»Er ist zuruck«, flusterte Harry.»Er ist zuruck. Voldemort.«

»Was sagst du da? Was ist geschehen?«

Das Gesicht von Cornelius Fudge erschien verkehrt herum uber Harry; es war wei?, starr vor Entsetzen.

»Mein Gott – Diggory!«, flusterte er.»Dumbledore – er ist tot!«

Jemand wiederholte die Worte, die Schattengestalten, die auf sie zudrangten, keuchten sie den Umstehenden zu… und andere schlie?lich schrien – kreischten – die Worte in die Nacht hinaus -»Er ist tot! Er ist tot!«-»Cedric Diggory! Tot!«

»La? ihn los, Harry«, horte er Fudges Stimme sagen, und er spurte Finger, die versuchten, seine Hand von Cedrics leblosem Arm zu losen, doch Harry umklammerte ihn nur noch fester.

Dumbledores Gesicht, noch immer verschwommen wie hinter einem Dunstschleier, kam jetzt naher.»Harry, du kannst ihm jetzt nicht mehr helfen. Es ist vorbei. La? los.«

»Er wollte, da? ich ihn zuruckbringe«, murmelte Harry – es schien ihm wichtig, dies zu erklaren.»Er hat mich gebeten, ihn zu seinen Eltern zuruckzubringen…«

»Das ist schon richtig, Harry… nun la? einfach los…«

Dumbledore buckte sich zu ihm hinunter, und mit einer fur einen so alten und dunnen Mann erstaunlichen Kraft hob er Harry vom Boden und stellte ihn auf die Fu?e. Harry wankte. In seinem Kopf hammerte es. Sein verletztes Bein wollte ihn nicht mehr tragen. Die Umstehenden rempelten sich an, drangten mit dunklen Mienen auf ihn zu -»Was ist passiert?«-»Was fehlt ihm?«

»Diggory ist tot!«

»Er mu? in den Krankenflugel!«, verkundete Fudge laut.»Er ist krank, er ist verletzt – Dumbledore, Diggorys Eltern, sie sind hier, sie sind auf der Tribune…«

»Ich nehme Harry mit, Dumbledore, ich nehm ihn schon -«

»Nein, es ware besser -«

»Dumbledore, dort lauft Amos Diggory… er kommt hier ruber… meinen Sie nicht, Sie sollten es ihm sagen… bevor er ihn sieht -?«

»Harry, bleib hier -«

Madchen schrien, schluchzten hysterisch… die Szenerie vor Harrys Augen begann merkwurdig zu flackern…

»Ist schon gut, Junge, ich bin bei dir… komm mit… Krankenflugel…«

»Nein, Dumbledore hat gesagt, ich soll bleiben«, nuschelte Harry, und in seiner Stirnnarbe hammerte es so stark, da? er sich gleich ubergeben wurde; noch truber wurde es ihm jetzt vor Augen.

»Du mu?t dich hinlegen… komm jetzt mit…«

Eine Gestalt, gro?er und starker als Harry, zog ihn halb, trug ihn halb durch die verangstigte Menge; Harry horte die Leute keuchen, schreien und rufen, wahrend der Mann, der ihn stutzte, sich einen Weg durch das Gedrange bahnte und ihn hinuber zum Schlo? fuhrte, uber den Rasen, vorbei am See und am Schiff der Durmstrangs; Harry horte nichts als das schwere Atmen des Mannes, der ihm gehen half.

»Was ist passiert, Harry?«, fragte der Mann schlie?lich, wahrend er Harry die Steintreppe hinauftrug. Klonk. Klonk. Klonk. Es war Mad-Eye Moody.

»Pokal war 'n Portschlussel«, sagte Harry, als sie die Eingangshalle durchquerten.»Hat mich und Cedric auf einen Friedhof gebracht… und da war Voldemort… Lord Voldemort…«

Klonk. Klonk. Klonk. Die Marmortreppe hoch…

»Der dunkle Lord war da? Was ist dann passiert?«

»Cedric getotet… sie haben Cedric getotet…«

»Und dann?«

Klonk. Klonk. Klonk. Den Korridor entlang…

»Hat ein Elixier gebraut… hat seinen Korper wieder…«

»Der dunkle Lord hat seinen Korper wieder? Er ist zuruckgekehrt?«

»Und die Todesser kamen… und dann haben wir uns duelliert…«

»Du hast dich mit dem dunklen Lord duelliert?«

»Bin davongekommen… mein Zauberstab… hat was Komisches gemacht… ich hab Mum und Dad gesehen… sie kamen aus dem Zauberstab…«

»Hier rein, Harry… hier rein, und dann setz dich… es geht dir gleich besser… trink das hier…«

Harry horte einen Schlussel in einem Schlo? scharren und spurte, wie ihm eine Tasse in die Hande gedruckt wurde.

»Trink das… dann geht's dir besser… komm schon, Harry, ich mu? ganz genau wissen, was passiert ist…«

Moody flo?te ihm das Getrank ein; Harry hustete, etwas mit pfefferartigem Geschmack brannte ihm in der Kehle. Moodys Buro nahm nun klarere Umrisse an, und auch Moody selbst… er wirkte so wei? wie schon Fudge, und beide Augen waren starr und ohne Lidschlag auf Harry gerichtet.

»Voldemort ist zuruckgekehrt, Harry? Bist du dir sicher? Wie hat er es geschafft?«

»Er hat etwas aus dem Grab seines Vaters genommen und etwas von Wurmschwanz – und von mir«, sagte Harry. Sein Kopf war jetzt klarer; seine Narbe schmerzte nicht mehr so stark; er konnte Moodys Gesicht deutlicher sehen, obwohl es im Buro dunkel war. Vom fernen Quidditch-Feld her horte er immer noch Rufe und Schreie.

»Was hat der dunkle Lord von dir genommen?«, fragte Moody.

»Blut«, sagte Harry und hob den Arm. Wo Wurmschwanz' Dolch den Armel aufgeschlitzt hatte, war jetzt ein gro?er Ri?.

Moody atmete mit lang anhaltendem, leisem Pfeifen aus.»Und die Todesser? Sind auch sie zuruckgekehrt?«

»Ja«, sagte Harry.»Ungeheuer viele…«

»Wie hat er sie behandelt?«, fragte Moody leise.»Hat er ihnen verziehen?«

Doch jetzt fiel es Harry plotzlich wieder ein. Er hatte es Dumbledore sagen sollen, er hatte es ihm doch gleich sagen mussen -»In Hogwarts ist ein Todesser! Ein Todesser ist hier – er hat meinen Namen in den Feuerkelch getan, er hat dafur gesorgt, da? ich bis zum Schlu? durchgehalten hab -«

Harry wollte aufstehen, doch Moody druckte ihn auf den Stuhl zuruck.

»Ich wei?, wer dieser Todesser ist«, sagte er leise.

»Karkaroff?«, sagte Harry wild umherblickend.»Wo ist er? Haben Sie ihn gefa?t? Ist er eingesperrt?«

»Karkaroff?«, sagte Moody mit einem seltsamen Lachen.»Karkaroff ist heute Abend geflohen, als er das Dunkle Mal auf seinem Arm brennen spurte. Er hat zu viele treue Anhanger des dunklen Lords verraten und will ihm lieber nicht begegnen… aber er wird wohl nicht weit kommen. Der dunkle Lord hat Mittel und Wege, seine Feinde aufzuspuren.«

»Karkaroff ist fort? Er ist geflohen? Aber dann – dann hat er meinen Namen nicht in den Kelch geworfen?«

»Nein«, sagte Moody langsam.»Nein, er war es nicht. Ich habe es getan.«

Harry horte es, doch er konnte es nicht glauben.

»Nein, das haben Sie nicht«, sagte er.»Nein, Sie waren es nicht… das konnen Sie nicht getan haben…«

»Ich versichere dir, ich habe es getan«, sagte Moody, und sein magisches Auge schwang herum und blieb auf der Tur ruhen, und Harry wu?te, er vergewisserte sich, da? niemand drau?en stand. Zugleich zuckte Moody seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry.

»Er hat ihnen also verziehen?«, sagte er.»Den Todessern, die nicht bestraft wurden? Die Askaban entkommen sind?«

»Was?«, sagte Harry.

Er blickte auf den Zauberstab, den Moody auf ihn gerichtet hielt. Das war ein schlechter Scherz, unmoglich konnte es anders sein.

»Ich hab dich gefragt«, sagte Moody leise,»ob er diesem Abschaum verziehen hat, der nicht einmal versucht hat, ihn zu finden. Diesen verraterischen Feiglingen, die fur ihn nicht einmal Askaban auf sich nehmen wollten. Diesen treulosen, wertlosen Dreckskerlen, die mutig genug waren, bei der Quidditch-Weltmeisterschaft maskiert durch die Gegend zu laufen, aber beim Anblick des Dunklen Mals, das ich an den Himmel scho?, schleunigst geflohen sind.«

»Sie haben… was reden Sie da…?«

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