Douglas tatsachlich ubernommen hatten. Sonst muss ich das Gericht bitten anzunehmen, dass eine derartige Uberwachung gar nicht erfolgt ist, und beantragen, dass die Aussage dieses Zeugen als unzulassig zuruckgewiesen wird.«

Der Prasident wandte sich an Demonides. »Sind Sie bereit, diese Zeugen hier vorzuladen?« fragte er.

»Das ist unmoglich«, protestierte Demonides. »Herr Chotas wei? genau, dass es Wochen dauern wurde, sie ausfindig zu machen!« Der Prasident wandte sich an Chotas. »Dem Antrag wird statt gegegeben.

Peter Demonides vernahm einen Zeugen.

»Wurden Sie bitte Ihren Namen nennen?«

»George Mousson.«

»Was sind Sie von Beruf?«

»Ich bin Empfangschef im Palace Hotel in Ioannina.«

»Wurden Sie bitte die beiden Angeklagten dort druben ansehen? Haben Sie einen der beiden fruher schon einmal gesehen?«

»Den Mann. Er war im vergangenen August Gast in unserem Hotel.«

»Das ware also Mr. Lawrence Douglas?«

»Ja.«

»War er allein, als er sich anmeldete?«

»Nein.«

»Wurden Sie uns sagen, wer ihn begleitet hat?«

»Seine Frau.«

»Catherine Douglas?«

»Ja.«

»Und sie trugen sich als Mr. und Mrs. Douglas ein?«

»Ja.«

»Haben Sie mit Mr. Douglas uber die Hohlen von Perama gesprochen?«

»Ja, wir sprachen daruber.«

»Hatten Sie das Thema angeschnitten, oder war es Mr. Douglas?«

»Wenn ich mich recht entsinne, war er es. Er fragte mich

nach ihnen und sagte, seine Frau wolle sie unbedingt besichtigen. Sie liebe Hohlen, sagte er. Ich fand das ungewohnlich.«

»So? Warum?«

»Nun ja, Frauen interessieren sich nicht fur Erforschungen und dergleichen.«

»Sie haben nicht zufallig mal mit Mrs. Douglas uber die Hohlen gesprochen? Oder?«

»Nein, nur mit Mr. Douglas.«

»Und was haben Sie ihm gesagt?«

»Nun, ich erinnere mich, dass ich ihm gesagt habe, die Hohlen konnten gefahrlich werden.«

»Ist von einem Fuhrer gesprochen worden?«

Der Empfangschef nickte. »Ja, ich bin sicher, dass ich ihm geraten habe, sich einen Fuhrer zu nehmen. Ich empfehle das allen unseren Gasten.«

»Keine weiteren Fragen. Ihr Zeuge, Herr Verteidiger.«

»Wie lange arbeiten Sie denn schon im Hotelgewerbe, Herr Mousson?«

»Uber zwanzig Jahre.«

»Und vorher waren Sie Psychiater?«

»Ich? Nein.«

»Dann vielleicht Psychologe?«

»Nein.«

»Ach so. Dann sind Sie also kein Experte fur die Verhaltensweisen von Frauen?«

»Nun, ich bin vielleicht kein Psychiater, aber im Hotelfach lernt man eine Menge uber Frauen.«

»Wissen Sie, wer Osa Johnson ist?«

»Osa wer? Nein.«

»Sie ist eine weltberuhmte Forscherin. Haben Sie je von Amelia Earhart gehort?«

»Nein.«

»Oder Margaret Mead?«

»Nein.«

»Sind Sie verheiratet, Herr Mousson?«

»Zur Zeit nicht. Aber ich bin dreimal verheiratet gewesen und kann also schon als Experte gelten, was die Frauen betrifft.«

»Ganz im Gegenteil, Herr Mousson. Ich behaupte, wenn Sie ein Experte fur Frauen waren, dann waren Sie wenigstens mit einer Ehe erfolgreich fertig geworden. Keine weiteren Fragen.«

»Ihr Name, bitte.«

»Christopher Cocyannis.«

»Wurden Sie uns Ihren Beruf angeben?«

»Ich bin Fuhrer in den Hohlen von Perama.«

»Wie lange sind Sie dort schon Fuhrer?«

»Zehn Jahre.«

»Gehen die Geschafte gut?«

»Sehr gut. Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen, um die Hohlen zu besichtigen.«

»Wurden Sie sich bitte den Mann ansehen, der dort druben sitzt. Haben Sie Herrn Douglas schon einmal gesehen?«

»Ja. Er war im August in den Hohlen.«

»Sind Sie sicher?«

»Absolut.«

»Nun gut, aber ich glaube, dass wir hier alle vor einem Ratsel stehen, Herr Cocyannis. Wie kommt es, dass Sie sich unter Tausenden von Besuchern an eine einzelne Person erinnern konnen?«

»Ihn werde ich nicht so schnell vergessen.«

»Warum das?«

»Zunachst einmal, er wollte keinen Fuhrer nehmen.«

»Nehmen denn alle Besucher der Hohlen einen Fuhrer?«

»Die Deutschen und die Franzosen sind dazu zu geizig, aber alle Amerikaner tun es.«

Gelachter.

»Ich verstehe. Gibt es noch einen anderen Grund, weshalb Sie sich an Larry Douglas erinnern?«

»Das kann man wohl sagen. Er ware mir sicher nicht besonders aufgefallen, wenn die Sache mit dem Fuhrer nicht gewesen ware, und der Frau, die ihn begleitete, schien es etwas peinlich zu sein, dass er ablehnte. Aber dann sah ich ihn etwa eine Stunde spater schnell aus dem Eingang zu den Hohlen herauskommen, und er war allein und schien sehr verstort zu sein, und ich dachte, vielleicht hat die Frau einen Unfall gehabt oder es ist sonst etwas passiert. Ich ging also auf ihn zu und fragte, ob mit der Dame alles in Ordnung sei, und dann starrte er mich so komisch an und sagte: >Was fur eine Dame?< Und ich sagte: >Die Dame, mit der Sie zusammen in die Hohlen gegangen sind.< Da wurde er sehr blass, und ich dachte, er wurde mich schlagen. Und dann fing er an zu schreien: >Ich habe sie verloren! Ich brauche Hilfe!< Und dann benahm er sich wie ein Verruckter.«

»Aber er rief erst um Hilfe, nachdem Sie ihn nach der Frau gefragt hatten?«

»Jawohl.«

»Und was geschah dann?«

»Also, ich rief die anderen Fuhrer herbei, und dann fingen wir an zu suchen. Irgendein verdammter Narr hatte das Warnschild vor dem neuen Abschnitt der Hohlen entfernt. Er ist fur die Offentlichkeit noch nicht zuganglich. Und dort fanden wir sie dann schlie?lich drei Stunden spater. Sie war in ziemlich schlechter Verfassung.«

»Eine letzte Frage noch. Und beantworten Sie sie sehr sorgfaltig. Als Mr. Douglas aus der Hohle herauskam, sah er sich da nach jemandem um, der ihm helfen konnte, oder hatten Sie den Eindruck, dass er

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