Mafiabruder, die hier in London die Zelte aufgeschlagen haben, nachdem ihnen in Moskau das Pflaster zu hei? wurde. Ich habe schei?viel Geld von ihnen geliehen, als ich dachte, ich musste sterben und habe es fur Wein, Drogen und zwei sehr hubsche Callboys ausgegeben. Ich dachte echt, ich ware schon lange tot, bevor die wieder auftauchen, aber unglucklicherweise lebe ich immer noch und das Geld ist immer noch weg. Und diese beiden Gentlemen wollen es wiederhaben. Zusammen mit ganz exorbitant hohen Zinsen.«

»Ja wirklich. Sind wir die Vodyanoi-Bruder«, sagte der Schlagertyp auf der linken Seite. »Bin ich Gregor Vodyanoi und habe ich hier kleinen Bruder Sergei Vodyanoi! Und wir sehr gefahrliche Leute sind.«

»Wirklich sehr gefahrliche Leute!«, sagte Sergei und starrte uns alle der Reihe nach an. »Auf mein Wort, das sind wir.«

»Zeig ihm, wie gefahrlich wir sind, Bruder«, sagte Gregor.

Sergei zog eine sehr lange Handfeuerwaffe aus seiner Manteltasche, hielt sie an seine linke Schlafe, zeigte uns allen grinsend seine sehr gro?en Zahne und schoss sich selbst in den Kopf. Er erbebte von Kopf bis Fu?, aber er fiel nicht. Es gab keine Blutspur, die aus der Wunde an seinem Kopf rann und das Loch schloss sich schnell wieder. Um uns herum zogen sich Leute still zuruck. Sergei wurgte ein paar Mal, dann spuckte er die deformierte Kugel auf seine Hand. Er zeigte sie uns und Gregor schlug seinem kleinen Bruder stolz auf den Rucken.

»Ich denke, ihr stimmt zu, dass wir sind au?ergewohnlich gefahrlich«, sagte Gregor. »Haben wir jetzt noch die Frage von Geld, das uns gehort. Betrachtliches Geld, mit Zinsen noch mehr. Fallig ist jetzt, jawohl.«

»Oder ganz anders«, meinte Sergei. »Wir sind die Vodyanoi-Bruder und niemand legt uns rein.«

Der Blaue Elf sah mich an. »Hilfe?«

»Ich hatte wissen mussen, dass du mehr Arger bedeutest, als du wert bist«, knurrte ich.

»Ich nehme an, Ratenzahlung kommt nicht infrage?« Ich lachelte die Vodyanoi-Bruder an. »Irgendeine Chance, dass wir das zivilisiert regeln?«

»So etwas wir machen nicht zivilisiert«, sagte Gregor.

»Schlecht fur Geschaft«, sagte Sergei.

»Entweder er uns bezahlt oder wir ihn fressen«, sagte Gregor und grinste breit, um seine sehr gro?en Zahne zu zeigen. »Wenn man arbeitet in unserem Business, ist sehr wichtig, Exempel zu statuieren.«

Ich wandte mich zu Molly. »Liebling, hast du was dagegen, wenn ich das erledige?«

»Aber ja doch«, sagte Molly, schnippte mit den Fingern und die Vodyanoi-Bruder verschwanden. Statt ihnen hockten zwei kleine, warzige und sehr uberrascht aussehende Kroten auf dem Boden. Ich sah Molly vorwurfsvoll an.

»Ich hatte an eine finanzielle Losung des Problems gedacht.«

»Dann hattest du das sagen sollen«, meinte sie und nippte an ihrem Drink.

Ich schuttelte mit dem Kopf. »Man kann dich wirklich nirgendwohin mitnehmen.«

»Ich hasse es, euch in eure Selbstbeweihraucherungsparade reinzufahren«, sagte Janitscharen Jane. »Aber ich habe das Gefuhl, dass die Dinge grade echt unerfreulich werden.«

Wir alle sahen wieder auf die Kroten unter uns, gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass sie rapide gro?er wurden, ihre Krotenform abwarfen und in alle Richtungen hin anwuchsen bis plotzlich wieder die Vodyanoi-Bruder vor uns standen und ziemlich angepisst aussahen. Der Blaue Elf versuchte wieder, sich hinter mir zu verstecken.

»Das war wirklich gar nicht nett«, sagte Gregor.

»Uberhaupt nicht nett oder geschaftsma?ig«, sagte Sergei.

»Ist wohl an der Zeit, dass wir gefahrlich werden, Bruder.«

»Furchtbar gefahrlich, Bruder.«

Und sie wechselten wieder die Form, schossen auf, wurden gro?er und breiter, ihre Gesichter verlangerten sich zu Schnauzen, ihre schwarzen Mantel wurden zum silbergrauen Fell von enormen Wolfen.

Werwolfe. Sie ragten uber uns in die Hohe, nur Zahne und Klauen, mit enormen Muskelpaketen, die sich unter ihrem dicken Pelz wolbten. Sie stanken nach Blut und Tod und der Lust zu toten. Sie knurrten zufrieden und zeigten uns riesige Zahne in ihren langen Kiefern. Ich starrte den Blauen Elf zornig an.

»Hattest du uns nicht fruher sagen konnen, dass es sich hier um Formwandler handelt?«

»Ihr habt mir keine Gelegenheit dazu gegeben!«

»Sprich das nachste Mal einfach schneller!«

Ich konnte nicht aufrusten, ohne dem ganzen Klub meine wahre Identitat preiszugeben, also zog ich meinen Spezialcolt und schoss beide Werwolfe mehrfach in den Kopf. Der Aufprall lie? beide schwanken, aber selbst als meine Kugeln ihre langen Schadel zerschmetterten und ihre Wolfsgesichter zerrissen, heilten die Wunden bereits. Der Colt war nicht imstande, vorbeizuschie?en, aber er konnte keine silbernen Kugeln abfeuern. Ich machte mir gerade eine gedankliche Notiz, das bei Gelegenheit mit dem Waffenmeister zu besprechen, als ich wieder zu mir kam. Die Vodyanoi-Bruder heulten grimmig, wahrend sie weiter auf uns zukamen, mitten in meinen Kugelhagel hinein. Ich tat ihnen weh, aber das war alles.

Der Blaue Elf war bereits unter dem nachsten Tisch verschwunden. Janitscharen Jane zog zwei lange Dolche aus ihren Stiefelschaften. Die gezackten Kanten der langen Klingen leuchteten silbrig. Janitscharen Jane grinste bosartig und ging mitten durch die zwei Werwolfe hindurch, hackte und stach mit diesen sehr fiesen Messern nach ihnen. Blut spritzte durch die Luft, als die Klingen tief ins Fleisch schnitten. Jane tauschte an und duckte sich unter jedem Hieb, den die beiden Wolfe ihr verpassen wollten. Sie tat, was sie am besten konnte und sie tat es hervorragend.

Bis schlie?lich doch einer der Vodyanoi-Bruder sie mit einem festen Schlag traf und Janitscharen Jane in die gaffende Menge warf. Sie schlug auf dem Boden auf und erhob sich nicht mehr.

Die Leute wichen jetzt in alle Richtungen zuruck, aber nicht so weit, dass sie nicht eine gute Sicht auf das gehabt hatten, was jetzt geschah. Viele begannen bereits, darauf zu wetten, wer gewann; sie jubelten oder buhten je nach Laune. Mittlerweile begannen die Sicherheitsvorrichtungen des Wolfskopfs zu greifen, spruhten die Vodyanoi-Bruder mit Weihwasser aus der Sprinkleranlage ein und trafen sie mit Lasern aus den Lampenfassungen - was die beiden Werwolfe nicht im Geringsten interessierte. Der Klub hatte auch handfestere Ma?nahmen in petto, aber ich nahm an, dass das Management sich scheute, diese zu benutzen, solange der Kampf nicht in etwas ausartete, das die ganze Bar gefahrdete. Was bedeutete: Meine Freunde und ich waren ganz auf uns gestellt.

Molly hatte die Vodyanois jetzt schon eine Weile mit Zauberspruchen bombardiert, aber sie glitten einfach ab und waren nicht in der Lage, sich an der unnaturlichen, glitschigen Natur der Werwolfe festzuklammern. Der Krotenspruch hatte nur funktioniert, weil er so uberraschend kam. Molly hatte es darauf reduziert, Feuerballe auf sie zu werfen, aber obwohl das silbergraue Fell lichterloh brannte und grausam stank, heilte es sich schnell selbst.

Also zog ich Merlins Spiegel hervor, schuttelte ihn zu voller Gro?e aus, sagte die richtigen Worte, die ihn aktivierten und warf ihn zwischen die beiden Werwolfe. Scharfe Krallen fuhren durch die Luft und gingen haarscharf an mir vorbei. Als ich wieder hochkam, klappte der Spiegel uber den nachststehenden Wolf und transportierte ihn sofort zum Polarkreis. Der andere Bruder horte sofort auf zu toben, vollig perplex, also klappte ich den Spiegel auf ihn und schickte ihn in die Antarktis. Viel Gluck, wenn ihr da wegkommen wollt, Jungs!

Die Sicherheitssysteme des Klubs schalteten sich sofort ab. Im Wolfskopf breitete sich relative Ruhe aus, wahrend jeder die verlorenen Wetten bezahlte und wieder zu dem zuruckkehrte, was er gerade getan hatte. Ich steckte Merlins Spiegel weg und ging nachsehen, was Janitscharen Jane so trieb. Sie sa? bereits wieder und untersuchte sich auf Verletzungen. Sie war doch eine taffe Braut. Sie schlug meine hilfsbereit ausgestreckte Hand beiseite und kam ohne Hilfe wieder auf die Fu?e.

»Ich bin okay. Mach nicht so ein Theater, Shaman. Es braucht schon mehr als zwei Import-Werwolfe, um mich umzuhauen. Sie hatten mich sowieso nicht getroffen, wenn ich vom letzten Damonenkrieg nicht ein bisschen mude gewesen ware.«

»Naturlich«, sagte ich beschwichtigend, aber ich fragte mich - es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der niemand sie getroffen hatte, unter keinen Bedingungen. Vielleicht wurde sie doch langsam alt. Aber auf der anderen Seite wollte ich sie ja nur als Tutorin, nicht als Soldatin. Wir gingen zuruck zu Molly, die den Blauen Elf unter seinem Tisch hervorzog. Einer der Barkeeper nickte seinen Dank zu mir heruber. »Gut gemacht, Shaman. Ziemlich nutzliches Spielzeug, das du da hast. Wo hast du das her?«

»Ebay.«

Вы читаете Krieg der Wachter
Добавить отзыв
ВСЕ ОТЗЫВЫ О КНИГЕ В ИЗБРАННОЕ

0

Вы можете отметить интересные вам фрагменты текста, которые будут доступны по уникальной ссылке в адресной строке браузера.

Отметить Добавить цитату