erst der Anfang. Heute abend wurde er aus der Whitney herauskitzeln, wer der Graveur war, und er wurde ein Geschaft mit ihm tatigen: noch mehr Druckerpressen. Sie konnten ihm ein grenzenloses Vermogenbringen.
Um Punkt 20 Uhr hielt Grangiers Limousine vor dem Hotel du Palais. Grangier stieg aus. Als er in die Hotelhalle trat, stellte er mit Genugtuung fest, da? Zuckerman in der Nahe des Eingangs sa? und alle Turenbeobachtete.
Grangierbegabsich zur Rezeption.»Jules, sagen Sie derBarone? de Chantilly, da? ich dabin. Sie soll in die Halle kommen.«
Der Conciergeblickte auf und sagte:»DieBarone? ist abgereist, Monsieur Grangier.«
«Da irren Sie sich. Rufen Sie sie nach unten.«
JulesBergerac war inBedrangnis. Es war gefahrlich, Armand Grangier zu widersprechen.»Ich habe sie selbst abgefertigt.«
Unmoglich.»Wann?«
«Kurz nachdem sie ins Hotel zuruckgekommen ist. Sie hat mich gebeten, die Rechnung auf ihre Suite zubringen, damit sie gleichbarbezahlen kann…«
Armand Grangiers Gedanken ubersturzten sich.»Bar? In Francs?«
«Ja, Monsieur.«
Grangier fragte hektisch:»Hat… hat sie irgendwas aus ihrer Suite mitgenommen? Koffer oder Kisten?«
«Nein. Sie hat gesagt, sie wurde ihr Gepack spater abholen lassen.«
Also hatte sie sich mit seinem Geld in die Schweiz abgesetzt, um die gro?e Druckerpresse fur sich zu kaufen.
«Fuhren Sie mich in ihre Suite. Schnell!«
«Ja, Monsieur Grangier.«
JulesBergerac hakte einen Schlussel vom Schlusselbrett und raste mit Grangier auf den Lift zu.
Als Grangier an Zuckerman vorbeikam, zischte er:»Was sitzt du hier so damlich rum, du Kretin? Sie ist weg.«
Zuckermanblickte verstandnislos zu ihm auf.»Sie kann nicht weg sein. Sie ist nicht in die Halle gekommen. Ich habe genau aufgepa?t.«
«Genau aufgepa?t«, echote Grangier.»Hast du auch auf eine Krankenschwester aufgepa?t oder auf eine grauhaarige alte Tante oder auf ein Zimmermadchen, das durch den Lieferanteneingang verduftet ist?«
Zuckerman war verwirrt.»Nein… warum sollte ich?«
«Geh ins Casino«, knurrte Grangier.»Ich rede spater noch ein Wortchen mit dir.«
Die Suite sah nicht sehr viel anders aus, als Grangier siebeim letzten Mal vorgefunden hatte. Die Tur zum Zimmer nebenan stand offen. Grangier trat ein, eilte zum Wandschrank und ri? ihn auf. Gott sei Dank! Die Druckerpresse war noch da! Die Whitney hatte sich in solcher Hast aus dem Staubgemacht, da? sie die Maschine vergessen hatte. Einboser Schnitzer. Und das ist nicht der einzige, dachte Grangier. Diese Frau hatte ihn um funfhunderttausend Dollarbetrogen, und er wurde es ihr heimzahlen. Er wurde die Polizei einschalten und die Whitney hinter Gitterbringen. Da kamen seine Leute ohne weiteres an sie heran. Sie wurden den Namen des Graveurs aus ihr herausprugeln und sie dann fur alle Zeiten zum Schweigenbringen.
Armand Grangier wahlte die Nummer der Polizeidirektion
und lie? sich mit Inspektor Dumont verbinden. Er sprach drei Minuten mit ihm und sagte dann:»Ich warte hier.«
Eine Viertelstunde spater traf sein Freund, der Inspektor, ein, begleitet von einem Mann mit Eunuchenfigur und einem der unattraktivsten Gesichter, die Grangier je erblickt hatte. Seine Stirn sah so aus, als wurde sie ihm gleich aus dem Gesicht platzen, und seinebraunen Augen hinter den dickenBrillenglasern hatten etwas irrwitzig Fanatisches.
«Das ist Monsieur Daniel Cooper«, erklarte Inspektor Dumont.»Monsieur Grangier. Monsieur Cooper interessiert sich ebenfalls fur die Frau, derentwegen Sie mich angerufen haben.«
Cooper ergriff das Wort.»Sie haben Inspektor Dumont mitgeteilt, die Frau sei an einer Falschgeldoperationbeteiligt.«
«Richtig. Im Moment ist sie auf dem Weg in die Schweiz. Sie konnen sie an der Grenze verhaften lassen. Was Sie anBeweisenbrauchen, habe ich hier.«
Grangier fuhrte diebeiden Manner zum Wandschrank. Daniel Cooper und Inspektor Dumont warfen einenBlick hinein.
«Da steht die Presse, mit der sie das Geld gedruckt hat.«
Daniel Cooper inspizierte die Maschine.»Mit der soll sie Geld gedruckt haben?«
«Das habe ich Ihnen doch eben gesagt«, blaffte Grangier. Er zog einen Geldschein aus der Tasche.»Schauen Sie. Das ist eine von den gefalschten Hundertdollar?Noten, die sie mir gegeben hat.«
Cooper ging zum Fenster und hielt den Schein gegen das Licht.»Der ist echt.«
«Ja, weil Sie gestohlene Druckplatten verwendet hat. Sie hat sie einem Graveur abgekauft, der fruherbei der Munze in Philadelphiabeschaftigt war. Und mit dieser Presse hat sie dieBanknoten gedruckt.«
Cooper sagte rude:»Das ist eine ganz gewohnliche
Druckerpresse. Sie sind ein Trottel. Mit der konnen SieBriefkopfe drucken, sonst nichts.«
«Briefkopfe?«Der Raumbegann sich um Armand Grangier zu drehen.
«Haben Sie diesen Unsinn wirklich geglaubt, da? eine Maschine aus Papier echte Hundertdollar?Noten machen kann?«
«Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen…«Ein paar feuchte, zum Trocknen aufgehangte Hundertdollar?Noten, einige Stapel unbedrucktes Papier und einen Papierschneider. Langsam dammerte ihm die Ungeheuerlichkeit dieses Schwindels. Er gabweder eine Falschgeldoperation noch einen Graveur, der in der Schweiz wartete. Tracy Whitney war keineswegs auf das Marchen vom Schatzschiff hereingefallen. Das Luder hatte seine Lugengeschichte als Aufhangerbenutzt, um ihm funfhunderttausend Dollar aus der Tasche zu ziehen. Wenn dasbekannt wurde…
Diebeiden Mannerbetrachteten ihn.
«Mochten Sie Anzeige erstatten, Armand?«fragte Inspektor Dumont.
Schon — aber wie? Was sollte er sagen? Da? erbei dem Versuch, eine Falschgeldoperation zu finanzieren, ubers Ohr gehauen worden war? Und was wurden seine Geschaftsfreunde mit ihm machen, wenn sie erfuhren, da? er eine halbe Million Dollar von ihrem Geld geklaut und zum Fenster hinausgeworfen hatte? Er hatte plotzlich furchtbare Angst.
«Nein. Ich… ich will keine Anzeige erstatten. «Panik schwang in seiner Stimme mit.
Afrika, dachte Armand Grangier. In Afrika finden sie mich nicht.
Und Daniel Cooper dachte: Nachstes Mal. Nachstes Mal kriege ich sie dran.
27
Es war Tracy, die Gunther Hartog ein Treffen auf Mallorca vorschlug. Sie liebte diese Insel. Mallorca gehorte zu den wenigen wirklich malerischen Orten auf Erden.»Au?erdem«, sagte Tracy zu Gunther,»au?erdem war Mallorca fruher ein Piratennest. Wir werden uns dort wie zu Hause fuhlen.«
«Es empfiehlt sich wohl, da? wir nicht zusammen gesehen werden«, meinte Gunther.
«Das deichsle ich schon«, sagte Tracy.
Begonnen hatte es mit einem Anruf von Gunther aus London.»Tracy, ich habe etwas ziemlich Ausgefallenes fur Sie. Ich glaube, Sie werden es als echte Herausforderungbetrachten.«
Am nachsten Morgen flog Tracy nach Palma, der Hauptstadt von Mallorca. Auf Grund des Rundschreibens von Interpol wurden ihre Abreise ausBiarritz und ihre Ankunft auf Mallorca der dortigen Polizei gemeldet. Als Tracy in einer Suite des Son?Vida?Hotels abstieg, wurde ein Team auf sie angesetzt, das sie rund um die Uhr uberwachen sollte.
Ernesto Marze, der Polizeichef von Palma de Mallorca, hatte telefonisch mit Inspektor Trignant von Interpol gesprochen.
«Ichbin uberzeugt«, sagte Trignant,»da? Tracy Whitney eine Welle von Verbrechen in einer Person