Sechs Militarordensbander (sortiert)

Sechs Medaillen (sortiert)

Name des Schauspielers: Lawrence Douglas ... (personlich zu Lasten von Catherine Alexander – MGM).

Catherine blickte mit hochrotem Gesicht auf. »Nein!« sagte sie. Er starrte sie an. »Was soll ich denen im Buro sagen?«

»Sagen Sie ihnen, dass ich nur fur seine Orden zahle, wenn sie ihm posthum verliehen werden.«

Nach drei Tagen waren die Dreharbeiten beendet. Catherine sah sich den Film am nachsten Tag im Rohschnitt an und war damit einverstanden. Er wurde keine Preise gewinnen, aber er war einfach und wirkungsvoll. Tom O'Brien hatte gute Arbeit geleistet.

Am Samstagmorgen nahm Catherine ein Flugzeug nach Washington. Noch nie war sie so froh gewesen, eine Stadt zu verlassen. Am Montagmorgen war sie zuruck in ihrem Buro und versuchte die Arbeit nachzuholen, die sich in ihrer Abwesenheit angehauft hatte.

Kurz vor dem Mittagessen summte das Telefon. Annie, ihre Sekretarin, fragte: »Ein Mr. Larry Douglas ruft aus Hollywood, Kalifornien, R-Gesprach, an. Soll ich Sie verbinden?«

»Nein«, stie? sie hervor. »Sagen Sie ihm, dass ich – warten Sie, ich werde es ihm selbst sagen.« Sie holte tief Atem und druckte auf den Knopf. »Mr. Douglas?«

»Guten Morgen.« Seine Stimme klang honigsu?. »Es war sehr schwierig, Sie ausfindig zu machen. Mogen Sie keine Rosen?«

»Mr. Douglas«, begann Catherine. Ihre Stimme zitterte vor Zorn. Sie holte tief Luft und sagte: »Mr. Douglas, ich liebe Rosen. Ich kann Sie nicht ausstehen. Ich kann nichts an Ihnen ausstehen. Ist das klar?«

»Sie wissen uberhaupt nichts von mir.«

»Ich wei? mehr, als ich wissen will. Ich halte Sie fur feige und verachtenswert und wunsche nicht, dass Sie mich jemals wieder anrufen.« Zitternd knallte sie den Horer auf, ihre Augen waren vor Zorn mit Tranen gefullt. Wie konnte er es wagen! Sie wurde froh sein, wenn Bill endlich zuruckkam.

Drei Tage spater erhielt Catherine mit der Post eine 10 x 12 gro?e Fotografie von Lawrence Douglas. Sie trug die Aufschrift: »Dem Boss, in Liebe, Larry.«

Annie starrte das Foto uberwaltigt an und rief: »Mein Gott! Ist der echt?«

»Er ist unecht«, gab Catherine zuruck. »Das einzig Echte daran ist das Papier, auf dem es abgezogen ist.« Sie zerriss wutend das Foto.

Annie sah das besturzt mit an. »Wie schade. Ich habe noch nie so einen in Fleisch und Blut gesehen.«

»In Hollywood«, sagte Catherine grimmig, »haben sie Kulissen, die nur aus der Fassade bestehen – ohne Fundament. Sie hatten gerade so eine vor sich.«

In den nachsten zwei Wochen rief Larry Douglas mindestens ein Dutzend Mal an. Catherine gab Annie die Anweisung, ihm zu sagen, er solle nicht wieder anrufen, und bat sie, ihr seine Anrufe gar nicht mehr zu melden. Eines Morgens beim Diktat blickte Annie auf und sagte entschuldigend: »Ich wei?, Sie sagten mir, ich solle Sie nicht mehr mit Mr. Douglas' Anrufen belastigen, aber er rief wieder an, und es klang so verzweifelt und, ich wei? nicht, ... wie verloren.«

»Er ist verloren«, sagte Catherine kalt, »und Sie taten besser, nicht nach ihm zu suchen.«

»Er scheint aber wirklich charmant zu sein.«

»Er versteht sich aufs Schmeicheln.«

»Er stellte eine Menge Fragen uber Sie.« Sie sah Catherines Blick. »Aber naturlich«, fugte sie hastig hinzu, »habe ich nichts erzahlt.«

»Das war sehr klug von Ihnen, Annie.«

Catherine begann wieder mit dem Diktat, aber sie war nicht ganz dabei. Wahrscheinlich war die Welt voll von Typen wie Larry Douglas, ein Grund mehr, William Fraser zu schatzen.

Bill Fraser kehrte am nachsten Sonntagmorgen zuruck, und Catherine holte ihn vom Flugplatz ab. Sie beobachtete, wie er den Zoll passierte und auf den Ausgang, wo sie ihn erwartete, zukam. Sein Gesicht strahlte, als er sie sah.

»Cathy«, rief er. »Was fur eine reizende Uberraschung! Ich hatte nicht erwartet, dass du mich abholen wurdest.«

»Ich konnte es nicht mehr aushaken«, sagte sie lachelnd und schloss ihn so fest in die Arme, dass er sie spottisch ansah.

»Du hast mich vermisst«, sagte er.

»Mehr, als du dir vorstellen kannst.«

»Wie war es in Hollywood?« fragte er. »Hat es gut geklappt?«

Sie zogerte. »Ausgezeichnet. Sie sind sehr zufrieden mit dem Film.«

»Das habe ich gehort.«

»Bill, wenn du das nachste Mal wegfahrst«, sagte sie, »nimm mich mit.«

Er blickte sie erfreut und geruhrt an.

»Abgemacht«, sagte Fraser. »Du hast mir gefehlt. Ich habe sehr viel uber dich nachgedacht.«

»Wirklich?«

»Liebst du mich?«

»Sehr, Mr. Fraser.«

»Ich liebe dich auch«, sagte er. »Warum gehen wir heute Abend nicht aus und feiern?«

Sie lachelte. »Wunderbar.«

»Wir werden im Jefferson Club essen.«

Sie setzte Fraser zu Hause ab.

»Ich muss ein paar tausend Anrufe machen«, sagte er. »Konnten wir uns im Klub treffen? Acht Uhr.«

»Gut«, sagte sie.

Catherine kehrte in ihre Wohnung zuruck und wusch und bugelte einige Sachen. Jedes Mal, wenn sie am Telefon vorbeikam, erwartete sie halb, dass es klingeln wurde, aber es blieb still. Sie dachte daran, wie Larry versucht hatte, Annie uber sie auszuhorchen, und merkte, dass sie mit den Zahnen knirschte. Vielleicht wurde sie mit Fraser daruber sprechen, ob man die zustandige Rekrutierungsbehorde auf Douglas aufmerksam machen konnte. Nein, ich lasse das lieber, dachte sie. Sie wurden ihn wahrscheinlich sowieso nicht nehmen. Er wurde gewogen und zu leicht befunden werden. Sie wusch sich das Haar, nahm ein langes, schwelgerisches Bad und trocknete sich gerade ab, als das Telefon klingelte. Gespannt ging sie hinuber und hob den Horer ab. »Ja?« sagte sie kalt.

Es war Fraser. »Hallo«, sagte er. »Stimmt was nicht?«

»Doch, doch, Bill«, sagte sie schnell. »Ich – ich war gerade in der Badewanne.«

»Es tut mir leid.« Seine Stimme nahm einen neckenden Ton an. »Ich meine, es tut mir leid, dass ich nicht bei dir bin.«

»Mir auch«, erwiderte sie.

»Ich will dir nur sagen, wie sehr ich dich vermisse. Komm nicht zu spat.«

Catherine lachelte. »Ich werde punktlich sein.«

Sie legte den Horer auf und dachte uber Bill nach. Zum ersten Mal hatte sie das Gefuhl, dass er bereit sei, um sie anzuhalten. Er wurde sie bitten, Mrs. Fraser zu werden. Sie sprach den Namen laut aus. »Mrs. William Fraser.« Es klang hubsch und wurdevoll. Mein Gott, dachte sie, ich werde blasiert. Vor sechs Monaten ware ich bei diesem Gedanken noch in die Luft gesprungen, und jetzt ist alles, was ich sagen kann, es klingt hubsch und wurdevoll. Hatte sie sich wirklich derart verandert? Es war kein trostlicher Gedanke. Sie sah auf die Uhr und begann sich hastig anzuziehen.

Der Jefferson Club befand sich in der »Feestra?e in einem unauffalligen Backsteingebaude, das etwas von der Stra?e zuruckgesetzt lag und von einem schmiedeeisernen Gitter umgeben war. Er war einer der exklusivsten Klubs in einer Stadt, in der es von exklusiven Klubs wimmelte. Der leichteste Weg, Mitglied zu werden, war, einen Vater zu haben, der ihm angehorte. Wenn es jemandem an dieser weisen Voraussicht mangelte, musste man von drei Mitgliedern empfohlen werden. Die Vorschlage fur die Mitgliedschaft wurden einmal im Jahr vorgebracht, und eine schwarze Kugel genugte, um jemanden bis ans Lebensende dem Jefferson Klub fernzuhalten, denn es war eine feste Regel, dass kein Anwarter zweimal vorgeschlagen werden konnte.

William Frasers Vater war Grundungsmitglied des Klubs, und Fraser und Catherine dinierten dort

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