ein.

»Ich sagte, nur entwaffnen!«, rief Lockhart aufgebracht uber die Kopfe der kampfenden Menge hinweg, als Malfoy in die Knie sank; Harry hatte ihn mit einem Kitzelfluch belegt und Malfoy konnte sich vor Lachen kaum bewegen. Harry hatte das Gefuhl, es ware unsportlich, Malfoy zu verhexen, wahrend er auf dem Boden lag, und hielt sich zuruck. Doch das war ein Fehler; nach Atem ringend richtete Malfoy seinen Zauberstab auf Harrys Knie, wurgte»Tarantallegra!«heraus und im nachsten Augenblick begannen Harrys Beine wild umherzuschlenkern, als tanzte er einen schnellen Foxtrott.

»Aufhoren! Aufhoren!«, schrie Lockhart, doch Snape nahm die Sache in die Hand.

»Finite Incantatem!«, schrie er; Harrys Beine horten auf zu tanzen und Malfoy horte auf zu lachen und beide konnten sich wieder sammeln.

Grunlicher Rauch hing uber dem Schlachtfeld. Neville und Justin lagen schwer atmend auf dem Boden; Ron half dem aschfahlen Seamus auf die Beine und entschuldigte sich fur was immer auch sein ladierter Zauberstab angestellt haben mochte; doch Hermine und Millicent Bulstrode rauften noch miteinander; Millicent hatte Hermine, die vor Schmerz wimmerte, im Schwitzkasten: die Zauberstabe der beiden lagen vergessen auf dem Boden. Harry sprang hinuber und ri? Millicent weg. Das war nicht einfach, denn sie war viel gro?er als er.

»Du meine Gute«, sagte Lockhart. Er hupfte durch die Menge und begutachtete das Trummerfeld.»Aufstehen, Macmillan… vorsichtig da, Miss Fawcett… druck stark dagegen, Boot, es wird gleich aufhoren zu bluten -

»Ich denke, ich zeige euch lieber, wie ihr feindseligen Zauber abblocken konnt«, sagte Lockhart, verwirrt inmitten der Halle stehend. Er sah zu Snape hinuber, dessen schwarze Augen funkelten, und sah rasch wieder weg.»Ich brauche zwei Freiwillige – Longbottom und Finch-Fletchley, wie war's mit ihnen -«

»Eine schlechte Idee, Professor Lockhart«, sagte Snape und glitt heruber wie eine gro?e Unheil bringende Fledermaus.»Longbottom richtet mit den einfachsten Zauberspruchen Verheerungen an, da konnen wir das, was von Finch-Fletchley ubrig bleibt, in einer Streichholzschachtel hoch ins Krankenquartier schicken.«Nevilles rundes rosa Gesicht farbte sich dunkelrosa.»Wie war's mit Malfoy und Potter?«, sagte Snape mit einem schiefen Lacheln.

»Glanzende Idee!«, sagte Lockhart und gestikulierte Harry und Malfoy in die Mitte der Halle. Die Menge wich zuruck, um ihnen Platz zu machen.

»Nun, Harry«, sagte Lockhart,»wenn Draco seinen Zauberstab auf Sie richtet, tun Sie dies.«

Er hob seinen eigenen Zauberstab, versuchte eine komplizierte Schlangelbewegung und lie? ihn fallen. Unter dem hamischen Grinsen Snapes hob Lockhart den Zauberstab auf.»Uuups – mein Zauberstab ist ein wenig uberhitzt -«

Snape trat zu Malfoy, beugte sich hinunter und flusterte ihm etwas ins Ohr. jetzt grinste auch Malfoy. Harry sah nervos zu Lockhart auf:

»Professor, konnten Sie mir diese Abwehrbewegung noch einmal zeigen?«

»Angst?«, murmelte Malfoy so leise, da? Lockhart es nicht horen konnte.

»Hattest du wohl gerne«, sagte Harry aus dem Mundwinkel.

Lockhart patschte Harry frohlich auf die Schulter:»Machen Sie einfach meine Bewegung nach, Harry!«

»Wie, ich soll meinen Zauberstab fallen lassen?«

Doch Lockhart horte ihm nicht zu.

»Drei – zwei – eins – los«, rief er.

Malfoy hob rasch seinen Zauberstab und bellte:»Serpensortia!«

Die Spitze des Zauberstabs explodierte. Harry sah mit aufgerissenen Augen, wie eine lange schwarze Schlange daraus hervorscho?, schwer auf den Boden zwischen ihnen klatschte und sich aufrichtete, bereit zum Bi?. Schreiend wich die Menge zuruck und bildete einen weiten Kreis um sie.

»Nicht bewegen, Potter«, sagte Snape gleichmutig. Er geno? offensichtlich den Anblick des erstarrten Harry, Auge in Auge mit der gereizten Schlange.»Ich schaff sie fort…«

»Erlauben Sie«, rief Lockhart. Drohend schwang er seinen Zauberstab gegen die Schlange und es gab einen lauten Knall; die Schlange, anstatt zu verschwinden, hob sich vier Meter in die Luft und fiel dann mit einem lauten Klatschen zuruck auf den Boden. Rasend vor Wut und erregt zischend glitt sie direkt auf Justin Finch-Fletchley zu und richtete sich abermals mit gebleckten Giftzahnen auf,

Harry war sich nicht sicher, was ihn zu seinem Handeln trieb. Er hatte sich nicht einmal bewusst dazu entschieden. Alles, was er wusste, war, da? ihn seine Beine vorwarts trugen, als bewege er sich auf Rollen, und da? er die Schlange dusslig anschrie:»Weg von ihm!«Und wundersamerweise – unerklarlicherweise – sackte die Schlange zu Boden, friedlich wie ein dicker schwarzer Gartenschlauch, und richtete ihre Augen auf Harry. Harry spurte die Angst aus sich weichen. Er wusste, da? die Schlange jetzt niemanden mehr angreifen wurde, aber warum er das wusste, hatte er nicht erklaren konnen.

Er sah zu Justin auf und grinste ihn an. Justin hatte eigentlich erleichtert aussehen mussen oder verwirrt oder sogar dankbar – doch gewi? nicht wutend und verangstigt.

»Was treibst du da eigentlich fur ein Spiel?«, schrie er, und bevor Harry etwas sagen konnte, hatte er sich umgewandt und war aus der Halle gesturmt.

Snape trat vor, wedelte mit seinem Zauberstab und die Schlange loste sich in ein Wolkchen aus schwarzem Staub auf Auch Snape musterte Harry mit einem Blick, den er nicht erwartet hatte: scharf und berechnend, und Harry mochte diesen Blick nicht. Und nun hob ein merkwurdiges Murmeln entlang der Wande an. jemand hinter ihm zerrte an seinem Umhang.

»Komm«, sagte Rons Stimme in sein Ohr,»beweg dich – komm schon -«

Ron und Hermine nahmen ihn in die Mitte und fuhrten ihn aus der Halle. Als sie durch die Tur gingen, teilte sich die Schar der Schuler zu beiden Seiten, als hatten sie Angst. Harry hatte keine Ahnung, was eigentlich los war, und weder Ron noch Hermine sagten ein Wort, bis sie ihn nach oben in den Gemeinschaftsraum gefuhrt hatten. Ron druckte Harry in einen Sessel und sagte:

»Du bist ein Parselmund. Warum hast du es uns nicht erzahlt?«

»Ich bin ein was?«

»Ein Parselmund!«, sagte Ron.»Du kannst mit Schlangen sprechen!«

»Ich wei?«, sagte Harry.»Aber das ist erst das zweite Mal in meinem Leben. Einmal hab ich aus Versehen eine Boaconstrictor im Zoo auf meinen Vetter Dudley losgelassen – lange Geschichte -, aber sie sagte mir, sie sei noch nie in Brasilien gewesen und ich hab sie eigentlich unabsichtlich freigelassen – das war, bevor ich Wusste, da? ich ein Zauberer bin -«

»Eine Boa constrictor hat dir gesagt, sie sei noch nie in Brasilien gewesen?«, wiederholte Ron mit leiser Stimme.

»Na und?«, sagte Harry,»ich wette, eine Menge Leute hier konnen das.«

»O nein, konnen sie nicht«, sagte Ron.»Es ist keine sehr verbreitete Gabe. Harry, das ist schlecht.«

»Was ist schlecht?«, sagte Harry, der allmahlich etwas ungeduldig wurde.»Was ist eigentlich los mit euch allen? Hor mal, wenn ich dieser Schlange nicht gesagt hatte, da? sie Justin nicht angreifen soll -«

»oh, das hast du ihr gesagt?«

»Was soll das hei?en? Du warst dabei – du hast mich doch gehort -«

»Ich hab dich Parsel sprechen gehort«, sagte Ron.»Schlangensprache. Du hattest alles sagen konnen – kein Wunder, da? Justin panische Angst gekriegt hat, du hast geklungen, als ob du die Schlange anstacheln wurdest – es war gruslig, wei?t du -«

Harry starrte ihn mit offenem Mund an.

»Ich habe eine andere Sprache gesprochen? Aber – das habe ich nicht gemerkt – wie kann ich eine andere Sprache sprechen, ohne da? ich es wei??«

Ron schuttelte den Kopf. Er und Hermine sahen aus, als ware eben jemand

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