Sie sah ihn an, wei? gluhend vor Wut, das Magazin in ihren Wurstfingern schuttelnd.
»Es wird fur Sie keine Ausfluge nach Hogsmeade mehr geben, Mr. Potter.«flusterte sie.»Wie konnen Sie es wagen?…
Wie konnen sie nur…«Sie atmete einmal tief ein.»ich habe immer und immer wieder versucht Ihnen beizubringen keine Lugen zu erzahlen. Diese Botschaft ist anscheinend noch nicht richtig eingedrungen. Funfzig Punkte Abzug fur Gryffindor und eine weitere nachsitzenswerte Woche.«
Sie stolzierte davon, Das Magazin Der Wortklauber fest umfasst an ihren Oberkorper geklammert, verfolgt von den Blicken vieler Schuler.
Am nachsten Vormittag waren in der ganzen Schule gewaltige Schilder aufgehangt worden, nicht nur an den Schwarzen Brettern der Hauser, sondern auch in den Gangen und Klassenraumen.
»Woruber genau bist du so glucklich?«fragte Harry sie.»Oh, Harry, siehst du es denn nicht?«hauchte Hermine»Wenn sie irgendetwas machen konnte um absolut sicherzustellen, da? jede einzelne Person in dieser Schule dein Interview lesen wird, dann ist es dieses zu verbieten!«
Und es schien, da? Hermine ziemlich richtig lag. Am Ende des Tages, obschon Harry nicht einmal irgendwo in der Schule einen Schnipsel von»Der Wortklauber«gesehen hatte, schien es als wurden an diesem Ort alle zusammen aus dem Interview zitieren. Harry horte sie daruber flustern als sie sich fur den Unterricht drau?en anstellten, wahrend des.Mittagessens und in den Nachmittagsstunden daruber diskutieren, wahrend Hermine gleich berichtete, da? jede Besitzerin von einem der Schranke in den Madchentoiletten daruber gesprochen hatte als sie vor»alte Runen«
hereinschneite.
»Dann haben sie mich bemerkt und offensichtlich haben sie gewusst, da? ich dich kenne. So haben sie mich mit Fragen bombardiert.«erzahlte Hermine Harry, ihre Augen glanzten.»Und Harry, ich denke, da? sie dir glauben, ich tue das wirklich, ich glaube, du hast es letztendlich geschafft sie zu uberzeugen!«
In der Zwischenzeit stolzierte Professor Umbridge durch die Schule, hielt auf Geratewohl Schuler an und verlangte da? sie ihre Schulbucher auspackten und ihre Taschen leerten. Harry wu?te, da? sie nach Ausgaben des Magazins»Der Wortklauber«suchte, doch die Studenten waren ihr meilenweit voraus. Die Seiten auf denen Harrys Interview stand waren verzaubert worden damit sie Auszugen aus Buchern ahnelten wenn jemand anders als die betreffenden Schuler es lesen wollten, oder die Seiten waren magisch wie leer gewischt bis man sie genauer durchsehen wollte.
Den Lehrern war es naturlich durch den Bildungserla? Nummer sechsundzwanzig untersagt das Interview zu erwahnen, doch sie fanden trotzdem andere Wege um ihren Gefuhlen daruber Ausdruck zu verleihen. Professor Sprout verteilte zwanzig Punkte als Harry ihr eine Gie?kanne brachte, ein strahlender Professor Flitwick drangte ihm am Ende der Zauberkunststunde eine Schachtel mit quiekenden Zuckermausen auf, sagte:»Pst!«und hastete davon und Professor Trelawney brach wahrend der Wahrsagestunde in hysterische Schluchzer aus und verkundete der erschrockenen Klasse, und einer sehr missbilligenden Professor Umbridge, da? Harry nach allem keinen fruhen Tod erleiden wurde, sondern ein hohes Alter erreichen, Zauberminister werden und zwolf Kinder haben wurde.
Doch was Harry am glucklichsten machte, war, da? Cho am nachsten Tag zu ihm aufschloss als er sich beeilte zu Verwandlungen zu kommen. Bevor er wu?te wie ihm geschah, lag ihre Hand in seiner und sie hauchte ihm ins Ohr:
»Es tut mir wirklich, wahrhaftig, tatsachlich Leid. Dieses Interview war so tapfer… es hat mich zum Weinen gebracht.«
Es tat ihm Leid, zu horen, da? sie daruber noch mehr Tranen vergossen hatte, doch sehr froh, da? sie wieder miteinander sprachen, und noch viel erfreuter war er, als sie ihm einen fluchtigen Kuss auf die Wange gab und wieder davoneilte. Und unglaublich, als er aus dem Verwandlungsunterricht nach drau?en kam, nicht eher als sonst, geschah etwas ebenso Erfreuliches: Seamus trat auf ihn zu um ihn anzusehen.
»Ich wollte dir nur sagen,«murmelte er auf Harrys linkes Knie schielend,»Ich glaube dir. Und ich habe ein Exemplar von dem Magazin an meine Mama geschickt.«Hatte es noch irgendetwas Zusatzlichen bedurft um Harrys Gluck vollstandig zu machen, dann war es die Reaktion die er von Malfoy, Crabbe und Goyle bekam. Er sah sie spater an dem Nachmittag in der Bibliothek, die Kopfe zusammengesteckt. Sie waren mit einem ungepflegt aussehenden Jungen dort, der Theodore Nott hie?, wie Hermine ihm zuflusterte.
Sie drehten sich zu Harry um als der die Regale nach dem fur»teilweises Verschwinden«benotigten Buch durchstoberte: Goyle lie? seine Fingergelenke bedrohlich knacken und Malfoy wisperte etwas unzweifelhaft Ubles zu Crabe. Harry wu?te sehr genau, wieso sie so handelten: Er hatte all ihre Vater als Todesser benannt.
»Und das Beste ist.«flusterte Hermine schadenfroh,»ist, da? sie dir nicht widersprechen konnen, weil sie nicht eingestehen konnen, da? sie den Artikel gelesen haben!«
Zur Kronung des Ganzen erzahlte Luna ihm wahrend des Abendessens, da? noch nie eine Ausgabe von»Der Wortklauber«schneller ausverkauft worden war,
»Mein Vater druckt welche nach!«erzahlte sie Harry, ihre Augen leuchteten aufgeregt.»Er kann gar es gar nicht glauben, er sagt die Leute scheinen daran sogar mehr interessiert zu sein als an Knitterhornigen Schnarchern.«
In dieser Nacht war Harry der Held im Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Fred und George hatten es gewagt, das Cover des Wortklaubers mit einem Vergro?erungszauber zu belegen und es an die Wand zu hangen, so da? Harrys riesiger Kopf auf die Geschehnisse herunterblickte und hin und wieder Dinge wie»Die im Ministerium sind Schwachkopfe«
und»Fri? Unrat, Umbridge!«mit lauter Stimme sagte. Hermine fand dies nicht sonderlich lustig, sie meinte, das store sie in ihre Konzentration, und gereizt ging sie schlie?lich fruh ins Bett. Harry mu?te selber zugeben, da? das Poster nach ein, zwei Stunden nicht mehr so lustig war, besonders, als der Sprachzauber begann sich abzunutzen, und es zusammenhanglose Worte wie»Unrat«und»Umbridge«in immer haufigeren Abstanden und mit immer hoherer Stimmerief. Tatsachlich begann sie, seinen Kopf schmerzen und seine Narbe wieder unangenehm prickeln zu lassen.
Zur Enttauschung der Leute, die um ihn sa?en und ihn baten, zum x-ten mal von dem Interview zu erzahlen, gab er bekannt, da? auch er fruh ins Bett gehen wollte.
Der Schlafsaal war leer, als er ihn erreichte. Er lehnte seine Stirn einen Moment an das kuhle Glas des Fensters neben seinem Bett; das beruhigte seine Narbe. Dann zog er sich aus und ging ins Bett und wunschte sich, seine Kopfschmerzen wurden verschwinden. Ihm war auch ein wenig ubel. Er rollte sich auf die Seite, schlo? seine AUgen und war beinahe sofort eingeschlafen…
Er stand in einem dunklen Raum mit Vorhangen, der lediglich von einem einzigen Leuchter mit Kerzen erhellt wurde.
Seine Hande lagen verkrampft auf der Lehne des Stuhles vor ihm. Sie waren langgliedrig und wei?, so als ob sie.jahrelang kein Sonnenlicht abbekommen hatten, und sahen gegen den dunklen Samt des Stuhles aus wie gro?e, blasse Spinnen.
Hinter dem Stuhl, in einem kleinen, von den Kerzen erleuchteten Bereich, kniete ein Mann in einem schwarzen Umhang.
»Es scheint mir, als ware ich schlecht beraten worden,«sagte Harry mit einer hohen, kalten Stimme, die vor Arger bebte.
»Meister, ich bitte unterwurfig um Entschuldigung,«krachzte der Mann auf dem Boden. Sein Hinterkopf schimmerte im Kertenlicht, und er schien zu zittern.
»Ich geb dir nicht die Schuld, Rookwood,«sagte Harry in der kalten, grausamen Stimme.
Er loste seinen Griff um die Stuhllehne und ging herum, naher zu dem Mann, der sich auf dem Boden kauerte, bis er direkt vor ihm in der Dunkelheit stand, er sah von einer gro?eren Hohe als ublich auf ihn herab.
»Bist du dir deiner Fakten bewu?t, Rookwood?«fragte Harry.