erreichten.

„Wenn der Jager mit deiner Untersuchung fertig ist, wurde ich gerne wieder hinausfahren“, sagte Maeta, als das Auslegerboot auf den Strand gezogen worden war. „Ich bin gerne auf dem Wasser, und dies ist der beste Grund, den man sich wunschen kann — nicht, da? ich dafur einen Grund brauchte. Und ich werde sicher nicht so oft ta uchen, da? Sie sich Sorgen machen mussen, Doktor, wenn man davon ausgeht, wie oft die beiden gro?eren Metallstucke gefunden haben. Ich kann mich auch in euer Kajak quetschen, wenn euch das lieber ist; ich gebe zu, es ist erheblich leichter.“

Jenny reagierte mit gemischten Gefuhlen. Die Suche begann sie zu langweilen, und sie mu?te sich standig daran erinnern, was sie fur Bob bedeutete.

Und selbst dann war sie eher eine Pflicht als ein Vergnugen. Au?erdem kamen ihr jetzt, aus Grunden, die sie selbst nicht artikulieren konnte, gewisse Zweifel, ob es klug gewesen war, Maeta in ihre Gruppe aufzunehmen.

Bob hielt es jedoch fur eine gro?artige Idee, und auch der Jager war sehr einverstanden; also gingen sie jetzt zu dem Kajak, Seever und Maeta trugen das Zementgehause mit dem Metalldetektor und dem daran befestigten Rohr. Das andere Ende des Seils, das am Vortag gerissen war, lag noch immer auf dem Boden des Kajaks. Jenny hob es auf und warf es in den Sand. Dann rief sie plotzlich: „He!

Seht euch das an!“

Die anderen traten neben sie und sahen sofort, was sie meinte. An der Stelle, wo das Seil gelegen hatte, waren eine Bodenlatte und die Bootsleinwand dunkel verfarbt. Jenny beruhrte die Leinwand und stie? einen leisen Schrei aus, als das braunverfarbte Stuck, etwa drei mal drei Zoll gro?, zu winzigen Fetzen zerfiel.

Ihr Vater beugte sich vor und zog Luft in die Nase.

„Mit Bestimmtheit kann ich es nicht sagen, aber es sieht wie Saure aus — Batteriesaure, vermute ich.“

„Shorty, dieser Bastard!“

„Oder Andre?“ fragte Bob.

„Warum der?“ konterte Jenny. „Er hat mich gefragt, ob er mitkommen durfe, und ich habe ihm gesagt, ja, in ein paar Tagen.“

„Vielleicht waren ihm das ein paar Tage zuviel.

Ich kann mir nicht vorstellen, da? Shorty so etwas tun wurde; er ist eher von dem Typ, der Kreide auf den Tafelschwamm streut.“

„Ich vermute, die Saure ist auf das Seil gegossen worden; da? etwas davon auf die Leinwand getropft ist, war wohl nur Zufall“, sagte Seever langsam. „Ich kann mir nicht vorstellen, warum jemand so etwas tun sollte, aber ich furchte, ich mu? mich Bobs Meinung anschlie?en: es ist etwas, das man Andre zutrauen konnte.“

„Auf jeden Fall ist es ein ernstes Problem“, stimmte Maeta zu, „aber wir haben ein noch ernsteres, oder wollt ihr dadurch das wirkliche Projekt aufhalten lassen? Ist es nicht noch immer wichtig, die beiden Schiffe zu finden, wenn das moglich ist?

Oder wollt ihr warten, bis die Tauchausrustungen eintreffen — falls sie jemals eintreffen sollten?“

„Es wurde damit so viel schneller gehen, da? ich fast dafur bin, bis dahin zu warten“, gab Bob zu.

„Wir verwenden eine Menge Zeit und Muhe darauf, eine sehr kleine Flache Meeresboden abzusuchen. Vielleicht halte ich so lange durch, bis diese Lufttanks hier eintreffen.“

„Aber vielleicht auch nicht“, sagte Jenny hart.

„Maeta hat vollig recht. Wir mussen die Dinge unbedingt in Bewegung halten.“

„Wir konnen meinen Ausleger benutzen, bis dein Kajak wieder in Ordnung ist“, fugte Maeta hinzu.

„Und spater naturlich auch, wenn ihr wollt. Meine Familie hat sicher nichts dagegen — und ich mu? niemandem erklaren, was ich vorhabe, Bob.“ Der Jager war sehr beeindruckt; er hatte nicht geahnt, da? dieses kleine Madchen Bobs Gefuhle so gut kannte. Hatte sie sie am Gesichtsausdruck seines Gastgebers abgelesen, oder hatte Jenny es ihr gesagt? Maeta fuhr mit ihren Uberlegungen fort.

„Hort zu, ich mu? nicht jeden Tag in der Bibliothek arbeiten. Jenny, wir beide konnten erledigen, was zu tun ist, wahrend Bob in der Raffinerie arbeitet…“

Bob unterbrach mit dem Einwand des Jagers, da? er nicht so lange von seinem Gastgeber getrennt sein wolle.

„Das ist auch nicht notig. Wir brauchen den Jager nicht. Ich kann alle paar Minuten hinuntertauchen und nachsehen, wie weit das Gerat uber dem Meeresboden ist, und wir konnen uns die Positionsfeststellung wesentlich erleichtern, indem wir eine Menge von diesen Markierungsbojen benutzen. Es ist doch keine Arbeit, ein Dutzend oder mehr davon herzustellen. Wir konnten das Gebiet drei- oder viermal schneller absuchen, als ihr es jetzt tut. Also los, fangen wir gleich an. Sie werden sicher nicht mitkommen wollen, Doktor; Bob ist jetzt vollig in Ordnung, und Sie konnen nicht allzu lange ihrer Praxis fernbleiben. Aber wenn Sie wollen, konnen Sie naturlich dabeisein; auf dem Ausleger ist eine Menge Platz.“

Der Jager, der wahrend Bobs College-Jahren nur relativ wenige weibliche Exemplare der menschlichen Spezies gesehen hatte, begann sich zu fragen, ob die Tendenz, sofort die Fuhrungsrolle zu ubernehmen, nicht bei ihnen allgemeingultig war. Aber einige von Bobs Freunden auf dem College waren auch recht domi nierend gewesen, fiel ihm dann ein.

„Danke. Ich werde zur Praxis zuruckgehen“, sagte Seever, „aber gib auf dich acht, wenn du dort drau?en bist, Maeta. Vor Sonnenbrand und einem Herzschlag bist du wahrscheinlich sicher, aber es gibt auch andere Gefahren unter Wasser, und du bist allein.“ Maetas Gesicht verlor den etwas schelmischen Ausdruck, und sie blickte Seever gerade in die Augen.

„Ich wei?, Doktor. Ich werde vorsichtig sein — ich verspreche es Ihnen.“ Sie wandte sich an die anderen. „Also los.“

Die nachsten zwei Tage verliefen ohne Zwischenfalle, abgesehen von Bobs Gesundheitszustand; Gelenk- und Muskelschmerzen wurden immer starker, und weder Seever noch der Jager konnten etwas dagegen tun. Das Neostigmin, das Seever bestellt hatte, schien gegen seine Schwacheanfalle wirksam zu sein, die seit einiger Zeit nicht mehr aufgetreten waren, und die Magenkrampfe waren auch abgeklungen. Sowohl der menschliche als auch der nichtmenschliche Experimentator hatten das Verdienst dafur gerne sich zugeschrieben, wagten es jedoch nicht; keiner der beiden war sicher, da? die Symptome nicht wiederkehren wurden.

Das Wetter erlaubte es den Madchen, au?erhalb des Riffs zu arbeiten, und eine ermutigend gro?e Flache konnte auf der Karte abgehakt werden.

Der Jager war schockiert, als er feststellte, da? er den Erfolg mit gemischten Gefuhlen betrachtete.

Ihm ware wohler gewesen, wenn er selbst auf dem Meeresgrund hatte sein konnen. Er verbrachte jetzt sehr viel von der Schlafenszeit seines Gastgebers damit, daruber nachzudenken, was sie tun wurden, wenn das ganze Gebiet abgesucht worden war, ohne da? sie eins der beiden Schiffe gefunden hatten. Sollten sie dann das Gebiet ausweiten oder das bereits abgesuc hte Areal noch einmal uberprufen?

Wo lag die bessere Chance? Sie hatten ohnehin mehr geraten, als sie das Suchgebiet festgelegt hatten, aber es war ihnen damals alles so logisch erschienen.

Manchmal gab er diese Fragen an Bob weiter, hatte aber nur wenig davon. Der junge Mann befand sich entweder in einer seiner philosophischen Stimmungen und antwortete, da? er sich mit diesen Fragen auseinandersetzen wurde, wenn sie akut wurden, oder er wurde wutend und drohte, sie beide mit Alkohol au?er Gefecht zu setzen, wenn der Jager nicht aufhorte, ihn zu bedrangen. Der Alien glaubte nicht, da? diese Drohung ernst gemeint war, hatte jedoch gelernt, sich vor Menschen in acht zu nehmen, die sich zu laut in eine Ecke redeten.

Die wirkliche, entscheidende Schwierigkeit ergab sich funf Tage, nachdem sie den Jager vom Meeresgrund emporgeholt hatten. Es war nicht nur ein Sonntag, sondern auch ein bedeutender Feiertag — der vierte, Juli —, durch den es zu einigen Abweichungen im normalen Arbeitsablauf kam. Die Raffinerie arbeitete naturlich, doch Bob mu?te sich erst gegen Mitte des Vormittags zum Dienst melden.

Sein Vater hatte das Haus schon sehr fruh verlassen, Daphne und seine Mutter waren etwas spater gegangen, zum Strand oder zur Pier, wo der gro?te Teil der Bevolkerung diesen Tag feierte, und Bob war im Bett geblieben. Er machte sich sein Fruhstuck selbst und fuhr dann mit dem Rad auf die Stra?e zu. Seine Gelenke schmerzten heute weniger als sonst, doch empfand er jede Bewegung noch immer als unangenehm.

Das Kinnaird-Haus stand nur etwa zweihundert Yards von der Hauptstra?e entfernt. Dieses Ende der Insel war dicht mit den Pflanzen uberwuchert, die PFI in seinen Anfangsjahren als schnellwachsendes Material fur die Kulturtanks gezuchtet hatte.

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