Ba?gebrull.

»Mach dich fort, geh weg, du kleines Biest, ich rei? dir die Ohren aus!«

»Der Herr schlaft, sag ich Euch!«

»Fort! Kriech mir nicht um die Beine!«

»Kein Einla?, ich sag es Euch!«

Die Tur sprang krachend auf, und ins Zimmer sturzte, riesenhaft wie das wilde Untier Pech, Don Bau, Baron Pampa, rotwangig, wei?e Zahne, hangender Schnurrbart, in einem keck aufs Ohr gezogenen runden Samthut und einem teuren himbeerfarbenen Uberwurf, unter dem deutlich ein Kupferpanzer durchschimmerte. Er schleppte Uno hinter sich her, der sich krampfhaft an das rechte Hosenbein des Barons klammerte.

»Baron!« rief Rumata und lie? seine Beine vom Sofa herabgleiten. »Wie sind Sie in der Stadt aufgetaucht, mein Freund? Uno, la? den Baron in Ruhe!«

»Ein selten anhanglicher Bursche«, sagte der Baron und naherte sich Rumata mit ausgebreiteten Armen. »Der ist in Ordnung. Wieviel wollen Sie fur ihn? Ja, aber daruber spater … Lassen Sie sich umarmen!«

Sie umarmten einander. Vom Baron ging ein angenehmer Duft nach staubiger Landstra?e, Pferd und einem gemischten Bukett von verschiedenen Weinen aus.

»Ich sehe, Sie sind auch vollig nuchtern«, sagte er mit Trauer in der Stimme. »Ubrigens, Sie sind ja immer nuchtern, Sie Glucklicher!«

»Nehmen Sie doch Platz, mein Freund«, sagte Rumata. »Uno! Bring uns Estorischen, aber nicht zu wenig!«

»Keinen Tropfen!«

»Keinen Tropfen Estorischen? Uno, la? den Estorischen, bring uns Irukanischen!«

»Uberhaupt keinen Wein!« sagte der Baron kummervoll. »Ich trinke nicht.« Rumata setzte sich.

»Was ist passiert?« fragte er besorgt. »Sind Sie nicht gesund?«

»Gesund bin ich wie ein Buffel. Aber diese verdammten Familienszenen … Kurz gesagt, ich habe mich mit der Baronin zerstritten … Und jetzt bin ich hier.«

»Gestritten mit der Baronin? Sie?! Jetzt machen Sie aber einen Punkt, Baron, was sind das fur seltsame Spa?e?«

»Stellen Sie sich vor. Ich komme mir selber wie umnebelt vor. Hundertzwanzig Meilen bin ich wie im Nebel hergeritten!«

»Mein Freund«, sagte Rumata, »wir machen uns gleich auf und reiten zuruck nach Schlo? Bau.«

»Aber mein Pferd hat noch nicht verschnauft«, entgegnete der Baron. »Und dann, ich will sie bestrafen

»Wen?«

»Die Baronin, hol’s der Teufel! Bin ich ein Mann oder nicht?! Sehen Sie, sie ist unzufrieden mit Pampa – dem – Betrunkenen, soll sie nur schauen, wie er nuchtern ist! Lieber verfaule ich hier bei ordinarem Wasser, als ins Schlo? zuruckzukehren …« Uno maulte murrisch:

»Sagt ihm, er soll nicht so mit den Ohren wackeln.«

»Scher dich weg, du kleiner Wolf!« zeterte der gutmutige Ba? des Barons. »Und bring mir Bier! Ich hab geschwitzt und mu? mich wieder auffullen.«

Im Laufe einer halben Stunde fullte der Baron sich wieder auf und plauderte dabei munter drauflos. In den Intervallen zwischen den Schlucken berichtete er Rumata von seinen Unannehmlichkeiten. Er verfluchte des ofteren »diese Saufbolde, meine Nachbarn, die mein Schlo? uberfallen haben. Unter dem Vorwand, mit mir auf die Jagd zu gehen, kommen sie schon am fruhen Morgen – und ehe man sich’s versieht, sind sie schon alle betrunken und zerschlagen die Mobel. Ubers ganze Schlo? fallen sie her, alles besudeln sie, verargern die Dienerschaft, verderben die Hunde und geben dem jungen Baron ein abscheuliches Beispiel. Dann fahren sie alle nach Hause, und du, stocksteif betrunken, bleibst mit der Baronin allein zuruck, Auge in Auge …«

Am Ende seiner Geschichte geriet der Baron ganz au?er sich und war sogar schon nahe daran, Estorischen zu verlangen, ri? sich aber wieder zusammen und sagte:

»Rumata, mein Freund. Gehen wir weg von hier. Sie haben viel zu teure Weine! Gehen wir …!«

»Aber wohin?«

»Das ist doch ganz egal, wohin! Nun, vielleicht in die Graue Freude

»Hm …«, machte Rumata. »Und was werden wir tun in der Grauen Freude

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