Risiko ein.«

Ben Yulin nickte.

»Ich glaube nicht, da? es eine gute Idee ware, wenn Doc hier den Zugang kennt«, meinte er.

Trelig stimmte zu, drehte sich um und scho? Zinder mit dem Betaubungsstrahl nieder.

»Funf Minuten«, sagte Trelig.»Nicht mehr.«

Yulin wandte sich wieder an den Computer.

»Unregistrierte Bewegung, Obie«, sagte er.»Im Hintergrundspeicher nur fur meinen Zugriff aufnehmen.«

»Was?«Der Computer schien ein wenig verblufft zu sein, und als der Zugang zu den abgetrennten Sektionen frei wurde, begriff er, was vorging.

»Wie oft haben Sie das schon gemacht, Ben?«fragte Obie.

»Nicht oft. Obie, pa? genau auf. Du fuhrst meine Anweisungen exakt aus, ohne etwas wegzulassen oder hinzuzufugen. Verstanden?«

»Ja, Ben«, sagte Obie resigniert.

»Drei Bewegungen in Folge, die abgeschlossen sein mussen, bevor zusatzliche Instruktionen unter Umstanden nachgebracht werden. Eins. Dr. Gilgam Zinder, die au?ere Form soll die der letzten Codierung von Nikki Zinder sein, ohne die Schwammsucht. Die Erinnerung bleibt die von Gil Zinder, mit allem Wissen und allen Fahigkeiten, aber die Person wird nicht in der Lage sein, das oder andere Informationen mitzuteilen, wenn nicht Antor Trelig oder ich das verlangen. Au?erdem wird die Person nicht in der Lage sein, die wahre Identitat von mir oder Antor Trelig preiszugeben. Verstanden?«

»Verstanden, Ben.«

»Zwei. Antor Trelig. Die Person soll in die letzte Codierung des Aufsehers Renard verwandelt werden, ohne die Schwammsucht. Sie ubernimmt alle Verhaltensmuster, einschlie?lich Gang, Gefuhlsreaktionen, Sprechweise und alle anderen Eigenschaften, wie vorher auch Gil Zinder. Die Erinnerung bleibt jedoch die von Antor Trelig, mit allen Kenntnissen und Fahigkeiten und dem Vermogen, jederzeit auf sein wahres Ich zuruckgreifen zu konnen.«

Yulin schaute sich nach Trelig um.»Alles nach Wunsch?«fragte er, und Trelig nickte.

»Drei«, fuhr Yulin fort.»Abu Ben Yulin. Die Person ist der letzten Codierung von Mavra Tschang anzupassen. Es gelten alle Punkte wie bei Trelig. Klar?«

»Ja, Ben«, entgegnete Obie.»Klar und gespeichert.«

»Und noch etwas, Obie: Fur alle drei Bewegungen sollen die Personen so akklimatisiert werden, da? sie sich physiologisch und psychologisch in den neuen Korpern wohl fuhlen. Verstehst du?«

»Ja, Ben. Ich verstehe, da? Sie keine Frau sein wollen«, erwiderte Obie atzend. Ben wandte sich Trelig zu.»Okay, bringen Sie den Doktor hinunter.«

Trelig gestikulierte mit der Pistole und fuhrte Gil Zinder hinunter.

Die Verwandlung dauerte nicht lange. Yulin sah zu, wie Zinder sich zuerst in blauem Licht aufloste und sich als genaue Entsprechung von Nikki Zinder wieder bildete. Der alte Wissenschaftler konnte nichts tun und stand still dabei, als Trelig nervos auf das Podium stieg und Ben Yulin seine Pistole zuwarf. Als Trelig sich aufloste und Sekunden spater als der Aufseher wieder erschien, dachte Yulin, wie leicht es ware, Trelig zu erschie?en. Zinder schien die Gedanken Bens aufzufangen und sagte mit Nikkis hoher Stimme:»Nein, Ben! Er ist der einzige, der wei?, wie wir den Planeten verlassen konnen!«

Yulin seufzte, dann mu?te er beinahe lachen, als er Treligs neue Form sah. Mannliche Sexualorgane an einem sehr weiblichen Korper. Trelig stieg herunter, nickte zufrieden und lie? sich die Pistole zuruckgeben. Yulin stieg unsicher auf die Scheibe, sah den Spiegel sich herausdrehen und spurte ein warmes, prickelndes Gluhen im ganzen Korper. Das Labor und die Zuschauer schienen zu verschwinden und wieder aufzutauchen.

Die beiden Beobachter sahen eine genaue Nachbildung von Mavra Tschang dort entstehen, wo Ben Yulin gewesen war. Die neue, winzige Gestalt blickte ein wenig besorgt auf Treligs Pistole, dann stieg sie seufzend von der Plattform, die jetzt viel hoher zu sein schien.

»Unglaublich!«sagte Trelig.»Sie bewegen sich sogar wie sie — feminin, katzenhaft.«

»Kummern wir uns um die Aufseher«, erklarte Yulin mit Mavras melodischer, exotischer, von einem leichten Akzent bestimmter Stimme.

Die Aufseher waren in einem kurzen Augenblick hochster Qual gestorben, das sah man ihren Gesichtern an.

»Sie oder die Packung nicht anruhren!«warnte Yulin.

Trelig nickte, zog einem der Aufseher die Pistole aus dem Halfter und reichte sie Yulin. Als nachstes fanden sie den Kommunikator mit der Verbindung zur Oberflache.

»Fertig?«fragte Yulin.

Der Rat nickte und schaltete das Gerat auf Empfang.

Eine Weile ruhrte sich nichts, dann meldete sich eine schwache Stimme.

»Unterseite! Melden! Was ist da unten los?«

Es war eine nasale Stimme, die einem der Aufseher gehorte. Trelig seufzte und sagte leise zu Yulin:»Jetzt werden wir gleich sehen, ob es klappt.«

Er druckte auf den Sprechknopf.»Hier Renard. Ich habe die Gefangenen Mavra Tschang und Nikki Zinder zu Trelig hinuntergebracht, als das Chaos losbrach. Sie haben sie alle erledigt — aber der Preis war hoch. Ich und meine Gefangenen sind jetzt die einzigen hier unten, und den alten Wissenschaftler hat es auch erwischt. Das mit dem Schwamm war ein Schwindel.«

Es blieb geraume Zeit still, dann sagte die fremde Stimme gepre?t:»Also gut. Aber wenn Tschang und das Madchen da unten sind, wer ist dann mit dem Schiff entkommen? Marta hat gesagt —«

Trelig uberlegte blitzschnell.

»Die Besatzung war von Neue Harmonie. Vermutlich sind die Leute in Panik geraten und abgeflogen.«

Es gab keine andere logische Erklarung, also wurde sie akzeptiert.

»Okay«, tonte es aus dem Gerat.»Kommt rauf. Wir mussen uns zusammensetzen und nachdenken.«

»Verstanden, Ende.«Trelig schaltete ab.»Geschafft«, sagte er zu Yulin.

»Das ist erst der Anfang«, erwiderte Ben.»Wir mussen hinauf und das Schiff in unsere Gewalt bringen. Gibt es eigentlich genug Wasser und Nahrung an Bord?«

»Gewi?. Wir sehen uns erst einmal den sonderbaren Planeten an, und wenn die Schwammsuchtigen tot sind, konnen wir uber Funk mit den uberlebenden Vertretern ein Geschaft abschlie?en.«

Und was dann? dachte Yulin.

»Sorgen wir dafur, da? Obie nicht befragt wird, solange wir oben sind«, schlug Trelig vor, und sie kehrten in den Kontrollraum zuruck.

»Obie?«sagte Yulin, nachdem er auf eine Taste gedruckt hatte.

»Ja, Ben?«

»Sobald wir hinauffahren, speicherst du alle Bewegungen fur meinen Zugriff. Verstanden?«

»Ja, Ben.«

»Wie kommen wir dann wieder herein?«fragte Trelig.»Er erkennt uns nur als Renard und Mavra Tschang. Und wenn Tschang uberlebt hat, offnet Obie sich ihr, wenn sie hierher zuruckkommen sollte. Wir wissen nicht, ob es auf dieser Welt nicht irgendein Raumfahrzeug gibt.«

Yulin uberlegte kurz.

»Wie ware es mit einem Codewort oder einer Sequenz?«sagte er.»Dann mu?te einer von uns hier sein, egal, in welcher Form.«

Trelig nickte.

»Aber welches?«

Yulin lachelte.

»Ich glaube, ich wei? etwas. Aber was ist mit Zinder? Au?er uns sollte niemand es kennen.«

Trelig stellte seine Pistole auf Betaubung und feuerte sie auf Nikki Zinders Duplikat ab.

»Wieder nur funf Minuten«, warnte Trelig.»Los!«

Yulin wandte sich der Konsole zu.

»Obie?«

»Ja, Ben?«

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