bedeutet. Also sei klug, Priesterin, und fuge dich!«
»Ich werde .«
»Es wird nicht schwierig sein, einen Selbstmord bei Thais vorzutauschen«, unterbrach sie Philippos. »La?t uns nur machen, Eure gottliche Majestat. Wir beide werden alles zu Eurer Zufriedenheit erledigen. Als Heiler wird jeder unserem Wort glauben, und was wirklich geschehen ist, bleibt ein Geheimnis.«
»Wir sind erfreut zu sehen, da? du ein Mann bist, dem unser aller Sicherheit wichtiger als irgendwelche verdrehten Moralvorstellungen ist. Manner wie du sind eine Bereicherung fur unseren Hof, Grieche.«
Samu bi? sich auf die Lippen. Sie hatte begriffen, da? jedes Wort, das sie noch gegen den tyrannischen
Widerwillig half Samu Philippos dabei, die
Es mu?te der Flotenspieler gewesen sein, der sie dazu verfuhrt hatte! Doch warum hatte der Zorn der Gottin dann nicht auch ihn getroffen? Warum hatte
Potheinos brachte eine flache Schale mit Wasser, und wortlos nahm Samu das zarte Kleid, das Thais getragen hatte, um es anzufeuchten und der Toten die blutigen Tranen und die Schminke aus dem Gesicht zu wischen. Sanft schlo? sie dem Madchen die Augen. Der Schmerz und die Angst des Todeskampfes spiegelten sich nicht mehr in ihren Zugen. Es sah fast so aus, als wurde sie schlafen.
»Bringt sie auf ihr Zimmer! Wir wollen sie nicht mehr sehen. Nie mehr!«
Philippos nahm das tote Madchen auf den Arm. Das Gesicht des Griechen erschien der Priesterin grau. Welche Sorgen ihn wohl in dieser Nacht wach gehalten hatten? Ob auch er sich vor dem Zorn der Gottin furchtete? Wurde es noch weitere Tote geben? Schweigend folgte sie dem Arzt.
Potheinos offnete ihnen die Tur, die auf den Flur vor den Gemachern des
»Der gottliche
Samu zuckte bei den Worten des Eunuchen zusammen.
Unter den Hoflingen erhob sich besorgtes Gemurmel, wahrend sie eine Gasse offneten, um Philippos und Samu hindurchzulassen.
Mit einem Seufzer legte der Grieche die tote
Mude lie? der Arzt seinen Blick durch das Gemach schweifen.
Es war gro?er als sein eigenes und luxurioser eingerichtet.
Unverkennbar war Thais dem
Bis heute abend jedenfalls . Traurig blickte er zu dem toten Madchen. »Was sollen wir sagen? Wie werden wir bei Hof ihren Tod erklaren?«
»Der Zorn des gottlichen
Philippos schuttelte den Kopf. »So leicht konnen wir es uns nicht machen. Sie mu? Wundmale aufweisen, oder es wird wieder zu Gerede uber die Pfeile der
»Ich bin Heilerin, Arzt! Wann wirst du begreifen, da? ich keine Leichen verstummele?«
Der Grieche blickte wutend zur Priesterin. »Du mu?t nicht glauben, da? es mir Freude bereitet. Aber wenn wir nichts unternehmen, kann das den ganzen Konigshof den Kopf kosten. Ich war diese Nacht in der Stadt, und ich kann dir sagen, da? Ptolemaios und die seinen dort nicht gerade beliebt sind! Gib mir meine Tasche!« Halb ri? er Samu die lederne Tasche aus der Hand. Sie machte es sich zu einfach mit ihrem schlichten Bild von Gut und Bose. Verfluchte Priesterin! Er offnete die Schnallen am Verschlu? und zog eines der Messer heraus. Dann lie? er sich neben der Toten auf der
Murrisch wischte er die Klinge am Laken sauber und steckte sie in die Ledertasche zuruck. Nur wenig Blut tropfelte aus den Wunden der
Niemand wurde sich darum kummern, da? fast kein Blut ins Bettlaken gelaufen war.
Samu hatte die Ollampe neben der
Auch Philippos musterte das Antlitz der
»Hast du Angst vor dem Sterben?« Die Frage der Priesterin kam fur Philippos vollig uberraschend. Verlegen rausperte er sich. Seitdem er die Legionen verlassen hatte, hatte er sich nicht mehr viele Gedanken uber den Tod gemacht. Irgendwie war er immer davon ausgegangen, da? er alt werden wurde. Schlie?lich war er ein Arzt!
»Wie kommst du darauf?«
»Ich hatte den Eindruck, da? du uber den Tod nachdenkst. Jedenfalls ging es mir so, als ich Thais gerade ins Gesicht gesehen habe. Ich furchte den Tod nicht, doch ich hatte Angst, so qualvoll wie sie sterben zu mussen. Glaubst du auch, da? es die Gottin war, die Thais gerichtet hat?«
Philippos zuckte mit den Schultern. »Wer sollte es sonst gewesen sein? Wer totet, ohne Wunden zu hinterlassen?«
»Und wenn sie vergiftet worden sind? Denk nur an die Krampfe, die das Madchen vor seinem Tod hatte. Hast du schon einmal jemanden an Gift sterben sehen?«