einem Fest des Gottes
Samu traute ihren Ohren nicht. »Wie kannst du wider besseren Wissens ein solches Gemetzel herbeifuhren? Mochtest du, da? deine Legionare Gelegenheit erhalten, eine Stadt zu plundern? Ich habe meine Zweifel, da? die Rebellen deine Kohorten bezwingen konnen. Doch das wird sie nicht davon abhalten, es zumindest zu versuchen. Mit den Planen, ein
»Deine Sorge um die Tyrener ehrt dich, Samu.« Antonius go? sich erneut einen Becher voller Wein ein. Bevor er ihn an die Lippen setzte, lie? er ein wenig des Weins auf den Boden tropfen und blickte dann zu den
Samu glaubte, an ihrem Verstand zweifeln zu mussen. Hatte der Feldherr nicht begriffen, in welche Gefahr er sich begab?
»Was ist das fur ein narrischer Plan? Wem soll es nutzen, wenn du unnutz dein Leben riskierst? Glaub mir, es ist mehr als nur ein Gerucht, da? man dich umbringen will!«
»Priesterin, wei?t du nicht, da? die Gotter die Narren lieben?«
Die Stimme des Romers war schwer vom Wein. »Mein Entschlu? steht fest. Ich werde morgen an dem Tempelfest teilnehmen. Wenn du dich so sehr um mich sorgst, dann kannst du ja zu deiner zaubermachtigen Gottin beten und sie darum bitten, da? sie mich beschutzt.«
21. KAPITEL
Philippos spielte mit seinen Fingern nervos am Knauf des Schwertes, das er unter seinem Umhang verborgen trug. Die nachste Stunde wurde uber das weitere Schicksal der Stadt entscheiden. Es ging das Gerucht um, da? Marcus Antonius, so wie einst Alexander, darauf bestanden habe, den Tempel des
Die kleine romische Garnison von Tyros war fast vollstandig angetreten, um die breite Stra?e frei zu halten, die uber den Damm bis zum
Verzweifelt blickte Philippos uber den Platz vor dem Tempel. Zwanzig Soldaten waren aufgeboten, um ihn abzuschirmen.
Der Grieche nagte unruhig an seiner Unterlippe. Er wu?te, da? rings um den Platz und auf den Dachern mehr als funfhundert bewaffnete Fischer und zwei Dutzend Bogenschutzen lauerten. Alle warteten sie auf das Zeichen, das
»Philippos!«
Abimilku versuchte, sich durch die Menschenmassen zu drangen und an seine Seite zu gelangen. »Philippos!« Der Kapitan schrie und ruderte mit den Armen, als sa?en ihm die
Als Abimilku endlich vor ihm stand, war der Kapitan vollig au?er Atem. »Betrug ...«, keuchte er. »Wir werden mi?braucht. Es ist ...«
Philippos blickte sich besorgt um. Es war nicht klug, hier, inmitten aufgebrachter, zu allem entschlossener Menschen, laut uber Betrug und Verrat zu reden. So mochte schon vor der Zeit der Funken geschlagen werden, der jenen verheerenden Brand auslosen wurde, der nicht anders als mit berstenden Stadtmauern und tausendfachem Tod enden konnte.
»Still«, zischte Philippos und versuchte, den Seemann aus der Masse herauszuzerren.
Doch Abimilku war wie von Sinnen. »Du hattest recht . «, stammelte er immer wieder. »Wir alle sind dem Untergang geweiht.«
Endlich erreichten die beiden einen Hauseingang, durch den sie auf einen verlassenen Hof gelangten.
»Was, bei
Philippos hatte den Kapitan bei seiner
»Sie betrugen den Gott! Sie wollen im Namen
»Was zum Henker hat er gesehen?«
»Er ist noch einmal an den Platz gegangen, an dem der Agypter die Bogenschutzen unterrichtet hat. Du kennst ihn doch, meinen Schwager? Den gro?en, bartigen Mann aus meinem Boot. Er wollte sich noch einmal uben, bevor er seine Pfeile auf die Romer richtet. Als er den Platz erreichte, war dieser Hophra schon dort. Erst wollte mein Schwager ihn ansprechen, doch dann hat er beobachtet, was der Agypter dort machte. Auch er ubte sich im Schie?en. Er hatte ganz eigenartige Geschosse. Sie hatten eine vierkantige Spitze, geschmiedet wie ein Nagel und so lang wie ein Finger. Die Schafte waren aus geschwarztem Holz, und die Befiederung sah aus, als sei sie aus lauterem Gold. Hophra umwickelte die Pfeilspitzen mit olgetranktem Tuch, hielt sie kurz in ein Feuer. Erst zungelten die Flammen nur trage, doch als er den Pfeil dann steil in den Himmel scho?, loderten sie auf, so da? es aussah, als zoge eine feurige Kugel durch das Firmament. Und da hat mein Schwager begriffen, was der agyptische Soldner dort ubte. Hophra will sich anma?en, an Stelle des Gottes die Romer zu richten.
Wenn das Volk auf dem Tempelplatz sieht, wie sich eine solche Feuerkugel vom Himmel senkt und Marcus Antonius totet, so wird jeder glauben,
»Genug! Wann hat dein Schwager den Agypter gesehen?«
»Es mussen mehr als drei Stunden seither vergangen sein. Er hat lange gebraucht, um mich zu finden. Er will jetzt die anderen Bogenschutzen warnen, sich nicht an diesem schandlichen Betrug zu beteiligen. Wir mussen die anderen aufhalten!«
Philippos schuttelte den Kopf. »Wie willst du funfhundert Schwertkampfer aufhalten? Sie stehen hier um den Platz verteilt und warten auf das Zeichen, loszuschlagen. Wir mussen Hophra finden! Wenn er keine Gelegenheit hat, zu schie?en, dann wird es vielleicht keinen Aufstand .«
In der Ferne erklangen Horner. Philippos kannte das Signal aus seiner Zeit bei den Legionen. Es war der