vollzahlig sind? Ist es nicht glasklar, da? diese Angriffe von Slytherin ausgehen? Der Erbe von Slytherin, das Monster von Slytherin – warum werfen sie nicht einfach alle Slytherins raus?«, polterte er unter Kopfnicken und vereinzeltem Beifall der Umstehenden. Percy Weasley sa? in einem Stuhl hinter Lee, doch er schien diesmal nicht erpicht darauf, seine Meinung zu sagen. Er sah bla? und ratlos aus.

»Percy steht unter Schock«, sagte George leise zu Harry.»Dieses Ravenclaw- Madchen war Vertrauensschulerin. Er glaubte wohl, das Monster wurde es nicht wagen, einen Vertrauensschuler anzugreifen.«

Doch Harry horte nur mit halbem Ohr zu. Das Bild Hermines wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf, wie sie da auf dem Krankenbett lag, als ware sie aus Stein gemei?elt. Und wenn der Schuldige nicht bald gefa?t wurde, mu?te er den Rest seines Lebens bei den Dursleys verbringen. Tom Riddle ware in ein Waisenhaus der Muggel gekommen, wenn sie die Schule geschlossen hatten, und deshalb hatte er Hagrid verraten. jetzt wu?te Harry genau, wie ihm zumute gewesen war.

»Was tun wir jetzt?«, fragte Ron leise in Harrys Ohr.»Glaubst du, sie verdachtigen Hagrid?«

Harry hatte sich entschlossen.»Wir mussen mit ihm reden«, sagte er.»Ich kann einfach nicht glauben, da? er es diesmal wieder ist, aber wenn er das Monster losgelassen hat, wei? er, wie man in die Kammer des Schreckens kommt, und dann sehen wir weiter.«

»Aber Professor McGonagall sagt, wir mussen im Turm bleiben, wenn wir nicht im Unterricht sind -«

»Ich glaube«, sagte Harry noch leiser»es ist Zeit, den alten Umhang meines Vater wieder auszupacken.«

Harry hatte nur eines von seinem Vater geerbt: einen langen, silbern schimmernden Umhang, der unsichtbar machte. Das war ihre einzige Chance, sich unbemerkt aus der Schule hinaus zu Hagrid zu schleichen. Sie gingen zur ublichen Zeit zu Bett und warteten, bis Neville, Dean und Seamus endlich aufgehort hatten, uber die Kammer des Schreckens zu diskutieren, dann standen sie wieder auf, zogen sich an und warfen sich den Tarnumhang uber.

Der Streifzug durch die dunklen Korridore war nicht gerade ein Vergnugen. Harry war schon ofter nachts im Schlo? umhergewandert, aber so viel wie jetzt war nach Sonnenuntergang noch nie los gewesen. Lehrer, Vertrauensschuler und Geister streiften paarweise durch die Gange und hielten Ausschau nach verdachtigen Vorkommnissen. Zwar waren sie unsichtbar, aber ihr Tarnumhang sorgte nicht dafur, da? sie keine Gerausche machten, und es gab einen besonders brenzligen Moment, als Ron sich den Zeh stie?. Nur ein paar Meter entfernt stand Snape Wache. Glucklicherweise nieste Snape in fast demselben Augenblick, in dem Ron fluchte. Als sie das eichene Schlo?tor erreichten, fiel ihnen ein Stein vom Herzen. Langsam schoben sie es auf

Es war eine klare, sternenhelle Nacht. Sie rannten so schnell sie konnten hinuber zu den erleuchteten Fenstern von Hagrids Hutte und streiften den Umhang erst ab, als sie vor seiner Tur standen.

Sekunden nachdem sie geklopft hatten, offnete Hagrid die Tur. Sie starrten ihm ins Gesicht. Hagrid hielt eine Armbrust auf sie gerichtet, und Fang, sein Saurude, stand laut klaffend hinter ihm.

»Oh«, sagte er, senkte die Waffe und starrte sie an.»Was macht'n ihr beide hier?«

»Was soll das denn?«, sagte Harry, als sie eintraten, und deutete auf die Armbrust.

»Nichts, nichts«, murmelte Hagrid.»Ich hab jemanden erwartet, tut jetzt nichts zur Sache, setzt euch, ich koch Tee.«

Hagrid schien nicht recht zu wissen, was er tat. Beinahe hatte er das Feuer geloscht, weil er Wasser aus dem Kessel darauf schuttete, und dann zerschlug er mit einem nervosen Zucken seiner massigen Hand die Teekanne.

»Alles in Ordnung mit dir, Hagrid?«, sagte Harry.»Hast du von Hermine gehort?«

»Oh, hab ich, j a«, sagte er ein wenig zogernd.

Standig warf er nervose Blicke zum Fenster. Er servierte ihnen gro?e Becher mit hei?em Wasser (die Teebeutel hatte er vergessen) und legte gerade eine Scheibe Fruchtekuchen auf einen Teller, als jemand an die Tur pochte.

Hagrid lie? den Fruchtekuchen fallen. Harry und Ron tauschten panische Blicke, dann warfen sie sich den Tarnumhang uber und verdruckten sich in eine Ecke. Hagrid vergewisserte sich, da? sie nicht zu sehen waren, dann packte er die Armbrust und offnete die Tur.

»Guten Abend, Hagrid.«

Es war Dumbledore. Mit todernster Miene trat er ein, ihm folgte ein zweiter, sehr merkwurdig aussehender Mann.

Der Fremde hatte zerwuhltes graues Haar und machte einen verschreckten Eindruck. Er trug eine seltsame Mischung von Kleidern: einen Nadelstreifenanzug, eine scharlachrote Krawatte, einen langen schwarzen Umhang und spitze purpurne Stiefel. Unter dem Arm trug er einen limonengrunen Hut.

»Das ist Dads Chef!«, hauchte Ron.»Cornelius Fudge, der Minister fur Zauberei«

Harry stupste Ron mit dem Ellbogen, damit er schwieg.

Hagrid war bleich geworden und schwitzte. Er lie? sich schwer auf einen Stuhl fallen und sah abwechselnd Dumbledore und Cornelius Fudge an.

»Uble Geschichte«, sagte Fudge knapp.»Ganz, ganz uble Geschichte. Mu?te kommen. Vier Angriffe auf Muggelstammige. Die Sache ist aus dem Ruder gelaufen. Das Ministerium mu? handeln.«

»Ich hab niemals«, begann Hagrid und sah Dumbledore flehend an,»Sie wissen, Professor Dumbledore, Sir, ich hab nie -«

»Ich mochte klarstellen, Cornelius, da? Hagrid mein volles Vertrauen genie?t«, sagte Dumbledore und sah Fudge mi?mutig an.

»Sehen Sie, Albus«, sagte Fudge gequalt.»Hagrids Akte spricht gegen ihn. Das Ministerium mu? etwas unternehmen – die Schulrate haben sich ins Vernehmen gesetzt -«

»Ich sage Ihnen noch mal, Cornelius, wenn Sie Hagrid mitnehmen, wird uns das keinen Schritt weiterbringen«, sagte Dumbledore. In seinen Augen brannte ein Feuer, das Harry noch nie gesehen hatte.

»Sehen Sie es doch mal von meinem Standpunkt«, sagte Fudge und fummelte an seinem Hut.»Ich stehe machtig unter Druck. Man erwartet von mir, da? ich handle. Wenn sich herausstellt, da? Hagrid unschuldig ist, kommt er zuruck und die Sache ist erledigt. Aber ich mu? ihn mitnehmen. Geht nicht anders. Tate sonst nicht meine Pflicht -«

»Mich mitnehmen?«, sagte Hagrid und erschauerte.»Wohin mitnehmen?«

»Nur fur kurze Zeit«, sagte Fudge und wich Hagrids Blick aus.»Keine Strafe, Hagrid, eher eine Vorsichtsma?nahme. Wenn jemand anders erwischt wird, kommen Sie mit einer offiziellen Entschuldigung raus -«

»Nicht Askaban?«, krachzte Hagrid.

Bevor Fudge antworten konnte, pochte es erneut laut an der Tur.

Dumbledore offnete. Nun fing sich Harry einen Sto? in die Rippen ein, denn er japste laut und vernehmlich.

Mr Lucius Malfoy betrat Hagrids Hutte, gehullt in einen langen schwarzen Reiseumhang, mit einem kalten und zufriedenen Lacheln auf dem Gesicht. Fang begann zu knurren.

»Schon hier, Fudge«, sagte er anerkennend.»Sehr schon…«

»Was haben Sie hier zu suchen?«, rief Hagrid wutentbrannt.»Raus aus meinem Haus!«

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