moglich.

Wenn die Polizei von dem Rauberfahrt, riegelt sie die ganze Stadt ab. Es kann nichts schiefgehen, aber fur den Fall eines Falles haben Sie hier die Adresse und den Schlussel eines sicheren Hauses in Amsterdam. Es ist unbewohnt.

Der Flughafen. Sie mu?te zum Flughafen.»Taxi«, murmelte sie.»Taxi.«

Die Frau zogerte einen Augenblick. Dann zuckte sie die Achseln.»Na schon. Ich rufe eins. Warten Sie hier.«

Tracy schwebte jetzt immer hoher, der Sonne entgegen.

«Ihr Taxi ist da«, sagte ein Mann.

Tracy wunschte sich, da? die Leute aufhorten, sie zubelastigen. Sie wollte nur schlafen.

Der Taxifahrer fragte:»Wo soll's hingehen?«

Am Swissair?Schalter liegt ein Ticket nach Genf fur Siebereit…

Tracy fuhlte sich zu schwach, um in ein Flugzeug zu steigen. Man wurde sie gar nicht in die Maschine lassen. Man wurde einen Arzt holen, ihr Fragen stellen. Sie mu?te jetzt nur ein paar Minuten schlafen, und dann war alles wieder gut.

Der Taxifahrer wurde ungeduldig.»Wohin, bitte?«Tracy hatte keine andere Wahl. Sie nannte dem Fahrer die Adresse des sicheren Hauses.

Die Polizei verhorte sie wegen der Diamanten, und als sie keine Antwort gab, wurden die Kriminalbeamten wutend und steckten sie in eine Einzelzelle und drehten die Heizung auf, bis es kochend hei? im Raum war. Dann senkten sie die Temperatur, bis die Wande vereisten.

Tracy offnete die Augen. Sie lag auf einemBett und hatte Schuttelfrost. Neben ihr eine Decke, aber sie war zu schwach, um sie uber sich zu ziehen. Ihr Kleid war von Schwei? durchna?t.

Ich werde hier sterben. Aber wobin ich uberhaupt?

Im sicheren Haus. Ichbin im sicheren Haus. Und diese

Worte kamen ihr so komisch vor, da? sie zu lachenbegann, und aus dem Gelachter wurde ein Hustenanfall. Alles war schiefgelaufen. Sie hatte die Stadt nicht verlassen. Inzwischen wurde die Polizei ganz Amsterdam nach ihr abkammen: Die Whitney hatte ein Ticket nach Genf und hat es nichtbenutzt? Dann mu? sie noch hier sein.

Tracy fragte sich, wie lang sie schon auf diesemBett lag. Sie wollte auf ihre Uhr schauen, aber sie konnte nichts erkennen. Sie sah alles doppelt. ZweiBetten standen in dem kleinen Raum, zwei Kommoden und zwei Stuhle. Sie horte auf zu zittern und gluhte wieder. Sie mu?te das Fenster aufrei?en, aber sie hatte nicht die Kraft dazu.

Tracy war erneut im Flugzeug, im Container eingeschlossen, und schrie um Hilfe.

Sie haben's geschafft! Sie sind phanomenal. Das Kastchen, bitte.

Jeff hatte die Diamanten an sich genommen und war vermutlich mit ihrem Anteil auf dem Weg nachBrasilien. Er wurde sich mit einer seiner Frauen eine schone Zeit machen und uber sie spotten. Er hatte ihr wieder eins ausgewischt. Sie ha?te ihn. Nein, sie ha?te ihn nicht. Doch, sie ha?te ihn aus tiefster Seele.

Mal war sie im Fieberwahn, mal fast klar im Kopf. Der Pelota?Ball sauste auf sie zu, und Jeff ri? sie zuBoden und hielt sie in seinen Armen, und seine Lippen waren ihren sehr nah, und dann sa?en sie im Jockey in Madrid und a?en zu Abend. Sie sind etwas ganzBesonderes, Tracy.

Ichbiete ein Remis an, sagteBoris Melnikow.

Wieder uberfiel ein Schuttelfrost Tracy, und sie war in einem Schnellzug, der durch einen dunklen Tunnel raste, und sie wu?te, da? sie am Ende des Tunnels sterben wurde. Alle Reisenden waren ausgestiegen — bis auf Alberto Fornati. Er war wutend. Erbeutelte sie und schrie sie an.

«Herrgott noch mal!«brullte er.»Machen Sie die Augen auf!

Sehen Sie mich an!«

Mit unsagbarer Muhe schlug Tracy die Augen auf. Jeff stand an ihremBett. Er war wei? im Gesicht, und seine Stimmebebte. Naturlich traumte sie auch das.

«Wie lang liegen Sie schon hier?«

«Sie sind doch inBrasilien«, murmelte Tracy.

Danach konnte sie sich an nichts mehr erinnern.

Als Inspektor Trignant das Halstuch mit den Initialen TW ubergeben wurde, das man auf demBoden des Air?FranceTransportflugzeugs gefunden hatte, starrte er es geraume Zeit an.

Dann sagte er:»Rufen Sie Daniel Cooper.«

32

Alkmaar, im Nordwesten Hollands an der Nordsee gelegen, wird gern von Touristenbesucht, aber im Osten des Stadtchens gibt es ein Viertel, in das sich nur selten Fremde verirrten. Jeff Stevens hatte hier mehrmals Urlaubmit einer KLM?Stewarde? gemacht, die ihn das Niederlandische gelehrt hatte. Er erinnerte sich gut an dieses Viertel — die Leute kummerten sich um ihre eigenen Angelegenheiten und waren nicht uberma?ig neugierig. Es war ein perfektes Versteck.

Jeff hatte Tracy am liebsten ins Krankenhaus gebracht, doch das war zu gefahrlich. Und es war nicht minder riskant, wenn sie in Amsterdamblieb. Er hatte sie in Decken gewickelt und zum Auto getragen. Sie war auf der ganzen Fahrt nach Alkmaarbewu?tlos gewesen. Ihr Puls war unregelma?ig, ihr Atem flach.

In Alkmaar stieg Jeff in einem kleinen Gasthof ab. Der Wirtbeobachtete, wie er Tracy nach oben in ihr Zimmer trug.

«Wir sind auf Hochzeitsreise«, erklarte Jeff.»Meine Frau ist krank geworden. Siebraucht Ruhe.«

«Soll ich einen Arzt holen?«

Jeff wu?te selbst nicht genau, was er darauf antworten sollte. Dann meinte er:»Ich sage IhnenBescheid, wenn wir einenbrauchen.«

Zunachst mu?te er versuchen, Tracys Fieber zu senken. Er legte sie auf das gro?e Doppelbett und kleidete sie aus. Sie fuhlte sich hei? an. Jeff lie? kaltes Wasser uber ein Handtuch laufen und wusch Tracybehutsam von Kopfbis Fu?. Er deckte sie zu, setzte sich ansBett und lauschte ihren schweren Atemzugen.

Wenn es ihr morgen nichtbesser geht, dachte Jeff, mu? ich

einen Arzt rufen.

Am Morgen war dieBettwasche schwei?na?. Tracy hatte dasBewu?tsein immer noch nicht wiedererlangt, doch es schien Jeff, da? sie nun ein wenig freier atmete. Er wollte nicht, da? das Zimmermadchen Tracy sah — es hatte nur zu neugierigen Erkundigungen gefuhrt. Stattdessenbat er die Wirtin um frischeBettwasche undbrachte sie selbst ins Zimmer. Er wusch Tracy wieder mit einem feuchten Handtuch, wechselte dieBettwasche, ohne die Patientin zu storen, wie er esbei Schwestern im Krankenhausbeobachtet hatte, und deckte Tracy gut zu.

Dann hangte er ein Schild mit der AufschriftBITTE NICHT STOREN an die Tur und machte sich auf die Suche nach einer Apotheke. Er kaufte Aspirin, ein Thermometer, einen Schwamm und Franzbranntwein. Als er zuruckkehrte, war Tracy immer noch nicht wach. Er ma? ihre Temperatur: 40 Grad. Er riebsie mit dem kuhlenden Alkohol ab, und ihr Fieber sank.

Eine Stunde spater war es wieder gestiegen. Er wurde doch einen Arzt rufen mussen. Das Problem war nur, da? der Arzt daraufbestehen wurde, Tracy ins Krankenhaus einzuweisen, was unweigerlich Fragen zur Folge hatte. Jeff hatte keine Ahnung, obdie Polizei nach ihnen fahndete. Doch wenn sie es tat, wurden siebeide verhaftet werden. Er mu?te etwas machen. Er zerdruckte vier Aspirin, schobsie Tracy zwischen die Lippen und flo?te ihr mit einem Loffel Wasser ein, bis sie endlich schluckte. Dann wusch er sie wieder von Kopfbis Fu?. Als er sie abgetrocknet hatte, schien ihm, da? ihre Haut nicht mehr ganz so hei? war. Er fuhlte ihr den Puls. Offenbar regelma?iger. Er legte den Kopf an ihreBrust und horchte. Atmete sie jetzt leichter? Er wu?te es nicht genau. Er wu?te nur eins, und das wiederholte er wie eine Litanei:»Es geht dirbald wieder gut. «Er ku?te sie sacht auf die Stirn.

Jeff hatte achtundvierzig Stunden kein Auge zugetan. Er war total erledigt. Ich schlafe spater, sagte er sich. Ich mache jetzt nur einen Moment die Augen zu, um mich einbi?chen zu entspannen.

Er sank sofort in tiefen Schlaf.

Als Tracy erwachte, hatte sie keine Ahnung, wo sie war. Sie fuhlte sich wie geradert. Alles tat ihr weh, und

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