»Sieh mal,«sagte er verzweifelt und lehnte sich vor, da? kein anderer sie horen konnte,»la? uns jetzt nicht uber Cedric sprechen… la? uns uber was anderes sprechen…«

Aber das war offensichtlich das falscheste, was er hatte sagen konnen.

»Ich dachte,«sagte sie und Tranen tropften auf den Tisch,»Ich dachte, du wurdest das v – v – verstehen! Ich mu? daruber sprechen! Sicherlich m – mu?t du auch daruber sprechen! Ich meine, du hast gesehen, wie es passiert ist – nicht wahr?«.Alles ging alptraumhaft schief; Roger Davies Freundin hatte sich von seinen Lippen losgelost und schaute Cho beim Weinen zu.

»Also – ich habe daruber geredet,«flusterte Harry,»mit Ron und Hermine, aber-«

»Oh, du spricht daruber mit Hermine Granger!«sagte sie schrill, ihr Gesicht nun feucht vor Tranen. Ein paar weitere kussende Parchen trennten sich um sie anzustarren.»Aber mit mir willst Du nicht reden! V – vielleicht ware es das beste, wenn wir einfach… einfach bezahlen und du gehst und triffst dich mit Hermine G – Granger, was du offensichtlich vorhattest!«

Harry starrte sie an, vollig besturzt, als sie sich eine gefaltete Serviette schnappte und ihr feuchtes Gesicht abwischte.

»Cho?«sagte er schwach und wunschte, Roger wurde wieder seine Freundin zu sich ziehen und wieder mit dem Kussen anfangen, damit sie ihn und Cho nicht mehr anstarrten.

»Geh weg, los!«sagte sie und weinte nun in die Serviette,»Ich weiss nicht warum du mich zuerst gefragt hast, wenn du weitere Abmachungen mit anderen Madchen nach mir machst… wieviele triffst du denn nach Hermine?«

»So ist das nicht!«sagte Harry und er war so erleichtert, nun endlich zu verstehen warum sie sich so aufregte, da? er lachte, was er eine Sekunde zu spat ebenfalls als Fehler erkannte.

Cho sprang auf die Fu?e. Der ganze Teeladen war still und alle sahen sie nun an.

»Ich seh’ dich dann, Harry,«sagte sie dramatisch und raste mit leichtem Schluckauf zur Tur, ri? sie auf und rannte in den stromenden Regen hinaus.

»Cho!«rief Harry ihr hinterher, aber die Tur war schon wieder mit einem harmonischen Klingeln hinter ihr zugeschwungen.

Es herrschte Totenstille im Teeladen. Alle Augen lagen auf Harry. Er warf eine Galleone auf den Tisch, schuttelte das rosa Konfetti aus dem Haar und folgte Cho aus dem Laden.

Es regnete nun sehr stark und sie war nirgendwo zu sehen. Er hatte einfach nicht verstanden was passiert war; vor einer halben Stunde hatten sie sich noch prachtig verstanden.

»Frauen,«murmelte er sauer, sauste die regennasse Stra?e hinunter, wahrend er die Hande tief in den Taschen hatte.

»Warum wollte sie unbedingt uber Cedric reden? Warum kommt sie immer auf ein Thema zu sprechen, was sie sich wie einen menschlichen Gartenschlauch verhalten lasst?«

Er drehte sich nach rechts und fing an zu rennen, und binnen Minuten trat er durch die Tur der Drei Besen. Er wu?te es war zu fruh, um Hermine zu treffen, aber er dachte, da? dort sicherlich jemand da ware, mit dem er die Zwischenzeit verbringen konnte. Er schuttelte seine nassen Haare aus dem Gesicht und schaute sich um. Hagrid sa? allein in einer Ecke und sah murrisch aus.

»Hi, Hagrid,«sagte er, als er sich zwischen den uberladenen Tischen hindurch zwangte, und raumte einen Stuhl aus dem Weg.

Hagrid sprang auf und sah zu Harry hinunter, als ob er ihn kaum erkenne. Harry sah, da? er zwei neue Wunden und einige neue blaue Flecken in seinem Gesicht hatte.

»Ach, du bist’s, Harry,«sagte Hagrid,»geht’s dir, gut?«

»Ja, mir geht’s gut,«log Harry; aber in der Nahe dieses zerbeulten und traurig dreinblickenden Hagrid meinte er, da? es nicht wirklich viel gab, woruber er sich hatte beschweren konnen.»Ahm – bist du ok?«

»Ich?,«sagte Hagrid,»Ohh ja, mir geht’s pracht’g, Harry, pracht’g.«

Er starrte in die Tiefen seines zinnernen Bierhumpens, der die Gro?e eines gro?en Eimers hatte, und seufzte. Harry wu?te nicht, was er sagen sollte. Einen Moment lang sa?en sie Seite an Seite schweigend da. Dann sagte Hagrid abrupt:

»Wir sitz’n’m selben Boot, du un’ ich, oder nich’, Harry?«

»Ahm -,«sagte Harry.

»Ja… sagte schon… beide Au?enseiter,«sagte Hagrid weise nickend.»Un’ beide Waisen. Jawohl… beide Waisen.«

Er nahm einen gro?en Schluck aus seinem Humpen.

»Es macht ’nen Unterschied, ’ne anstandige Familie zu hab’n«, sagte er,»mein Vater war anstandig. Un’ deine Mutter un’ dein Vater war’n anstandig. Wenn’s’e noch lebt’n, war’s Leben anders, oder?«

»Ja… ich denke schon,«sagte Harry vorsichtig. Hagrid schien in einer au?erst seltsamen Stimmung zu sein.

»Familie…,«sagt Hagrid duster.»Was auch immer du sagst, ’s Blut’s wichtig…«.Und er wischte sich einen Tropfen davon aus seinem Auge.

»Hagrid,«sagte Harry, der es nicht mehr an sich halten konnte,»woher hast du all diese Verletzungen?«

»Ha?,«machte Hagrid und schaute erschreckt drein.»Welche Verletzung’n?«

»Diese da!,«sagte Harry und deutete auf Hagrids Gesicht.

»Ach… das sin’ nur normale Beul’n un’ blaue Flecken, Harry,«sagte Hagrid, die Frage abtuend.»Ich hab’ e’nen hart’n Job.«

Er leerte seinen Humpen, stellte ihn zuruck auf den Tisch und erhob sich.

»Wir seh’n uns, Harry… pass auf dich auf.«

Und er schleppte sich elend aussehend aus dem Pub und verschwand im sintflutartigen Regen. Harry sah ihn gehen und fuhlte sich miserabel. Hagrid war unglucklich und er verschwieg etwas, aber er schien entschlossen, keine Hilfe anzunehmen. Was ging hier vor sich? Aber bevor Harry weiter daruber nachdenken konnte, horte er eine Stimme seinen Namen rufen.

»Harry! Harry, hier druben!”

Hermine winkte ihm von der anderen Seite des Raumes zu. Er erhob sich und bahnte sich durch den uberfullten Pub einen Weg zu ihr. Er war noch ein paar Tische entfernt, als er bemerkte, da? Hermine nicht allein war. Sie sa? an einem Tisch mit dem schrecklichsten Paar von Trinkgesellen, die fur ihn vorstellbar waren: Luna Lovegood und niemand anderem als Rita Kimmkorn, Ex-Journalistin des Tagespropheten und eine der von Hermine meistgehassten Personen auf der Welt.

»Du bist fruh dran!,«sagte Hermine, wahrend sie etwas weiter ruckte, um ihm Platz zum Sitzen zu schaffen.»Ich dachte, du seiest mit Cho hier, ich hatte dich nicht vor einer Stunde hier erwartet!«

»Cho?,«sagte Rita auf einmal. Sie drehte sich in ihrem Sitz herum, um Harry gierig anzustarren.»Ein Madchen?«

Sie schnippte ihre Krokodilledertasche auf und griff hinein.

»Es geht Sie gar nichts an, auch wenn Harry mit hundert Madels ausginge,«sagte Hermine kuhl zu Rita.»Sie konnen das also jetzt wegstecken.«

Rita war dabei, eine leuchtend grune Feder aus ihrer Tasche herauszukramen. Jetzt sah sie aus, als ob sie gezwungen worden war, Stinksaft zu schlucken und lie? ihre Tasche wieder zuschnappen.

»Was macht ihr jetzt?,«fragte Harry, der sich hingesetzt hatte und von Rita zu Luna und Hermine blickte.

»Fraulein Perfekt wollte es mir gerade erzahlen, als du ankamst,«sagte Rita, wahrend sie einen gro?en Schluck ihres Getrankes nahm.»Ich nehme an, ich darf mit ihm reden?,«stichelte sie in Richtung Hermine.

»Ja, durfen Sie,«sagte Hermine kuhl.

Die Arbeitslosigkeit stand Rita nicht gut zu Gesicht. Die Haare, die einst in sorgfaltigen Locken geformt waren, hingen jetzt glatt und ungekammt in ihrem Gesicht herum. Der scharlachrote Lack auf ihren funf Zentimeter langen Fingernageln war abgebrockelt und es fehlten eine Menge der falschen Juwelen auf ihrer Brille. Sie nahm noch einen gro?en Schluck von ihrem Getrank und sagte durch die Zahne:»Hubsches Madchen, nicht war, Harry?«

»Noch ein Wort uber Harrys Liebesleben und unsere Abmachung ist zu Ende, ich versprech’s,«sagte Hermine reizbar.

»Welche Abmachung?,«sagte Rita und wischte sich den Mund mit ihrem Handrucken ab.»Du hast noch keine Abmachung erwahnt, Fraulein Etepetete, du hast mich nur aufgefordert, etwas ans Licht zu bringen. Oh, einer von

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