Als Skiba lachelnd uber die spiegelglatte Oberflache des Sees blickte, sah er alles im abendlichen Zwielicht verschwinden: alles, wofur er gearbeitet hatte; alles, was ihm fruher wichtig gewesen war. Irgendwann wurde er auch dieses Holzhaus nicht mehr haben. Dann wurde er nie wieder einen Blick auf den See werfen.
Es machte ihm nichts aus. Er war gestorben und neu geboren. Jetzt konnte er ein neues Leben beginnen.
87
Officer Jimmy Martinez von der Polizei von Santa Fe lehnte sich in seinen Stuhl zuruck. Er hatte den Telefonhorer gerade aufgelegt.
Die Blatter der Pappel vor dem Fenster hatten eine uppige goldgelbe Farbe angenommen, und ein kalter Wind wehte von den Bergen herab. Er warf einen kurzen Blick auf seinen Partner Willson.
»Schon wieder der Landsitz der Broadbents?«, fragte Willson.
Martinez nickte. »Yeah. Man sollte eigentlich annehmen, dass die Nachbarn sich mittlerweile dran gewohnt hatten.«
»Tja, reiche Leute ... Wer versteht die schon?«
Martinez schnaubte zustimmend.
»Was glaubst du, wer der Typ da oben wirklich ist? Hast du so einen schon mal gesehen? Ein tatowierter Indianer aus Mittelamerika, der in den Anzugen des Alten rumstol-ziert, Pfeife raucht, mit seinen Gaulen auf seiner Funfhundert-Hektar-Ranch rumreitet, bei den Angestellten den Chef raushangen lasst, den Landadeligen spielt und darauf besteht, dass alle
»Der Landsitz gehort ihm«, sagte Martinez. »Das wurde uberpruft. Es ist alles legal.«
»Klar gehort ihm der Landsitz. Aber ich frage mich: Wie, zum Teufel, ist er ihm in die Hande gefallen? Die Anlage ist zwanzig oder drei?ig Millionen wert. Und sie in Betrieb zu halten, kostet locker ein paar Millionen im Jahr! Glaubst du wirklich, ein Typ wie der hat Geld?«
Martinez lachelte. »Yeah.«
»Was soll das hei?en,
»Nein, ist er eben nicht. Er ist ein Broadbent.«
»Hast du einen an der Waffel? Meinst du wirklich, ein Indianer mit Ohrlappchen, die ihm bis zum Boden runterhan-gen, ist ein Broadbent? Jetzt mal ehrlich, Jimmy - was hast du geraucht?«
»Er sieht seinen Brudern ahnlich.«
»Bist du ihnen je begegnet?«
»Ich kenne zwei der Sohne. Ich sag dir, der ist auch ein Sohn von dem Alten.«
Willson musterte ihn verblufft.
»Der Alte hatte den entsprechenden Ruf. Die anderen Sohne haben seine Kunstwerke gekriegt, und der da oben das Haus und einen Riesenhaufen Kohle dazu. Ganz einfach.«
»Broadbent hat 'nen
»Klar. Ich wette, der Alte hat auf einer seiner Expeditionen in Mittelamerika irgendeine Frau genagelt.«
Willson lehnte sich schwer beeindruckt in seinen Stuhl zuruck. »Irgendwann bringst du's bestimmt noch zum Lieutenant, Jimmy. Ist dir das eigentlich klar?«
Martinez nickte bescheiden. »Ich wei?.«
Danksagung
Es gibt jemanden, dem ich mehr als allen anderen fur die Existenz dieses Romans danken will, namlich meinem Freund Forrest Fenn, dem unschatzbaren Sammler, Geistes-wissenschaftler und Verleger. Nie werde ich das Essen vergessen, das wir vor vielen Jahren im Dragon Room des Pink Adobe einnahmen; damals hast du eine merkwurdige Geschichte erzahlt und mir damit die Idee fur diesen Roman geliefert. Hoffentlich hast du das Gefuhl, dass ich dieser Idee auch Gerechtigkeit habe widerfahren lassen.
Nach der Erwahnung Forrests ist es wohl notig, eines deutlich zu machen: Die Romanfigur Maxwell Broadbent ist zu hundert Prozent eine fiktive Gestalt. Was ihre Personlichkeit und Ethik, ihren Charakter und ihr Familienleben anbelangt, konnten die beiden Manner nicht verschiedener sein. Dies mochte ich mit Nachdruck all jenen gegenuber betonen, die in diesem Werk einen Schlusselroman sehen.
Vor vielen Jahren erhielt ein junger Lektor von zwei unbekannten Autoren ein halbfertiges Manuskript mit dem Titel
Der Lektor hie? Bob Gleason. Ich verdanke ihm eine Menge, da er den Roman damals bis zum Ende begleitet hat.
Gleicherma?en mochte ich Tom Doherty danken, dass er einen verlorenen Sohn erneut willkommen hei?t.
Ich mochte an dieser Stelle auch auf den unvergleichli-chen Lincoln Child hinweisen, der eindeutig die bessere Halfte unserer belletristischen Partnerschaft ist und mein Manuskript auf vorzugliche und au?erst kenntnisreiche Weise einer Erstbegutachtung unterzogen hat.
Gro?en Dank schulde ich ferner Bobby Rotenberg - nicht nur fur die kenntnisreiche und detaillierte Hilfe bei der Entwicklung der Figuren und der Story, sondern auch fur seine wunderbare und anhaltende Freundschaft.
Mein Dank gilt au?erdem meinen Agenten Eric Simonoff bei Janklow & Nesbit in New York und Matthew Snyder in Hollywood. Marc Rosen danke ich fur die Hilfe bei der Entwicklung einiger Romanideen und Lynda Obst fur ihren Weitblick, denn sie hat die Moglichkeiten dieser Geschichte anhand der Lekture einer siebenseitigen Inhaltsangabe erkannt.
Gro?en Dank schulde ich Jon Couch, der das Manuskript gelesen und viele hilfreiche Vorschlage gemacht hat, insbesondere dort, wo es um Feuerwaffen geht. Niccolo Capponi stand mir bei einigen besonders kniffeligen Szenen mit den fur ihn typischen brillanten Ideen zur Seite. Auch Steve El-kins bin ich verpflichtet, der in Honduras die echte Wei?e Stadt sucht.
Einige Bucher waren mir beim Schreiben dieses Romans nutzlich, insbesondere Redmond O'Hanlons
Meine Tochter Selene hat das Manuskript mehrmals gelesen und mit Sachverstand kritisiert, wofur ich ihr au?erordentlich dankbar bin. Au?erdem mochte ich meiner Gattin Christine und meinen beiden anderen Kindern, Aletheia und Isaac, danken. Ich danke euch fur eure fortwahrende Liebe, Gute und Unterstutzung, ohne die dieses Buch - und alles andere, das mein Leben verschont - nicht existieren wurde.