dem er gekommen war. Unten im
Vorsichtig schlo? der Arzt die Tur hinter sich. Vermutlich sahen die
Der Alte murmelte etwas. Er schien mit einer Frau zu sprechen. Der Arzt konnte in der Dunkelheit nicht erkennen, wer noch in dem Raum war. Auf jeden Fall sprachen die beiden griechisch. Der Alte versuchte, ihn noch immer zu tauschen.
Ob er wohl dachte, er wurde ihn am Ende fur einen griechischen Handler halten?
»Ruhig ihr beiden«, zischte Philippos argerlich. Eine neue Welle des Schmerzes flutete durch seinen Kopf. Helle Lichtpunkte tanzten durch den dunklen Raum, und es schien plotzlich kalter zu werden. »Eure Freunde haben meine Kameraden umgebracht. Aber wenn ihr still seid, werde ich euch am Leben lassen.«
»Wir haben mit den Morden an den romischen Burgern nichts zu tun. Das alles ist doch schon so viele Jahre her«, entgegnete der alte Mann in holprigem Latein. »Es tut uns leid, wenn damals einige Eurer Freunde ums Leben gekommen sind. Aber wir sind unschuldig! Wir waren nicht einmal in der Stadt, als es geschah. Ich bin Kaufmann und war mit einem meiner Schiffe auf Reisen.«
Philippos lachelte zynisch. Er hatte es gewu?t! Der Kerl versuchte, sich darauf herauszureden, ein griechischer Handler zu sein. Er wurde ihn . Auf der Holztreppe waren leise Schritte zu horen. Der Arzt hielt den Atem an und lauschte. Hatten sie etwa seine Spur gefunden? Wie war das moglich? Vorsichtig trat er ein paar Schritt von der Tur zuruck. Unstetes Licht war durch die Ritzen der Tur zu erkennen. Dort drau?en mu?ten Fackeltrager sein. Wie zum Henker hatten sie ihn aufgespurt? Philippos fa?te sein Kurzschwert fester. Er wurde sein Leben so teuer wie moglich verkaufen. Wenn ihm nur nicht so kalt ware. Und diese Kopfschmerzen .
Krachend flog die Tur ins Zimmer. Das Fackellicht schien so hell wie die Mittagssonne zu sein. Bartige Manner mit Bronzehelmen und hellen Leinenpanzern sturmten herein. Warum trugen die
»Ergib dich, oder wir werden dich toten! Es gibt kein Entkommen mehr fur dich. Das Haus ist von meinen Mannern umstellt.«
Irgendwie kam Philippos das Gesicht des Mannes bekannt vor. Er hatte eine Nase, die so krumm war wie der Schnabel eines Raubvogels. Auch die schmalen Lippen ...
Auf dem Holzboden des Zimmers waren dunkle Flek-ken. Wie eine Spur fuhrten sie auf ihn zu. Philippos sah an sich herab.
Er war ja nackt! War er vielleicht schon tot? Sein Bein war ganz mit Blut verschmiert. Hande packten ihn . Das Zimmer begann plotzlich zu tanzen . Der Boden sturzte ihm entgegen . Es war so kalt .
8. KAPITEL
Als Philippos die Augen aufschlug, sah er das Meer. Der Himmel war strahlend blau und ohne Wolken. Der Boden unter ihm schwankte leicht. Er war an Bord eines Schiffes. Verwirrt versuchte er, den Kopf zu drehen und sich umzusehen, doch ein stechender Schmerz in seinem Nacken lie? ihn innehalten.
»Du hast also doch beschlossen, noch einmal wach zu werden.« Samu beugte sich uber ihn und lachelte. »Willst du etwas trinken?«
Philippos fuhr sich mit der Zunge uber die trockenen Lippen. »Ja, danke.« Der Grieche versuchte, sich zu erinnern, wie er an Bord des Schiffes gekommen war. Vergebens! Er wu?te, da? er bei Neaira gewesen war. Sie hatten eine wunderbare Liebesnacht gehabt und seinen Erfolg gefeiert und dann ... Nichts.
Er entsann sich, in den Armen der
»Wie bin ich hierher gekommen?«
»Der
»Mu?te mich verbannen?« Unglaubig wiederholte der Arzt ihre Worte. Wie konnte das sein? Am Morgen hatte er doch noch die Gunst des Konigs genossen. »Was ist geschehen?«
»Du erinnerst dich an nichts?« Mi?trauisch musterte der Grieche Samu. Da war mehr als nur Betroffenheit in ihrer Stimme gewesen. Sein Schicksal schien sie nicht gerade zu betruben. »Du wei?t doch wohl noch, da? du das Gelande des
Philippos nickte. Wieder jagte ein stechender Schmerz durch seinen Nacken. Er sollte sich nicht mehr bewegen. Was bei den Gottern hatte man ihm nur angetan?
»Du mu?t ja einmal ein Soldat mit erstaunlichen Fahigkeiten gewesen sein.«
»Ich war nie gerne Soldat«, knurrte Philippos verargert. »Erinnere mich nicht an diese Zeit. Ich bin Arzt, kein Soldat.«
»Was soll man nur von einem Arzt halten, der drei Krieger so ubel zurichtet, da? sie fur viele Tage nicht mehr diensttauglich sind. Der
»Wovon redest du, Weib?«
»Davon, da? die Wachen des
»Sprich nicht wie mit einem Kind mit mir!« zischte der Arzt wutend. Er mu?te zuruck, mu?te den Irrtum klarstellen und . Philippos versuchte sich aufzurichten, doch ihm wurde so schwindlig, da? er wieder auf sein Lager zurucksank.
»Woher wu?te der
»Du hast nicht nur Freunde bei Hof, Philippos.«
»Ich mu? zuruck. Ich mu? wissen, wer .«
Die Priesterin lachte laut. »Zuruck! Du bist seit drei Tagen an Bord dieses Schiffes, und ich glaube nicht, da? du den Kapitan dazu bewegen konntest, noch einmal umzukehren. Er hat strikte Anweisungen, uns nirgendwo anders als in Tyros an Land gehen zu lassen. Dort sollen wir uns nach einem Kaufmann umhoren, den man Simon den Judaer nennt. Er hat sein Haus irgendwo in der Nahe des Hafens. Simon wird uns bei sich aufnehmen und uns helfen. Ich glaube, auch er gehort zu den Leuten, bei denen der Gottliche Schulden hat.«
