wild herumtollenden und Baumwurzeln und Blatter beschnuffelnden Fang betraten sie den Wald. Im Schein von Harrys Zauberstab gingen sie den Spinnen nach, die immer wieder am Pfad entlang auftauchten. Gut eine Viertelstunde lang folgten sie ihnen schweigend, wobei sie angespannt auf andere Gerausche als das Knacken von Zweigen und das Rascheln von Blattern lauschten. Dann jedoch – der Wald war so dicht geworden, da? sie die Sterne am Himmel nicht mehr sehen konnten und nur noch Harrys Zauberstab in das Meer der Dunkelheit strahlte – sahen sie, da? die Spinnen, die sie gefuhrt hatten, den Pfad verlie?en.

Harry hielt an und versuchte zu erspahen, wo die Spinnen hinliefen, doch alles au?erhalb des kleinen Lichtkegels war rabenschwarz. So tief war er noch nie in den Wald vorgedrungen. Lebhaft erinnerte er sich noch an Hagrids Mahnung beim letzten Mal, nie den Pfad zu verlassen. Doch Hagrid war jetzt meilenweit entfernt, vermutlich sa? er in einer Zelle in Askaban, und immerhin hatte er selbst gesagt, sie sollten den Spinnen folgen.

Etwas Nasses beruhrte Harrys Hand, er zuckte zuruck und trat auf Rons Fu?. Doch es war nur Fangs Nase.

»Was uberlegst du?«, fragte Harry Ron, dessen Augen er gerade noch im Licht des Zauberstabes erkennen konnte.

»Wenn wir schon so weit gekommen sind…«, sagte Ron.

Und so folgten sie den huschenden Schatten der Spinnen in das Dickicht der Baume. Sie kamen jetzt nur noch langsam voran; Wurzeln und Baumstumpfe waren ihnen im Weg, den sie in der fast volligen Dunkelheit kaum sehen konnten. Harry konnte Fangs hei?en Atem auf seiner Hand spuren. Mehr als einmal mu?ten sie anhalten, und Harry kniete sich hin, um die Spinnen im Zauberstablicht auf dem Waldboden zu suchen.

Mindestens eine halbe Stunde lang, so kam es ihnen vor, streiften sie quer durch den Wald, wobei sich ihre Umhange immer wieder an niedrigen Zweigen und Dornenstrauchern verhedderten. Nach einer Welle schien es sanft bergab zu gehen, auch wenn die Baume so dicht standen wie zuvor. Dann lie? Fang plotzlich ein machtiges, widerhallendes Bellen ertonen, das Harry und Ron fast aus der Haut springen lie?.

»Was ist?«, sagte Ron laut, starrte in der Dunkelheit umher und umklammerte fest Harrys Arm.

»Da druben bewegt sich was«, flusterte Harry,»hor mal… klingt wie etwas Gro?es.«

Sie lauschten. In einiger Entfernung rechts von ihnen bahnte sich das gro?e Etwas astebrechend eine Schneise durch die Baume.

»0 nein«, sagte Ron.»0 nein, o nein, o -«

»Sei still«, zischte Harry,»es hort dich sonst noch.«

»Mich horen?«, sagte Ron mit unnaturlich hoher Stimme.»Es hat schon langst Fang gehort!«

Starr vor Schreck standen sie da und warteten. Die Dunkelheit schien auf ihre Augapfel zu drucken. Es gab ein merkwurdiges Rumpeln und dann herrschte Stille.

»Was glaubst du, tut es gerade?«, fragte Harry.

»Macht sich wohl zum Sprung bereit«, antwortete Ron.

Sie warteten, am ganzen Leib zitternd, und wagten nicht, sich zu bewegen.

»Glaubst du, es ist fort?«, flusterte Ron.

»Wei? nicht -«

jah und grell stromte Licht von rechts her und sie mu?ten die Hande schutzend vor die Augen halten. Fang jaulte auf und wollte wegrennen, verhedderte sich jedoch in einem Dorngestrupp und jaulte noch lauter.

»Harry!«, rief Ron, und die Stimme versagte ihm vor Erleichterung.»Harry, es ist unser Wagen!«

»Was?«

»Komm mit«

Stolpernd folgte er Ron. Nach kurzer Zeit betraten sie eine Lichtung.

Inmitten eines dichten Baumkreises und unter einem festen Dach aus Zweigen stand Mr Weasleys Wagen, seine Scheinwerfer strahlten in die Nacht. niemand sa? darin. Als Ron mit offenem Mund auf den Wagen zuging, kam er ihm langsam entgegen, wie ein gro?er, turkisgruner Hund, der sein Herrchen begru?t.

»Er war die ganze Zeit hier«, sagte Ron erleichtert und ging um das Auto herum.»Schau ihn dir an. Der Wald hat ihn wild gemacht…«

Die Flugel des Wagens waren zerkratzt und schlammbeschmiert. Offenbar hatte er Gefallen daran gefunden, auf eigene Faust im Wald umherzuhoppeln. Fang schien uberhaupt nicht scharf auf ihn zu sein. Zitternd drangte er sich an Harrys Beine, wahrend Harry allmahlich wieder ruhig zu atmen begann und den Zauberstab wieder in den Umhang steckte.

»Und wir dachten, er wurde uns angreifen!«, sagte Ron. Er lehnte sich an den Wagen und tatschelte ihn.»Hab mich oft gefragt, wo er hin ist!«

Harry suchte im Licht der Scheinwerfer nach Spinnen auf dem Boden, doch alle waren vor dem glei?enden Licht geflohen.

»Wir haben ihre Spur verloren«, sagte er.»Komm, gehen wir sie suchen.«

Ron schwieg. Er bewegte sich nicht. Seine Augen waren auf einen Punkt etwa drei Meter uber dem Waldboden gerichtet, direkt hinter Harry. In seinem Gesicht stand das helle Entsetzen.

Harry hatte nicht einmal die Zeit, sich umzudrehen. Er horte ein lautes Klicken und plotzlich spurte er, wie etwas Langes und Haariges sich um seine Hufte schlang und ihn von den Fu?en ri?, so da? er mit dem Gesicht nach unten baumelte. Zu Tode erschrocken schlug er um sich, dann horte er ein neuerliches Klicken und Sah, wie sich auch Rons Beine vom Boden hoben. Fang wimmerte und heulte – und im

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